08.12.2016 09:39:46
|
MÄRKTE ASIEN/US-Rekordjagd beflügelt - Nikkei auf Jahreshoch
Von Kenan Machado
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Zeichen für eine Jahresendrally an den Aktienmärkten mehren sich. Die Börsen in Ostasien und Australien haben am Donnerstag im Schlepptau erneut guter internationaler Vorgaben auf breiter Front zugelegt. An der Wall Street waren die größten Tagesgewinne seit dem Wahlsieg Donald Trumps eingefahren und dabei auch wieder neue Rekordhochs markiert worden.
Die Anleger setzen zum einen auf eine Ausweitung der quantitativen Lockerungspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), die am Donnerstag ihren weiteren geldpolitischen Kurs absteckt, und zum anderen auf eine von steigenden Staatsausgaben und Steuersenkungen befeuerte robuste US-Konjunktur. Zudem befürchten einige nun offensichtlich, den fahrenden Börsenzug zu verpassen und springen auf.
In Sydney schloss der Markt mit einem kräftigen Plus von 1,2 Prozent, in Tokio ging es nach einer Rally im Schlussgeschäft sogar um 1,5 Prozent nach oben auf ein neues Jahreshoch von 18.765 Punkten. Der Kospi in Seoul legte noch stärker zu um 2 Prozent. Deutlich geringer fiel das Plus in Hongkong aus, während der Markt in Schanghai sogar leicht nachgab. Hier belastete Beobachtern zufolge weiter die Sorge vor restriktiven Maßnahmen des Regulierers gegen die kritisierte Praxis der Versicherer, zunehmend aggressiv Beteiligungen an anderen Unternehmen aufzubauen. Die Finanzaufsicht befürchtet, dass es dabei zu spekulativen Blasen am Markt kommen könnte. Sollten die Käufe der Versicherer deswegen abebben, könne dies den Markt stärker belasten, befürchten Händler.
Gute und schlechte Konjunkturdaten verpuffen In den Hintergrund traten angesichts der global guten Stimmung an den Börsen neue Konjunkturdaten aus Japan. So wurde in Japan das BIP-Wachstum im dritten Quartal 2016 nach unten revidiert; allerdings wurden zugleich die Daten aus den Vorquartalen nach oben revidiert. Aus Australien wurde nach dem Rückgang des BIP im dritten Quartal am Vortag nun eine überraschende Ausweitung des Handelsbilanzdefizits gemeldet. Damit steige die Gefahr einer Rezession, so Analysten. Andererseits schürten die Daten auch Spekulationen über weiter sinkende Zinsen. Der Austral-Dollar zeigte sich davon aber unberührt und verteidigte die im Vortagesverlauf zurückgewonnenen Terraingewinne zum US-Dollar.
Andererseits verpufften in Schanghai klar besser als gedacht ausgefallene Exporte und Importe im November. Beide sind gestiegen, während Analysten mit Rückgängen gerechnet hatten. Die Daten reihen sich allerdings auch in zuletzt bereits überwiegend positiv ausgefallene Konjunktursignale aus dem Reich der Mitte.
Sollte die EZB ihre Anleihekäufe zeitlich ausweiten und die Kriterien für die kaufbaren Anleihen lockern, wäre das gut für Risikopapiere weltweit, erklärte Handelsexperte Bill Bowler von Forsyth Barr Asia die gute Stimmung an den Börsen. Im Vorgriff auf die EZB-Sitzung berichteten Markteilnehmer an vielen Finanzmärkten in Ostasien und Australien dazu passend von anziehenden Anleihekursen, also sinkenden Renditen.
Die Risikoneigung unter den Investoren nehme global zu, sagte Aktienexperte Arthur Kwong von BNP Paribas Investment Partners. Grund seien eine Reihe positiver Aspekte. "Die Arbeitslosenquote in den USA sinkt auf ein gesundes Niveau, die Löhne in Japan ziehen an, die asiatischen Währungen stabilisieren sich und die Zinserhöhung der Fed ist gut verdaut", zählte er auf.
Softbank weiter auf dem Weg nach oben Gesucht waren Aktien aus dem Rohstoffsektor, nachdem der Eisenerzpreis auf den höchsten Stand seit zwei Jahren gestiegen ist. In Sydney verteuerten sich die Schwergewichte BHP Billiton und Rio Tinto um 1,2 bzw 3,1 Prozent. Beide wurden zusätzlich befeuert von einer positiven Studie der Credit Suisse, in der die Analysten auch ihre Preisprognosen für Rohstoffe anheben. Der Kurs des Eisenerzförderers Fortescue Metals stieg um 1,7 Prozent.
Softbank machten erneut einen kräftigen Satz nach oben, diesmal um 5,5 Prozent. Hier befeuere weiter die am Vortag nach einem Treffen von Unternehmenschef Masayoshi Son mit dem neu gewählten US-Präsidenten Trump aufgekommene Fantasie, dass Softbank einen weiteren Versuch unternehmen könnte, die Tochter Verizon mit T-Mobile US zusammenzuführen, hieß es.
Ein Bericht, wonach der Gewinn von FUJITSU im laufenden Fiskaljahr 70 Prozent höher als im Vorjahr ausfallen soll, trieb Fujitsu um gut 6 Prozent an. Einen Kurssprung um 18 Prozent verzeichneten Tokyo Electric Power. Kurstreiber waren hier Spekulationen über niedriger ausfallende Kosten für die Stilllegung des Atomkraftwerks in Fukushima, das bei der Tsunami-Katastrophe 2011 zerstört worden war.
Scharfer Kursanstieg bei Sharp Für Sharp ging es um 9,3 Prozent nach oben. Laut Fondsmanager Naoki Fujiwara von Shinkin Asset Management schüren die jüngsten Aussagen von Unternehmenschef Tai Jeng-Wu Erwartungen, dass sich der mit Problemen kämpfende Elektronikhersteller auf dem Weg der Erholung befindet.
Insurance Australia Group stiegen um 4,5 Prozent, nachdem der Versicherer Kostensenkungen angekündigt hatte.
Am Ölmarkt tendierten die Preise auf dem jüngst erhöhten Niveau seitwärts. Beim Goldpreis tut sich ebenfalls wenig. Die Feinunze kostet 1.175 Dollar. Relative Ruhe herrscht auch auf dem Devisenmarkt. Im Vorfeld der EZB-Sitzung liegt der Euro minimal höher bei 1,0766 Dollar. Auch zum Yen gibt der Dollar leicht nach.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.543,60 +1,20% +4,68% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 18.765,47 +1,45% -1,41% 07:00 Kospi (Seoul) 2.031,07 +1,97% +3,56% 07:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.215,73 -0,20% -9,14% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.834,70 +0,15% +4,01% 09:00 Straits-Times (Singapur) 2.962,90 +0,10% +2,78% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.638,24 +0,35% -3,21% 10:00 BSE (Mumbai) 26.623,59 +1,47% +1,94% 11:00DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:48 % YTD EUR/USD 1,0768 +0,1% 1,0757 1,0729 -0,9% EUR/JPY 122,34 +0,1% 122,24 122,50 -4,1% EUR/GBP 0,8518 -0,0% 0,8520 0,8502 +15,7% GBP/USD 1,2641 +0,1% 1,2626 1,2620 -14,3% USD/JPY 113,62 -0,0% 113,64 114,17 -3,2% USD/KRW 1160,06 +0,2% 1158,12 1167,26 -1,4% USD/CNY 6,8802 -0,0% 6,8805 6,8837 +6,0% USD/CNH 6,8951 -0,0% 6,8973 6,9026 +5,0% USD/HKD 7,7560 -0,0% 7,7561 7,7560 +0,1% AUD/USD 0,7491 +0,1% 0,7484 0,7434 +2,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,81 49,77 +0,1% 0,04 +12,7% Brent/ICE 53,03 53 +0,1% 0,03 +15,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.175,86 1.173,68 +0,2% +2,18 +10,9% Silber (Spot) 17,14 17,12 +0,1% +0,02 +24,0% Platin (Spot) 948,65 940,50 +0,9% +8,15 +6,4% Kupfer-Future 2,64 2,64 +0,2% +0,01 +22,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos/ros
(END) Dow Jones Newswires
December 08, 2016 03:09 ET (08:09 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 09 AM EST 12-08-16
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Insurance Australia Group Ltd.mehr Nachrichten
Keine Nachrichten verfügbar. |
Analysen zu Insurance Australia Group Ltd.mehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
BHP Billiton Ltd. | 23,50 | -1,24% | |
FUJITSU LTD Unsponsored American Deposit Receipt Repr 5 Shs | 17,00 | 0,00% | |
Insurance Australia Group Ltd. | 5,10 | 0,99% | |
Rio Tinto plc | 56,17 | -1,87% | |
Rio Tinto Ltd. | 69,02 | -2,97% | |
Sharp Corp. | 5,75 | -4,29% | |
SoftBank Corp. | 56,43 | -0,65% | |
Tokyo Electric Power Co Holdings, Inc | 2,88 | -3,47% |
Indizes in diesem Artikel
KOSPI | 2 441,92 | 1,79% |