22.11.2016 10:40:48

MÄRKTE ASIEN/Ölpreisrally treibt Aktienkurse - Yuan höher gefixt

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die freundliche Stimmung an den asiatischen Märkten hat sich am Dienstag ungeachtet drohender Belastungen fortgesetzt. Auch in Tokio, wo der Nikkei-225 zuletzt kräftige Gewinne eingefahren hatte, ging es nach einem kurzen Durchhänger zum Handelsstart wegen des schweren Erdbebens nochmals etwas aufwärts. Am stärksten ging es in Hongkong mit den Kursen nach oben: Der Hang Seng Index kletterte um 1,6 Prozent, gefolgt vom australische Markt mit plus 1,2 Prozent. In Schanghai kletterte der Markt um 1 Prozent, in Südkorea um 0,9 Prozent. Der Nikkei-225 stieg um 0,3 Prozent auf 18.163 Punkte. Zum Handelsstart hatten Befürchtungen über größere Schäden in Folge des Erdbebens die Stimmung gedrückt.

   Eine Überraschung kam vom Devisenmarkt: Die chinesische Zentralbank hat den Referenzkurs des Yuan massiv aufgewertet, so dass der Dollar nun bei 6,8779 steht nach 6,8985 am Vortag. "Das Fixing ist deutlich höher ausgefallen als erwartet", sagte ein Devisenhändler in Schanghai. Die Aktion folgte zwölf niedrigeren Fixings in Folge. Damit wolle die Bank die Anleger nach der jüngsten Abwertungswelle beruhigen, hieß es. Am Markt hieß es aber auch, dass China angesichts der harschen Kritik von Donald Trump am schwachen Yuan und an mutmaßlicher Währungsmanipulation "vorsichtiges Entgegenkommen signalisieren" wolle.

Goldman Sachs taktisch bullisch für Öl Daneben ging der Blick der Anleger weiter zum Ölmarkt. Denn die jüngste Rally fand dort eine Fortsetzung, weiter befördert von der Hoffnung auf preisstützende Maßnahmen der Opec, die sich am 30. November treffen wird. Der feste Ölpreis strahlte auf die Aktienmärkte aus. Bereits am Vortag hatten positive Signale aus Iran den Preis getrieben. Nun ist von Fortschritten des sogenannten Technischen Komitees die Rede, das die Konferenz vorbereitet. Unterdessen ist Goldman Sachs inzwischen "taktisch bullisch" für Öl eingestellt. Das Haus geht ebenfalls davon aus, dass es dem Erdölkartell gelingen werde, sich auf Produktionsbegrenzungen zu einigen. Der Preis gab zwar seine Aufschläge wieder ab, dies jedoch überwiegend erst nach Börsenschluss an den asiatischen Aktienmärkten. Der Preis für ein Barrel der Sorte Brent steigt nur noch um 0,2 Prozent auf 48,99 Dollar nach einem Tageshoch bei 49,63 Dollar.

   Unter den Energiewerten kletterten in Australien Oil Search und Woodside Petroleum um je gut 2 Prozent, Santos verteuerten sich um 3,8 Prozent. In Japan legten Japan Petroleum Exploration 2,5 Prozent zu, in Hongkong CNOOC 5,4 Prozent.

   Am japanischen Markt war es zunächst abwärts gegangen, nachdem ein Erdbeben der Stärke 6,9 die Ostküste erschüttert hatte und eine Tsunami-Warnung ausgegeben worden war. Allerdings scheinen die Auswirkungen begrenzt zu sein, daher drehte der Markt wieder ins Plus. Die Aktie des Atomkraftwerksbetreibers TEPCO fiel aber um 1,4 Prozent. Japan Airlines gaben 0,3 Prozent nach, da die Fluglinie einige Flüge wegen des Erdbebens streichen musste.

   Im übrigen hielt sich der Aufschlag in Tokio in Grenzen. Teilnehmer sagten, die geradezu fieberhaften Käufe der jüngsten Zeit hätten sich abgekühlt, vor allem gebremst vom leicht steigenden Yen. Am Freitag war die Börse in einen sogenannten Bullenmarkt übergegangen, nachdem sie vom Junitief 20 Prozent zugelegt hatte.

Hoffen auf Stimuli stützt in Schanghai In Schanghai kletterte der Markt auf den höchsten Stand seit Anfang Januar, gestrieben vor allem von Zyklikern, die von der Hoffnung auf aggressive staatliche Wirtschaftsförderung gestützt wurden. Ganz oben rangierten Kohle- und Stahlwerte, die den gestiegenen Rohstoffpreisen folgten. China State Construction Engineering verteuerten sich um 6,5 Prozent und bauten ihre Kursgewinne innerhalb der vergangenen vier Wochen auf 40 Prozent aus. Anbang Insurance hat ihren Anteil an dem Konzern erhöht und damit die Rally ausgelöst.

   Die protektionistische Politik des künftigen US-Präsidenten Donald Trump bremste zwischenzeitlich etwas die Kauflaune. Nachdem in jüngster Zeit vor allem die stimulierenden Effekte der Trump-Politik gestützt hatten, rückte am Dienstag auch die Gegnerschaft Trumps zum Freihandel in den Blick. Trump hatte am Montag angekündigt, dass er zu Beginn seiner Präsidentschaft aus dem transpazifischen Freihandelsabkommen TTP aussteigen werde.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.413,30 +1,16% +2,22% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 18.162,94 +0,31% -4,57% 07:00 Kospi (Seoul) 1.983,47 +0,89% +0,24% 07:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.249,58 +0,98% -8,18% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.704,90 +1,43% +2,16% 09:00 Taiex (Taiwan) 9.133,39 +1,02% +9,54% 06:30 Straits-Times (Singapur) 2.826,90 +0,36% -1,94% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.631,09 +0,23% -3,63% 10:00 BSE (Mumbai) 25.766,64 +0,01% -1,34% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 10:44 % YTD EUR/USD 1,0632 +0,0% 1,0631 1,0637 -2,1% EUR/JPY 117,80 +0,0% 117,78 117,76 -7,6% EUR/GBP 0,8517 +0,1% 0,8506 0,8638 +15,7% GBP/USD 1,2485 -0,1% 1,2497 1,2316 -15,3% USD/JPY 110,81 +0,0% 110,78 110,71 -5,6% USD/KRW 1175,48 -0,4% 1180,78 1180,88 -0,1% USD/CNY 6,8870 -0,1% 6,8928 6,8966 +6,1% USD/CNH 6,9093 +0,1% 6,9039 6,9108 +5,2% USD/HKD 7,7558 -0,0% 7,7561 7,7561 +0,1% AUD/USD 0,7396 +0,4% 0,7368 0,7356 +1,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,35 48,24 +0,2% 0,11 +9,4% Brent/ICE 49,05 48,9 +0,3% 0,15 +7,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.217,70 1.213,80 +0,3% +3,90 +14,8% Silber (Spot) 16,83 16,59 +1,5% +0,25 +21,8% Platin (Spot) 948,10 941,50 +0,7% +6,60 +6,4% Kupfer-Future 2,56 2,52 +1,7% +0,04 +18,7 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   November 22, 2016 04:10 ET (09:10 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 10 AM EST 11-22-16

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