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20.04.2016 10:00:58

MÄRKTE ASIEN/Kurseinbrüche in Schanghai und bei Mitsubishi Motors

   Von Chao Deng und Steffen Gosenheimer

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Börsen in Ostasien und Australien haben sich zur Wochenmitte uneinheitlich gezeigt. Dominiert wurde das Geschehen von einem Kurseinbruch in Schanghai. Nach einem anfänglichen leichten Plus drehte der Schanghai-Composite im Verlauf scharf gen Süden und verlor phasenweise deutlich über 4 Prozent. Am Ende des Tages stand nach einer Erholung im Späthandel nur noch ein Verlust von 2,3 Prozent auf 2.973 Punkte, deutlich unter die psychologisch wichtige 3.000er Marke auf dem Tableau. Der HSI in Hongkong lag im späten Geschäft 1,2 Prozent im Minus.

   In Tokio stiegen die Kurse nach dem Kursfeuerwerk am Dienstag dagegen noch etwas weiter um 0,2 Prozent auf 16.907 Punkte. Anfangs hatten sie noch etwas stärker zugelegt auf ein Dreiwochenhoch, gestützt von weniger stark als befürchtet gesunkenen Exporten im März. "Kurzfristig bewegt sich der japanische Markt sehr zyklisch und folgt sehr stark der Entwicklung auf der Währungsseite", sagte Portfoliomanager Archibald Ciganer von T. Rowe Price. Dort tat sich am Mittwoch wenig, der Dollar kostete mit 108,85 Yen in etwa so viel wie zur gleichen Vortageszeit.

   In Sydney ging es um 0,5 Prozent nach oben, gestützt vor allem von kräftigen Gewinnen bei Aktien aus dem Rohstoffkomplex, die wiederum vor allem von weiter auf ein Sechswochenhoch gestiegenen Eisenerzpreisen profitierten.

Rätselraten in Schanghai Marktteilnehmer an den chinesischen Börsen taten sich schwer mit Erklärungen für den zwischenzeitlichen Kurseinbruch. "Am beunruhigendsten ist, dass sich jeder fragt, was die negative Nachricht ist", sagte Analyst Deng Wenyuan von Soochow Securities. Dies habe die "irrationale panikartige Stimmung" noch verstärkt. Aktienhändler Bill Bowler von Forsyth Barr Asia kommentierte, der Markt sei in eine Art Luftloch gefallen, nachdem das Börsenbarometer unter die 3.000er Marke gerutscht sei.

   Weil es keine Einzelnachricht gab, die die Verluste erklärten, führten Händler eine Reihe von möglichen Ursachen an. Die Stimmung habe unter zunehmender Skepsis darüber gelitten, dass die zuletzt positiv ausgefallenen Konjunkturdaten aus China auch nachhaltig seien, hieß es beispielsweise. Zudem war von Gewinnmitnahmen die Rede, nachdem sich die Börse in Schanghai im März um 10 Prozent erholt habe. Andere Akteure verwiesen darauf, dass die chinesische Notenbank nach den zuletzt guten Wirtschaftsdaten weniger geneigt sein dürfte, weitere Wirtschaftsstimuli zu ergreifen.

   Auch möglicherweise enttäuschende Quartalsergebnisse der Unternehmen mussten als Begründung herhalten, wie auch Sorgen vor einer kurzfristigen Liquititätsenge. In der laufenden Woche werden mittelfristige Kreditfazilitäten über umgerechnet 77,3 Milliarden Dollar fällig. Außerdem hätten in diesem Jahr bereits 72 Unternehmen die Genehmigung zum Gang an die Börse erhalten und weitere derzeit noch in den USA gelistete chinesische Unternehmen könnten an die Heimatbörse zurückkehren, hieß es. Auch das würde Liquidität absorbieren.

Mitsubishi Motors "Limit Down" Einen Kurseinbruch erlebten Mitsubishi Motors nach der Ankündigung einer Pressekonferenz, bei der es um mögliche Verstöße gegen Emissionsvorschriften gehen soll. Die Aktie lag zunächst im Plus, brach dann aber so stark ein, dass sie "Limit Down" war, also vom Handel vorübergehend ausgesetzt wurde. Am Ende des Tages stand ein Minus von 15,2 Prozent. In diesem Sog gaben Mitsubishi Heavy um 2,5 Prozent und Mitsubishi Corp. um 0,5 Prozent nach.

   Unter den weiteren Einzelwerten legten Asahi Glass nach gut ausgefallenen Geschäftszahlen um 1,7 Prozent zu. Exportsensible Aktien, beispielsweise aus dem Autosektor, zeigten sich nach ihren kräftigen Vortagesgewinnen bis zu 1 Prozent leichter. Sony stiegen unterdessen erneut kräftig um 3,9 Prozent, nachdem sich Sorgen vor negativen Auswirkungen des jüngsten Erdbebens auf die Produktion von Bildsensoren für das iPhone von Apple zerschlagen hatten.

   In Sydney schossen die Aktien von BHP Billiton nach der Vorlage eines Produktionszwischenberichts um 3,4 Prozent nach oben, für Rio Tinto ging es um 4,1 Prozent aufwärts. BHP Billiton hat seine Jahresprognose für die Eisenerzproduktion leicht gesenkt. Für die Analysten von JP Morgan ist das ein positives Signal, dass der Bergbaukonzern "Wert über Volumen" stellt. Woodside Petroleum verloren nach Vorlage eines Produktionsberichts 1,6 Prozent. Trotz eines gestiegenen Fördervolumens verzeichnete das Unternehmen angesichts der gesunkenen Ölpreise im ersten Quartal niedrigere Umsätze.

Streik in Kuwait beendet Die Ölpreise standen unter Druck und trübten damit die Stimmung auch an den Aktienmärkten. Im Vergleich zum US-Settlement verbilligte sich die Nordseesorte Brent zuletzt um 2 Prozent auf 43,14 Dollar. Für Druck auf die Preise sorgte vor allem, dass der dreitägige Streik in der kuwaitischen Ölindustrie beendet ist. Damit steigt das globale Ölangebot wieder. Negativ wirkten aber auch die neuesten Daten zu den Lagervorräten des American Petroleum Institute (API) vom späten Dienstag. Demnach sind die Rohölvorräte in der vergangenen Woche um 3,1 Millionen Barrel gestiegen. Bei den im Tagesverlauf am Mittwoch anstehenden Daten der staatlichen Energieagentur (EIA), die auch die strategische Ölreserve beinhalten, wird ein Anstieg um 1,6 Millionen Barrel erwartet. === Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.216,00 +0,52% -1,51% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.906,54 +0,19% -11,18% 08:00 Kospi (Seoul) 2.005,83 -0,27% +2,27% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 2.972,57 -2,31% -16,01% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 21.171,29 -1,24% -3,39% 10:00 Taiex (Taiwan) 8.514,48 -1,38% +2,12% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.937,58 -0,48% +1,90% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.706,50 -0,27% +0,83% 11:00 BSE (Mumbai) 25.783,69 -0,13% -1,28% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9:16 % YTD EUR/USD 1,1358 +0,0% 1,1356 1,1330 +4,6% EUR/JPY 123,70 -0,3% 124,11 123,41 -3,0% USD/JPY 108,90 -0,3% 109,28 108,92 -7,2% USD/KRW 1132,36 +0,3% 1129,05 1134,70 -3,7% USD/CNY 6,4672 +0,1% 6,4581 6,4717 -0,4% USD/CNH 6,4736 +0,1% 6,4691 6,4767 -1,4% USD/HKD 7,7565 +0,0% 7,7551 7,7562 +0,1% AUD/USD 0,7792 -0,3% 0,7814 0,7792 +7,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 40,11 41,08 -2,36 -0,97 +0,3% Brent/ICE 43,14 44,03 -2,02 -0,89 +6,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.249,03 1.250,60 -0,1% -1,58 +17,8% Silber (Spot) 16,93 16,94 -0,0% -0,01 +22,5% Platin (Spot) 1.009,28 1.013,59 -0,4% -4,31 +13,2% Kupfer-Future 2,21 2,22 -0,5% -0,01 +3,3% === Mitarbeit: Yifan Xie

   Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   April 20, 2016 03:29 ET (07:29 GMT)

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Mitsubishi Electric Corp. 15,80 0,45% Mitsubishi Electric Corp.
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Mitsubishi Motors Corp. 2,51 -3,39% Mitsubishi Motors Corp.
Rio Tinto Ltd. 71,81 -0,60% Rio Tinto Ltd.
Rio Tinto plc 59,45 0,30% Rio Tinto plc
Sony Corp. 18,81 2,65% Sony Corp.