MÄRKTE ASIEN/Anleger gehen vor Notenbank-Terminen in Deckung

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den Finanzmärkten in Ostasien hat auch am Dienstag das Warten auf die Entscheidungen der Notenbanken dominiert. Die japanische Notenbank (BoJ) wird ihren Beschluss am Donnerstag verkünden, die US-Notenbank (Fed) am Mittwoch. "Die Investoren nehmen ihre Wetten vom Tisch oder halten sich bei Positionierungen im Vorfeld der Notenbank-Entscheidungen an der Seitenlinie", umschrieb Alex Furber, Marktexperte bei CMC Markets, die Stimmungslage.

   Der Nikkei-Index schloss 0,5 Prozent tiefer auf 17.353 Punkten, hatte zwischenzeitlich aber auch schon bis 17.200 nachgegeben. Schanghai drehte am Ende sogar noch ins Plus und stieg um 0,6 Prozent auf 2.965 Zähler. In Hongkong bewegte sich der Index kaum, in Sydney ging es nach der Feiertagspause am Montag um 0,3 Prozent nach unten.

   Wegen der mauen Wirtschaftsdaten rechnen die meisten Volkswirte in den USA zunächst noch mit keiner weiteren Straffung der Geldpolitik. Im Mittelpunkt stehen hier potenzielle Hinweise, ob sich die Notenbanker diesen Schritt im Juni zutrauen. Bei der BoJ gibt es vermehrt Spekulationen, dass hier eine weitere geldpolitische Lockerung ins Haus stehen könnte.

Yen zieht wieder leicht an In Tokio sprachen Händler von fortgesetzten Gewinnmitnahmen, nachdem der Nikkei am Freitag auf ein Elfeinhalbwochenhoch gestiegen war. Zusätzlich belastete der Yen etwas. Er zeigte sich mit zuletzt 110,83 je Dollar von den Tagestiefs bei rund 111,25 erholt. Zwar ist der Yen von seinem 18-Monatshoch zum Dollar bei unter 108 vor einigen Tagen wieder deutlicher zurückgekommen, doch jeder Anstieg der japanischen Währung gehe zu Lasten der heimischen Exportaktien, hieß es.

   Neben den exportorientierten Aktien standen auch Finanzwerte auf den Verkaufszetteln. Sumitomo Mitsui Financial Group rutschten um 2,6 Prozent ab und die Aktie des Unfallversicherer Sompo Japan Nipponkoa Holdings 2,3 Prozent. Mitsubishi Motors brachen nach einem zwischenzeitlichen Stabilisierungsversuch erneut ein. Das Papier sackte um 9,6 Prozent ab. Der Autobauer hatte in der Vorwoche eingestanden, bei der Ermittlung von Verbauchswerten getrickst zu haben.

   Die Aktie von Mitsubishi Heavy Industries fiel um 3,6 Prozent. Die Japaner haben beim australischen Großauftrag von 12 U-Booten das Nachsehen, genauso wie der deutsche Thyssenkrupp-Konzern. Den Zuschlag für den 50 Milliarden Austral-Dollar schweren Auftrag erhielt die französische DCNS.

   Auch in Hongkong war Abwarten das dominierende Thema. Neben den Notenbanken rückten die Quartalsergebnisse der US-Konzerne in den Mittelpunkt, hieß es. Einen neuen Höhepunkt erreicht die US-Berichtssaison am Dienstagabend, wenn das Schwergewicht Apple berichtet. Analysten rechnen bei Apple im Jahresvergleich mit dem ersten Absatzrückgang beim iPhone seit der Einführung des Smartphones. "Die Investoren versuchen verständlicherweise vor diesen Events die Risiken in ihren Portfolios zu drücken. Das führt nun zu einer temporären Underperformance bei den profitabelsten Positionen der letzten Wochen", kommentierte die Citigroup.

Ölpreis zieht wieder leicht an Die Volatilität der Ölpreise ließ die Kurse bei den Rohstoffwerten ins Negative ausschlagen. Dies bekamen die Rohstoffwerte in Australien zu spüren. BHP Billiton verloren 3 Prozent und Rio Tinto ermäßigten sich um 3,1 Prozent. Gleichwohl erholten sich die Ölpreise etwas im Vergleich zum Vorabend. Der Preis für das Barrel Öl der Nordseesorte Brent liegt ein halbes Prozent höher bei 44,73 Dollar.

   An der Börse in Südkorea zeigte sich ein uneinheitliches Bild. Das Wirtschaftswachstum in Südkorea hat sich im ersten Quartal abgeschwächt. Die schleppenden Exporte bremsen und dürften den Druck auf die Zentralbank erhöhen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Das BIP legte im Zeitraum von Januar bis Ende März um lediglich 0,4 Prozent zu, schwächer als mit 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwartet.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD S&P/ASX 200 (Sydney) 5.220,60 -0,30% -1,42% Nikkei-225 (Tokio) 17.353,28 -0,49% -8,83% Kospi (Seoul) 2.019,63 +0,25% +2,97% Schanghai-Comp. (Schanghai) 2.964,70 +0,61% -16,23% CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.179,16 +0,54% -14,79% Hang-Seng-Index (Hongkong) 21.404,02 +0,47% -2,33% Taiex (Taiwan) 8.581,57 +0,25% +2,92% Straits-Times (Singapur) 2.897,14 -0,11% +0,50% KLCI (Malaysia) 1.694,38 -1,17% +0,11% BSE (Mumbai) 25.666,61 -0,05% -1,73%

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9:26 % YTD EUR/USD 1,1286 +0,2% 1,1268 1,1276 +3,9% EUR/JPY 125,12 -0,1% 125,30 124,70 -1,9% USD/JPY 110,88 -0,3% 111,22 110,65 -5,6% USD/KRW 1148,51 -0,3% 1151,55 1143,98 -2,4% USD/CNY 6,4933 +0,0% 6,4930 6,4925 -0,0% USD/CNH 6,5055 +0,0% 6,5047 6,4967 -1,0% USD/HKD 7,7563 +0,0% 7,7562 7,7575 +0,1% AUD/USD 0,7741 +0,3% 0,7714 0,7737 +6,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 42,90 42,64 0,61 0,26 +5,4% Brent/ICE 44,77 44,48 0,65 0,29 +10,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.234,55 1.234,80 -0,0% -0,26 +16,4% Silber (Spot) 17,00 16,87 +0,8% +0,13 +23,0% Platin (Spot) 1.012,58 1.016,50 -0,4% -3,92 +13,6% Kupfer-Future 2,24 2,25 -0,4% -0,01 +4,8% === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

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   April 26, 2016 04:52 ET (08:52 GMT)

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