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Perfekt für Studenten 19.11.2016 10:00:00

Lukrativer Nebenverdienst: So werden Sie zum Uber-Fahrer

Das Start-Up Uber befördert Kunden besonders günstig, die Taxibranche verzweifelt an der modernen Konkurrenz. Neben den vielen Vorteilen für Kunden - Uber ist flexibel, günstig, individuell - bleibt allerdings umstritten, ob sich der Dienst auch für die Uber-Fahrer wirklich lohnt. Und: Gibt es Alternativen?

Voraussetzungen zum Uber-Fahrer

Grundsätzlich kann sich jede Privatperson mit gültigem Führerschein der Klasse B über 21 Jahren bei Uber mit seinem privaten Auto registrieren. Den Führerschein müssen Sie aber mindestens zwei Jahre besitzen. Bei der Online-Registrierung müssen Fahrer Details über sich und ihr Auto angeben, Führerschein, Fahrzeugschein und Versicherungsnachweis müssen hochgeladen werden.

Abschließend kann die Gratis-App für Android oder iOS installiert werden. Uber überprüft jedoch vergangene Fahrauffälligkeiten in der Polizeiakte und verlangt eine jährliche TÜV-Prüfung des Fahrzeuges. Die Fahrer haben keine festen Arbeitszeiten und können bei Bedarf ihre App aktivieren und damit Verfügbarkeit signalisieren. Die stärkste Zielgruppe sind daher Studenten mit eigenem Auto.

Verdienst als Uber-Fahrer

Das Gehalt eines Uber-Fahrers ist sehr länderspezifisch und orientiert sich am ortsüblichen Mindestlohn. Online steht ein weltweit gültiger Gehaltsrechner für die Personenbeförderung zur Verfügung, welcher den Lohn abzüglich aller Kosten berechnet.

Beim Umgang mit den Kunden ist Vorsicht geboten, denn bei einer durchschnittlichen Bewertung unter 4,7 Sternen (Skala 1-5) werden Fahrer von der App ausgeschlossen - der Kunde sollte also auch bei Uber immer König sein!

Versicherungsschutz und Kosten

In Europa sind alle Fahrten neben der Haftpflichtversicherung der Fahrer zusätzlich über Uber versichert. Das heißt wenn es einen Unfall mit einem Uber-Fahrer gibt, sind alle versichert - Fahrer, Passagiere und dritte beteiligte Personen.

Durch die Bereitstellung des eigenen Autos fallen neben den Spritkosten noch Versicherungskosten und Verschleißkosten an, welche die Fahrer eigenständig zahlen müssen. Für den Transport von Personen muss in Österreich eigentlich ein Taxilenkerausweis beantragt werden; Uber-Fahrer benötigen den Ausweis bisher nicht und sparen sich damit die Kosten für den Schein in Höhe von 54,30 Euro. Eine Änderung für den Pflichtbesitz des Taxilenkerausweises ist laut österreichischen Juristen in nächster Zeit zu erwarten.

Die Fahrt von der Messe Wien zum Wiener Flughafen kostet einen Uber-Kunden beispielsweise 30 Euro, wohingegen Taxiunternehmen durchschnittlich 28 bis 40 Euro für die gleiche Strecke verlangen.

Verbot von Uber in vielen Ländern wird stark kritisiert

In vielen amerikanischen Bundestaaten, aber auch in den Niederlanden, Deutschland, Spanien, Belgien und Frankreich ist der Dienst verboten. Befürworter von Uber fordern tendenziell eine Entbürokratisierung der Personentransportbranche, weil Regulierungen aus Zeiten ohne vergleichbare Technikstandards stammen. Die Beförderung von Personen sei daher sehr ineffizient. Das letzte Wort dürfte in diesem Zusammenhang also noch nicht gesprochen sein.

Lohnt es sich überhaupt, Uber-Fahrer zu werden?

Für Studenten und interessierte Fahrer sollten zwei Fragestellungen relevant sein: Suchen sie eine kurzfristige Jobmöglichkeit, die flexible Arbeitszeiten bietet? Dann kann Uber eine lukrative und flexible Nebenverdienstmöglichkeit sein. Für Studenten kann sich die App daher definitiv lohnen. Der Versicherungsschutz von Uber stellt ausreichend Sicherheit bereit.

Durch die steigende Attraktivität von Auslandssemestern für Studenten bietet die App hier eine attraktive Verdienstmöglichkeit. Grundsätzlich reicht dafür ein europäischer Führerschein oder ein Dokument zur internationalen Fahrerlaubnis.

Wer Uber-Fahrer in einer Großstadt ist, hat außerdem die Chance, interessante Persönlichkeiten oder gar Promis bei der Fahrt kennenzulernen. Die hohen Kosten für das eigene Fahrzeug dürften allerdings vielen Studenten Bauchschmerzen bereiten.

Welche Alternativen gibt es zu Uber?

Hierzulande nutzen viele Fahrer die App BlaBlaCar. BlaBlaCar ermöglicht es vielen Studenten ihre angespannte Kostensituation zu entlasten, indem sie etwa für die Fahrten zwischen Universität und Wochenend-Domizil Mitfahrer mitnehmen. Bei dieser App lassen sich jedoch nur die Sprit- und Verschleißkosten decken, weshalb Fahrer nicht daran verdienen können.

Die beste Alternative bleibt daher die Taxibranche. Dafür gelten gesetzliche Voraussetzungen: Fahrer müssen mindestens 20 Jahre alt sein und den Führerschein der Klasse B besitzen. Zusätzlich müssen künftige Taxifahrer außerhalb der Probezeit sein, sollten eine einjährige Fahrpraxis und ihre Vertrauenswürdigkeit über die vergangenen fünf Jahre nachweisen können.

An das Taxivermittlungsunternehmen müssen je nach Auto-Marke und -Typ wöchentlich zwischen 400 und 600 Euro entrichtet werden. Für den Treibstoff kommen die Fahrer selbst auf. Laut Kollektivvertrag müssen jährlich mindestens 20.020 Euro bezahlt werden. Trinkgeld spült zusätzlich Geld in die Taschen der Fahrer.

Das Geschäftsmodell von Uber

Im Geschäftsmodell von Uber fließen 20 Prozent des Fahrpreises für die angebotene Dienstleistung in die Taschen des Start-Ups, die restlichen 80 Prozent gehen als Verdienst an den Uber-Fahrer. Uber fungiert also lediglich als Vermittler und nicht als Vermieter zwischen den Interessenten.

Laut einer Studie der Princeton University schafft es Uber durch seine effiziente Kapazitätsauslastung im Vergleich zur Taxibranche im Schnitt 30 bis 50 Prozent seiner Kosten zu sparen. Grund dafür ist die innovative Herangehensweise, welche die Kunden von einem niedrigeren Preis profitieren lässt.

Uber nutzt die Chancen der neuen Sharing Economy perfekt. Durch die Entwicklung eines eigenen Preismodells bietet das Start-Up den Kunden eine hohe Transparenz bei den Fahrpreisen, weil sich dieser bereits vor Antritt der Fahrt exakt berechnen lässt. Auch die Umwelt profitiert: Es entstehen weniger Staus, weil mehr Menschen in weniger Autos sitzen. Aktuellen Schätzungen zufolge wird Uber mit 69 Milliarden US-Dollar bewertet - der Jahresumsatz belief sich laut Bloomberg im zweiten Quartal 2016 auf 1,1 Milliarden US-Dollar.

Uber hat inzwischen eine Reihe namhafter Investoren von seinem Geschäftsmodell überzeugen können. So investierte etwa Google 258 Millionen US-Dollar, ein saudischer Investmentfonds kaufte sich sogar mit 3,5 Milliarden US-Dollar ein. Darüber hinaus zählen auch Goldman Sachs und Toyota zu den Uber-Investoren. Solange Uber noch erfolgreiche Finanzierungsrunden abschließen kann, stellt sich für Uber-CEO Travis Kalanick die Frage nach einer möglichen Finanzierungsalternative nicht. Ein Börsengang sei deshalb aktuell nicht geplant, so der Manager.

Die Konkurrenz schläft nicht

Das Geschäftsmodell von Uber hat eine Reihe von Nachahmern hervorgebracht. So plant der Elektroautobauer Tesla mit dem "Tesla Network" einen weiteren innovativen Schritt und will einen eigenen Ridesharing-Dienst mit selbstfahrenden Autos ins Leben rufen. Für dieses Vorhaben fehlen Tesla allerdings noch die nötigen Investoren.

Der iPhone-Konzern Apple investierte bereits eine Milliarde US-Dollar in Didi Chuxing, die chinesische Version von Uber. Die beiden Unternehmen arbeiten dem Vernehmen nach ebenfalls an einem ähnlichen Konzept und setzen Uber damit unter Druck.

Redaktion finanzen.at

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