Londoner Jury spricht sechs Ex-Banker wegen Zinsmanipulationen frei

   Von David Enrich

   LONDON (Dow Jones)--Eine Jury in London hat sechs wegen Zinsmanipulationen in Großbritannien angeklagte Ex-Banker freigesprochen. Die ehemaligen Broker gehören zu einer Gruppe von insgesamt elf Bank-Mitarbeitern, denen wegen der versuchten Manipulation von Referenzzinssätzen der Prozess gemacht werden sollte. Ihr Freispruch ist ein Rückschlag für die jahrelangen internationalen Ermittlungen.

   Die Jury kam am Mittwoch zu dem einstimmigen Urteil, fünf der Broker in allen Punkten freizusprechen. Der sechste wurde nur in dem Punkt freigesprochen, dass er sich zum Betrug verabredet haben soll. Über die anderen Punkte beraten die Jurymitglieder noch.

   Der Skandal war im Sommer 2012 bekannt geworden. Von Seiten mehrerer Banken aus verschiedenen Ländern hatte es Unregelmäßigkeiten bei der Festsetzung der Referenzsätze Libor und Euribor gegeben. Der Libor ist der Zinssatz, zu dem sich Banken am Finanzplatz London untereinander Geld leihen. Der Euribor ist ein Zinssatz für Geldgeschäfte in der Währung Euro. Beide Sätze werden täglich von Banken festgelegt.

   Alle sechs Männer waren anklagt, sich mit dem ehemaligen UBS- und Citigroup-Händler Tom Hayes abgesprochen haben, um den Libor zu manipulieren. Hayes ist in dem Fall bereits im August zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Berufungsgericht senkte die Strafe Ende Dezember auf elf Jahre.

   Die Freigesprochenen reagierten auf das Urteil mit Jubel und Freudentränen.

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   January 27, 2016 12:48 ET (17:48 GMT)

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