31.05.2015 14:17:39

Küchenhersteller Alno trennt sich von Marke Impuls

PFULLENDORF/BRILON (dpa-AFX) - Im Zuge seines Umbauprozesses trennt sich der angeschlagene Küchenhersteller Alno von seiner bisherigen Marke Impuls und vom Produktionsstandort Brilon (Nordrhein-Westfalen). Zum 30. Juni gehe die dort ansässige Impuls Küchen GmbH an die österreichische Steinhoff Möbel Holding GmbH, teilte die Alno AG mit Sitz in Pfullendorf (Baden-Württemberg) mit.

Damit könnten die verbleibenden inländischen Marken Alno, Wellmann und Pino im Heimatmarkt eindeutiger positioniert werden, hieß es in einer Mitteilung vom Sonntag. Das Bundeskartellamt müsse dem Verkauf noch zustimmen. Über den Preis sei Stillschweigen vereinbart worden. Steinhoff übernehme die rund 220 in Brilon beschäftigten Mitarbeiter.

Alno-Chef Max Müller sprach von einer für beide Seiten günstigen Situation: "Die Steinhoff-Gruppe kann ihre eigenen strategischen Ziele schneller angehen, während wir mit der Restrukturierung unseres Unternehmens einen entscheidenden Schritt vorankommen." Mit dem Verkauf werde in Pfullendorf Geld verfügbar, das unter anderem in Wachstum in Asien und im europäischen Ausland fließen soll.

Die Marke Impuls liegt laut Alno-Geschäftsbericht preislich "im unteren Mittelsegment". Dem Sprecher zufolge kostet eine der Küchen im Schnitt 3500 Euro. Im Vergleich dazu sei Pino mit durchschnittlich 2500 Euro für Einsteiger, Wellmann liege mit 5000 bis 6000 Euro im mittleren und Alno mit 12 000 Euro im hohen Preissegment. Zwischen den drei günstigeren Marken habe es Überschneidungen gegeben.

Die Fertigung in Brilon wurde 2014 "an die gestiegenen Sortiments- und Qualitätsanforderungen des Marktes" angepasst, heißt es im Geschäftsbericht. Dabei waren auch Investitionen eingeschlossen. Wie alt die Pläne für den Verkauf der Tochter sind, wollte der Konzernsprecher nicht sagen. Liefer- und Serviceverträge sichern nach Angaben von Alno bis Ende dieses Jahres den Betriebsübergang.

Der Küchenhersteller kämpft seit dem Börsengang 1995 mit Problemen. Bis auf wenige Ausnahmen hat die Gruppe seitdem jedes Jahr unterm Strich Verluste eingefahren. Die Übernahme der AFP Küchen AG hatte Alno 2014 ein gutes operatives Ergebnis ermöglicht. Der Umsatz lag bei 546 Millionen Euro. Doch im ersten Quartal 2015 fuhr der Konzern einen Verlust vor Steuern und Zinsen von 10,2 Millionen Euro ein.

Positive Sondereffekte erwartet Alno in diesem Jahr nicht. Das Unternehmen zählt rund 2100 Mitarbeiter und verkauft seine Produkte mit Vertriebspartnern in mehr als 60 Ländern./kre/DP/stw

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