14.05.2014 10:32:31

KORREKTUR: Ökostrom-Förderung lässt Gewinn von RWE weiter einbrechen

(In der um 7.14 Uhr gesendeten Meldung "Ökostrom-Förderung lässt Gewinn von RWE weiter einbrechen" muss es im 1. Satz des 4. Absatzes korrekt Mittwoch heißen und nicht Dienstag. Es folgt die korrigierte Fassung.) Ökostrom-Förderung lässt Gewinn von RWE weiter einbrechen

   Von Hendrik Varnholt

   Weil die Großhandelsstrompreise sinken, schrumpft auch der Gewinn von RWE: Der Energiekonzern hat vor allem angesichts der Verwerfungen auf dem Elektrizitätsmarkt im ersten Quartal gemessen an seinem nachhaltigen Nettoergebnis 36 Prozent weniger verdient als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Energiewende hat damit immer größere Auswirkungen auf RWE. Zwischen Januar und März machte sich bei dem Versorger allerdings auch das milde Winterwetter bemerkbar. Wegen der Wärme schrumpfte der Gasabsatz an Privatkunden. Wegen des vorgesehenen Verkaufs der Öl- und Gasfördertochter Dea senkte RWE am Mittwoch zudem die eigene Gewinnprognose für das Gesamtjahr.

   Angesichts des Dea-Verkaufs rechnet der Energiekonzern für das angefangene Jahr nun mit einem nachhaltigen Nettogewinn zwischen 1,2 und 1,4 Milliarden Euro. Bislang galt bei RWE für die Kennzahl ein Ziel von 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte das nachhaltige Nettoergebnis 2,31 Milliarden Euro betragen. Für das Betriebsergebnis erwartet der Versorger nun einen Wert von 3,9 bis 4,3 Milliarden Euro. Zuvor hatte der Konzern in Aussicht gestellt, operativ 4,5 bis 4,9 Milliarden Euro zu verdienen. Schon das wäre bis zu 23 Prozent weniger als im Vorjahr gewesen. Die neuen Schätzungen enthalten nach den RWE-Angaben nicht mehr das operative Ergebnis von Dea, wohl aber Zinsen auf den Verkaufspreis, "die für die Zeit seit Anfang Januar bis zum Abschluss der Transaktion gezahlt werden".

   Die Gewinnrückgänge zeigen sich auch in den Ergebnissen des ersten Quartals: Angesichts der schwierigen Bedingungen erwirtschaftete RWE zwischen Januar und März nur noch ein nachhaltiges Nettoergebnis von 838 Millionen, nach 1,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Der drastische Einbruch der Kennzahl, an der RWE die Dividende bemisst, dürfte Beobachter allerdings nur wenig überraschen: Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Rückgang um 34 Prozent auf 852 Millionen Euro gerechnet.

   RWE sprach am Mittwoch denn auch von "erwartungsgemäßen" Ertragseinbußen. Angesichts der staatlich forcierten Energiewende fließt immer mehr Strom aus Solar- und Windkraftanlagen in die Netze. Die Eigentümer konventioneller Kraftwerke können die selbst erzeugte Elektrizität deshalb nur zu sinkenden Preisen vermarkten. Bei RWE sank zum Jahresanfang zudem der Stromabsatz um 6 Prozent auf 67 Milliarden Kilowattstunden.

   Die Effekte ließen im ersten Quartal auch das Betriebsergebnis von RWE einbrechen: Die operative Kennzahl verringerte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 18,4 Prozent auf 1,91 Milliarden Euro. Die Entwicklung fiel damit etwas drastischer aus als von Analysten erwartet. Die Branchenexperten waren im Durchschnitt von einem Minus um 17 Prozent ausgegangen. Der Umsatz von RWE verringerte sich im ersten Quartal um 8,6 Prozent auf 14,66 Milliarden Euro. Unter dem Strich - also nach Berücksichtigung aller Sonderfaktoren - schrumpfte der Konzerngewinn von 1,37 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 995 Millionen Euro.

   RWE-Konzernchef Peter Terium sprach laut einer Unternehmensmitteilung gleichwohl von einer "insgesamt positiven" Zwischenbilanz. Erfreulich sei ein Erfolg in den Verhandlungen mit dem Gaslieferanten Gazprom. "Wir haben eine Lösung gefunden, die sicherstellt, dass bis zum nächsten Revisionstermin im Juni 2016 keine weiteren Ergebniseinbußen aus dem Vertrag entstehen", zitierte RWE seinen Vorstandschef. Zudem habe das Unternehmen bei den Verkaufsbemühungen um Dea "mit der Unterzeichnung des Kaufvertrags einen großen Etappenerfolg erreicht". Der Versorger will das Tochterunternehmen an den russischen Milliardär Michail Fridman abgeben. Noch stehen allerdings Genehmigungen von Behörden aus.

   Kontakt zum Autor: hendrik.varnholt@wsj.com

   DJG/hev/kla/bam

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   May 14, 2014 03:59 ET (07:59 GMT)

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