16.02.2024 21:59:38

Israels Armee weiter in Nasser-Klinik in Chan Junis im Einsatz

GAZA/TEL AVIV (dpa-AFX) - Der Einsatz der israelischen Armee im Nasser-Krankenhaus in der Stadt Chan Junis im Gazastreifen dauerte am Freitag den zweiten Tag in Folge an. Soldaten hätten bislang 20 Verdächtige festgenommen, die am Massaker der Hamas am 7. Oktober beteiligt gewesen seien, teilte das Militär am Freitag mit. Spezialeinheiten gingen gegen die Terrororganisation in der Klinik vor. Dutzende Personen wurden den Angaben nach zudem für Vernehmungen festgenommen. Israelische Soldaten hätten im Krankenhaus auch Waffen und im Bereich der Klinik Granaten der Hamas gefunden, hieß es weiter.

Weiterhin stießen die Spezialeinheiten auf Schachteln mit Medikamenten, auf denen die Namen von israelischen Geiseln geschrieben worden waren, wie die Armee mitteilte. Die Hamas hatte bei dem Massaker im Oktober auch mehr als 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt, unter ihnen viele Ältere und Kranke. Die Armee prüfe noch die Herkunft der Medikamente und die Umstände ihrer Verwendung, hieß es.

Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen kamen vier Patienten auf der Intensivstation wegen eines Stromausfalls im Zuge des israelischen Einsatzes ums Leben. Ihre Sauerstoffversorgung sei unterbrochen worden. Die Behörde hatte zuvor auch gewarnt, sechs Menschen sowie drei Babys in Brutkästen seien in Gefahr. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Am Freitagabend erklärte die israelische Armee auf Anfrage, dass sie die Stromversorgung nicht attackiert habe. Die dort tätige Einheit habe strikte Anweisung gehabt, das kontinuierliche Funktionieren des Krankenhauses zu gewährleisten. So habe sie einen schadhaften Generator gegen ein Ersatzgerät aus Israel ausgetauscht. Auch diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Israelische Soldaten drangen am Donnerstag in das Nasser-Krankenhaus ein, um nach Angaben der Armee dort Leichen von Geiseln zu bergen. Das Militär äußerte sich bislang nicht dazu, ob dies gelungen ist.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Sie ermordeten dabei 1200 Menschen. Bei Israels Gegenangriffen im Gazastreifen wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde von Freitag 28 775 Menschen getötet. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen./cir/gm/DP/he

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