10.11.2013 11:23:30
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Iran beharrt nach Vertagung in Genf auf Urananreicherung
TEHERAN (AFP)--Nach der Vertagung der Verhandlungen mit der 5+1-Gruppe hat Irans Präsident Hassan Ruhani auf dem Recht seines Landes auf Urananreicherung bestanden. "Es gibt rote Linien, die nicht überschritten werden dürfen", sagte Ruhani nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Isna am Sonntag im Parlament in Teheran. Dazu gehörten die Nutzung von Atomenergie gemäß internationalen Rechts, was die "(Uran-)Anreicherung auf iranischem Boden" einschließe.
Die fünf UN-Vetomächte und Deutschland hatten seit Donnerstag in Genf mit dem Iran über ein Atomabkommen verhandelt. In der Nacht zum Sonntag teilten beide Seiten mit, dass Fortschritte, aber kein endgültiges Ergebnis erzielt wurden. Die nächste Gesprächsrunde wurde für den 20. November vereinbart.
Die israelische Regierung kündigte an, sie werde nicht tatenlos zusehen, wie die USA und andere Mächte ein Atomabkommen mit dem Iran schließen. Noch vor der nächsten Gesprächsrunde zwischen der 5+1-Gruppe mit dem Iran am 20. November werde er bei US-Kongressmitgliedern eine Kampagne gegen die angestrebte Einigung starten, sagte Wirtschaftsminister Naftali Bennett dem israelischen Militärrundfunk. Der Chef der siedlernahen Partei Jüdisches Heim will demnach bereits am Dienstag in die USA reisen.
Bennett stellte fest, es gebe "Differenzen" mit der Regierung von US-Präsident Barack Obama. Bei seinem Besuch in Washington wolle er persönlich dutzenden US-Kongressmitgliedern darlegen, dass im Falle einer Lockerung der Haltung gegenüber Teheran "die Sicherheit Israels auf dem Spiel steht".
Bei den Verhandlungen in Genf ging es um das iranische Atomprogramm und seine mögliche militärische Nutzung. Wegen des Atomprogramms wurden gegen den Iran in mehreren Stufen UN-Sanktionen verhängt. Medienberichten zufolge wäre der Iran bereit, im Gegenzug für die Lockerung der Sanktionen die Urananreicherung auf 20 Prozent zu stoppen, die bestehenden Bestände zu reduzieren und den Bau seines Schwerwasserreaktors zunächst auszusetzen. Die Urananreicherung auf einen niedrigeren Grad wäre demnach möglich.
DJG/sgs
(END) Dow Jones Newswires
November 10, 2013 04:51 ET (09:51 GMT)- - 04 51 AM EST 11-10-13
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