18.02.2011 18:06:31

INTERVIEW/Entscheidung zu Nabucco-Gaspipeline verzögert sich weiter

Von Flemming Emil Hansen und Ali Ulucay Dow Jones NEWSWIRES WIEN (Dow Jones)--Wegen der schleppenden Verhandlungen über Gaslieferungen verzögert sich das europäische Gaspipeline-Projekt Nabucco voraussichtlich weiter. Das Betreiberkonsortium um den Essener Energiekonzerne RWE ist jedoch zuversichtlich, sich genügend Gas-Lieferverträge sichern zu können, damit die Pipeline gebaut wird. Einen Zusammenschluss mit anderen Pipeline-Projekten schloss Nabucco-Geschäftsführer Reinhard Mitschek im Interview mit Dow Jones Newswires aus.

   Die Gespräche in Aserbaidschan über die benötigten Gaslieferungen zögen sich in die Länge. Eine endgültige Investitionsentscheidung der sechs Nabucco-Projektpartner könnte deshalb auf Anfang 2012 verschoben werden. Bestenfalls falle sie Ende 2011. Die Bauarbeiten für die Pipeline könnten frühestens 2012 beginnen. Die endgültige Investitionsentscheidung war zuvor schon einige Male verschoben worden, bislang aber nie über das Jahr 2011 hinaus.

   "Wir müssen uns erst Gaslieferungen sichern, bevor die Entscheidung gefällt werden kann", sagte Mitschek. "Die Verhandlungen in Aserbaidschan über Lieferungen aus dem Gasfeld Shah Deniz II ziehen sich länger hin als wir ursprünglich gedacht hatten."

   Mitschek zeigte sich allerdings zuversichtlich, dass sich Nabucco trotz der Konkurrenz durch zwei weitere Pipeline-Projekte einen Großteil der 10 Mrd Kubikmeter Gas, die Aserbaidschan nach Europa exportieren will, sichern kann. "Ich bin überzeugt, dass wir das benötigte Gas bekommen", sagte er und fügte hinzu, dass es ohne Nabucco auch die Konkurrenzpipelines TAP oder ITGI nicht geben werde.

   Weder TAP noch ITGI würden Lieferquellen außerhalb Europas erreichen und seien daher abhängig von Nabucco. Die EU-Kommission hatte zuletzt auf eine Fusion der Pipelineprojekte gedrängt. Mitschek sieht darin jedoch keine Notwendigkeit.

   "Wir sind offen für sogenannte Andock-Projekte, dass sich ITGI oder TAP beispielsweise in der Türkei an Nabucco anschließen", sagte der Geschäftsführer. Dafür sei eine Fusion allerdings nicht notwendig. Zudem müsse eine Entscheidung zu einer möglichen Fusion von den Nabucco-Partnern getroffen werden, zu denen neben RWE und OMV noch Botas (Türkei), Bulgargaz (Bulgarien), MOL (Ungarn) und Transgaz (Rumänien) gehören.

   Nabucco soll jährlich bis zu 31 Mrd Kubikmeter Erdgas aus der kaspischen Region, Zentralasien und dem Nahen Osten über die Türkei nach Europa bringen. Damit soll die Abhängigkeit Europas von Russland reduziert werden, das rund 25% des jährlich in der Europäischen Union verbrauchten Gases liefert.

-Von Flemming Emil Hansen und Ali Ulucay, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 103, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/ebb/has (END) Dow Jones Newswires

   February 18, 2011 11:34 ET (16:34 GMT)

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