Deutliche Dividende |
10.03.2022 17:27:00
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HUGO BOSS-Aktie tief im Minus: HUGO BOSS wieder mit Gewinnen - Umsatz und Gewinn sollen 2022 gesteigert werden
Wie die HUGO BOSS AG mitteilte, plant sie für 2021 eine Dividende von 0,70 Euro je Aktie. Für 2020 und 2019 hatte das Metzinger Unternehmen jeweils nur eine gesetzliche Mindestdividende von 0,04 Euro je Aktie gezahlt. Angesichts hoher Verluste im coronabedingten Lockdown und Unsicherheiten über den weiteren Verlauf der Pandemie hatte der Modehersteller, der auch eigene Stores betreibt, es vorgezogen, die Innenfinanzierungskraft weiter zu stärken anstatt eine Dividende auszuschütten.
Im laufenden Jahr will HUGO BOSS den Umsatz zwischen 10 und 15 Prozent auf 3,1 bis 3,2 Milliarden Euro steigern (2021: 2,786 Milliarden Euro).
Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll um 10 bis 25 Prozent auf 250 bis 285 Millionen Euro zulegen. Investiert werden soll auch, allerdings beabsichtigt der Konzern, dass "Effizienzsteigerungen die für 2022 geplanten Investitionen zur Stärkung der Produkte, der Marken und der digitalen Kompetenz weitestgehend ausgleichen werden".
Nach Steuern und Dritten verdiente HUGO BOSS 2021 137 Millionen Euro, ein Jahr zuvor war ein Verlust von 220 Millionen Euro aufgelaufen.
Die vorläufigen Zahlen für Umsatz und EBIT hatte der Konzern im Januar für das vierte Quartal und das Gesamtjahr veröffentlicht. Die endgültigen Zahlen stimmten mit den vorläufigen überein.
HUGO BOSS: Eigenes Geschäft von Ukraine-Krieg "kaum betroffen"
HUGO BOSS sieht das eigene Geschäft vom Ukraine-Krieg CFO Yves Mueller zufolge "kaum betroffen", weder in Russland, noch in der Ukraine, noch in anderen Regionen Osteuropas. "Aus heutiger Sicht sind wir überzeugt, dass wir das entfallende Geschäfts durch die Entwicklung in anderen Segmenten ausgleichen können", sagte CEO Daniel Grieder. "Wir hoffen, dass wir die Stores wieder im zweiten Halbjahr öffnen können," so Grieder. Beide Manager sprachen während der Online-Pressekonferenz.Auf die Ukraine entfällt laut Mueller weniger als 1 Prozent des Beschaffungsvolumens (Sourcing). Der Konzern evaluiere derzeit alle Optionen dafür in Europa, unter anderem an seinem Produktionsstandort in der Türkei. In der Ukraine habe der Modekonzern kein eigenes Geschäft, der Markt sei in der Hand von Geschäftspartnern. In Russland hat der Konzern seine 28 Points of Sale seit Mittwoch geschlossen, die Entscheidung sei am Montagmorgen gefallen. Die 200 Beschäftigten bekommen weiter ihr Gehalt, die Marketing-Kampagne habe der Konzern bereits eine Woche zuvor beendet.
"Wir werden die Situation weiterhin sehr genau beobachten und unsere Maßnahmen und finanzielle Unterstützung entsprechend anpassen", sagte CEO Grieder. "Wir hoffen auf eine friedliche Lösung des Konflikts."
HUGO BOSS hat seit 9. März in Russland seine Stores vorübergehend geschlossen und dort alle eigenen Einzelhandels- und E-Commerce-Aktivitäten eingestellt. Wie der Modehersteller mitteilte, machten Russland und Ukraine zusammen 2021 rund 3 Prozent des Konzernumsatzes aus.
Frasers sichert sich weitere Stimmrechte an HUGO BOSS
Die britische Einzelhandelskette Frasers Group hat ihr Engagement bei HUGO BOSS nochmals verstärkt. Wie aus einer Pflichtmitteilung des Modekonzerns hervorgeht, hat sich Frasers über Finanzinstrumente den Zugriff auf 15,70 Prozent an HUGO BOSS gesichert, von 12,50 Prozent zuvor. Direkt hält Frasers unverändert 4,46 Prozent der HUGO BOSS-Anteile.
HUGO BOSS-Aktie schwer unter Druck - Händler bemängeln Ausblick
Ein laut Händlern unter den Erwartungen liegender Ausblick sowie kritische Analystenkommentare haben den Aktien von HUGO BOSS am Donnerstag hohe Verluste eingebrockt. Die Titel des Modekonzerns büßten zeitweise via XETRA 8,5 Prozent auf 43,05 Euro ein und waren damit einer der größten Verlierer im MDAX. Tags zuvor hatten sie noch mit dem Gesamtmarkt eine Erholungsrally hingelegt.HUGO BOSS erwartet trotz der derzeitigen geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten für 2022 ein Umsatzplus von 10 bis 15 Prozent auf einen Rekord von 3,1 bis 3,2 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) soll um 10 bis 25 Prozent steigen. Im vergangenen Jahr hatte HUGO BOSS Umsatz und Ergebnis deutlich verbessert und will daher wieder eine Dividende von 70 Cent je Aktie zahlen.
Analyst Thomas Chauvet von der Citigroup erwartet aufgrund des Ukraine-Krieges sinkende Konsensschätzungen für das Ebit. Zudem bemängelte er den niedriger als vom Markt erwarteten Dividendenvorschlag.
Laut Expertin Kathryn Parker von Jefferies Research erfüllt der Umsatzausblick nicht ganz die Erwartungen. Sie verwies aber darauf, dass sich der Modekonzern wie schon 2021 möglicherweise konservative Ziele setze angesichts der gegenwärtigen Unsicherheiten um den Ukraine-Konflikt und die Inflation in Europa.
Auch Analystin Manjari Dhar von der kanadischen Bank RBC hält den Ausblick für das laufende Jahr für konservativ. Boss habe - vorbehaltlich geopolitischer Risiken - gute Chancen, die eigenen Ziele zu übertreffen.
Die Boss-Aktien haben seit Mitte Februar rund ein Viertel an Wert eingebüßt und sind am Montag auf den tiefsten Stand seit mehr als neun Monaten abgerutscht.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)
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