Gute Herbstkollektion |
29.09.2022 11:39:38
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H&M-Aktie tiefer: Hohe Fracht- und Rohstoffpreise schaden H&M - Aktien aus Einzelhandelssektor belastet
HennesMauritz (H&M) will deshalb die Kosten senken. Erste Auswirkungen des Programms, das jährlich rund zwei Milliarden schwedische Kronen (183 Mio Euro) an Einsparungen bringen soll, seien aber erst im zweiten Halbjahr 2023 zu erwarten. An der Börse in Stockholm kamen die Nachrichten am Donnerstag nicht gut an, die Aktie rutscht zeitweise um 2,16 Prozent auf 103,58 Schwedische Kronen ab. Immerhin verringern sich damit die zuvor noch höheren Verluste.
Im dritten Geschäftsquartal (bis Ende August) lief es für die Schweden noch schlechter, als die Analysten befürchtet hatten. Die Bruttomarge fiel mit 49 Prozent niedriger aus als gedacht, ein Jahr zuvor hatte sie noch bei 53,2 Prozent gelegen. Gründe für den Rückgang waren gestiegene Preise für Rohstoffe und Frachtkosten. Und auch der bereinigte operative Gewinn brach ein: Mit 3,01 Milliarden schwedischen Kronen fiel er um mehr als die Hälfte und lag auch deutlich unter den von den Analysten erwarteten 4,34 Milliarden.
Bereits Mitte September hatte H&M mitgeteilt, dass die Geschäfte schwach gelaufen sind. Mit 57,45 Milliarden schwedischen Kronen (5,4 Mrd Euro) lagen die Einnahmen in den Monaten Juni bis August gemessen in den jeweiligen Landeswährungen vier Prozent niedriger als ein Jahr zuvor.
Im dritten Quartal wirkte sich auch der Mitte Juli angekündigte Rückzug aus Russland negativ auf die Bilanz aus. Der gesamte Abwicklungsprozess habe einmalige Kosten in Höhe von rund 2,1 Milliarden schwedischen Kronen verursacht. Darin enthalten sei bereits eine Rückbuchung von nicht realisierten Wechselkursgewinnen in Höhe von 353 Millionen schwedischen Kronen. Insgesamt fallen damit die Kosten wegen Wechselkurseffekten etwas höher aus als angekündigt.
Zwar hätten sich diese Sonderkosten noch nicht im dritten Quartal auf den Barmittelfluss (Cashflow) ausgewirkt, es sei aber künftig mit einer Belastung von etwa einer Milliarde schwedische Kronen zu rechnen. H&M hat bislang mehr als 30 von insgesamt 172 Filialen in Russland dauerhaft geschlossen.
Schwache H&M-Zahlen ziehen Einzelhandelssektor nach unten
Hiobsbotschaften von H&M, Next und Colruyt haben den Einzelhandelssektor am Donnerstag einmal mehr schwer erwischt. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Retail rutschte auf einen weiteren Tiefststand seit dem Jahr 2012. Angesichts schwacher Verbraucherstimmung liefert er sich mit minus 45 Prozent im laufenden Jahr ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Immobilienwerten um die rote Laterne in der Branchenübersicht. Letztere leiden vor allem unter der Zinswende.Nach schwachen Geschäften im dritten Geschäftsquartal ist H&M zwar besser in den September gestartet. Nichtsdestotrotz seien die Aussichten auf die kommenden Monate sehr negativ, auch weil Beschaffungskosten wegen des anziehenden Dollars weiter steigen. JPMorgan ChaseCo-Expertin Georgina Johanan sprach von einer massiven Ergebnisenttäuschung. Die Markterwartungen dürften insgesamt um rund 10 Prozent sinken, befürchtet sie.
Für Aktien des britischen Einzelhändlers Next ging es nach leichter Senkung der Jahresprognose zweistellig abwärts. Sogar gut 21 Prozent sackten die Papiere von Etablissementen Franz Colruyt NV ab auf das niedrigste Niveau seit 2005. Auf der Hauptversammlung hatte der belgische Konzern, der unter anderem Supermärkte betreibt, die Aktionäre auf einen deutlichen Gewinnrückgang eingestellt.
Unter den deutschen Werten litten am Donnerstag auch die Anteile des Online-Händlers Zalando einmal mehr unter den derzeitigen Konsumsorgen, indem sie im DAX 40um 2,5 Prozent fielen. Titel des Modehändlers HUGO BOSS verloren im MDAX auch drei Prozent an Wert, sie wurden nun abgestuft von der Baader Bank. Analyst Volker Bosse verwies dabei neben der Verbraucher-Perspektive auch auf die verschlechterte Kostenlage im Einzelhandel.
STOCKHOLM (dpa-AFX)
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