22.02.2022 13:19:40
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Fresenius offen für Börsengang von Helios und Vamed
Von Britta Becks
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Vorstandsvorsitzende des Gesundheitskonzerns Fresenius, Stephan Sturm, hat sich grundsätzlich offen für mögliche Veränderungen der Konzernstruktur gezeigt. "Ich mag die Konzernstruktur", sagte Sturm während der Bilanz-Pressekonferenz, bei der er eingangs erneut auf die von ihm wiederholt genannten Vorteile wie Stabilität, Skaleneffekte, steuerliche Vorteile sowie den Zugang zu günstigem Fremdkapital verwies. Doch zu garantieren, dass die bisherige Struktur, die sich bislang auch und gerade in schwierigen Zeiten bewährt habe, nicht angetastet werde, wäre nach seinen Worten nicht seriös.
Zwar habe besagte, von Equity Holdern oftmals als zu komplex kritisierte, von Fremdkapitalgebern dagegen geschätzte Struktur das schnelle Wachstum des Konzerns erst ermöglicht. Künftige Wachstumsschritte könne Fresenius jedoch nicht rein organisch stemmen. Zur Begründung verwies Sturm auf den Verschuldungsgrad des Konzerns, der bereits am oberen Ende des selbst gesteckten Ziels liegt, so dass eine weitere signifikante Erhöhung der Verschuldung ausgeschlossen sei. Allerdings würden große Wachstumsschritte erhebliche Investitionen erfordern, so dass Fresenius sich neue Kapitalquellen erschließen müsse. Eine Kapitalerhöhung sei dagegen in Anbetracht des derzeitigen Aktienkurses kein Thema.
Als potenzielle neue Kapitalquellen nannte der Konzernchef externe Kapitalgeber, damit die Unternehmensbereiche Helios und Vamed, die ihr Wachstum selbst finanzieren müssen, auch große Wachstumsschritte tätigen können. In diesem Zusammenhang schloss Sturm auch einen Börsengang von Helios und Vamed nicht aus. Bei Vamed, einem Betreiber von Dienstleistungen für Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen, ist bereits die Republik Österreich als Anteilseigner mit an Bord. Mit Blick auf die Kliniktochter Helios formulierte Konzernchef Sturm lediglich die Bedingung, dass die Fresenius SE & Co KGaA hier langfristig Mehrheitseigner bleiben möchte. Auf einen Zeitrahmen für etwaige Börsengänge von Helios und Vamed wollte Sturm sich nicht festlegen. Er sagte lediglich, er würde zwar bevorzugt große Marktführer an die Börse bringen, wäre aber auch bereit, einen Einstieg von Investoren zügig anzugehen.
Bei Kabi will Fresenius alleiniger Eigentümer bleiben
Bei der auf intravenös zu verabreichende Medikamente und klinische Ernährung spezialisierten Tochter Kabi schloss Sturm eine Öffnung für externe Investoren dagegen aus. Fresenius sei alleiniger Anteilseigner von Kabi und wolle dies auch bleiben, machte Sturm klar. Deswegen sei Kabi auch der einzige Unternehmensbereich, bei dem die Fresenius SE große Wachstumsinitiativen quer finanzieren würde. Sturm hob zudem hervor, dass Kabi - die "Keimzelle" des Konzerns - von allen vier Unternehmensbereichen die besten Wachstumsaussichten und das beste Renditeprofil hat, auch wenn Kabi für dieses Jahr einen Covid geschuldeten Ergebnisrückgang in Aussicht gestellt hat.
Mit Blick auf die größte Tochter Fresenius Medical Care (FMC), die ebenso wie die Muttergesellschaft im DAX notiert ist, wies Sturm darauf hin, dass eine Veräußerung der Beteiligung zum jetzigen Zeitpunkt in Anbetracht des Bewertungsniveaus von FMC nicht sinnvoll wäre. Zugleich verwies er jedoch auf die Verpflichtung, attraktive Angebote für FMC prüfen zu müssen, sollten solche an Fresenius herangetragen werden. "Kündige ich hiermit einen FMC-Verkauf an? Möchte ich den Konzern filetieren? Nein, ganz sicher nicht", hob Sturm hervor. Er wolle lediglich Optionen darlegen, wie Fresenius mit Augenmaß umgebaut und mit noch mehr Tempo vorangebracht werden können. Die Fresenius SE hält rund ein Drittel an dem Dialysedienstleister FMC.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/brb/jhe
(END) Dow Jones Newswires
February 22, 2022 07:19 ET (12:19 GMT)
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