Auf Wachstumskurs |
29.03.2023 17:52:00
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FACC-Aktie im Plus: FACC konnte 2022 Umsatz steigern - negatives Gesamtergebnis
Wie das börsennotierte Unternehmen mitteilte, schlug sich die Erholung der Luftfahrt 2022 vor allem beim Umsatz nieder. Dieser lag bei 607 Mio. Euro und damit um 22 Prozent über dem Jahr davor. Zurückzuführen sei das Wachstum zum einen auf einen Anstieg der Fertigungsraten im Kurz- und Mittelstreckensegment und bei Business Jets, zum anderen habe das Unternehmen einem deutlichen Anstieg der Entwicklungsleistungen für internationale Kunden verzeichnet.
Das operative Ergebnis (EBIT) lag 2022 erstmals wieder mit 5,5 Mio. Euro im Plus, nach einem Minus von 25,1 Mio. Euro (2021) und minus 74,5 Mio. Euro (2020). Nach Steuern blieb allerdings ein Minus von 984.000 Euro, das Gesamtergebnis belief sich auf minus 2,5 Mio. Euro.
"Der Plan war natürlich, aus dem Anstieg der Umsätze mehr Ergebnis zu erwirtschaften, aber insbesondere die Lieferkettensituation hat zu gewissen Ineffizienzen geführt", sagte der Finanzvorstand Ales Starek. Hier verwiesen die Vorstände als Ursache vor allem auf den Ukraine-Krieg und die damit einhergehenden Verwerfungen. Auch die Inflation sei ein belastender Faktor, nicht zuletzt deshalb, weil die Teuerungsrate in Österreich höher ausfällt als in anderen europäischen Ländern. Auch im internationalen Vergleich stehe Europa derzeit schlechter da, "die USA sind besser unterwegs, auch Indien und China, wir haben dort Werke, es gibt dort keine Energiekostendiskussion", sagte Machtlinger.
In den nächsten 20 Jahren soll der Bedarf an neu ausgelieferten Flugzeugen bei rund 40.000 liegen (bis 2041), wobei 40 Prozent auf den Ersatz ausgemusterter Flugzeuge entfallen und 60 Prozent auf Wachstum. Angesichts der Klimakrise gebe es in der Industrie einen Konsens, dass das CO2-freie Fliegen "auf der Agenda ganz oben" steht, sagte Machtlinger. Hier habe es in den letzten drei bis fünf Jahren einen wesentlichen Wandel gegeben. Möglich werde CO2-freies Fliegen mit alternativen Treibstoffen. Zunächst werde hier kein Weg an synthetischen Treibstoffen vorbeiführen. Es gebe aber derzeit auch Projekte im Bereich Elektrifizierung beziehungsweise Hybrid mit Wasserstoff.
Ein weiterer Hebel in der Großluftfahrt sei Leichtbau. FACC investiere hier massiv in Forschung und Entwicklung, etwa zu neuen Materialien, deren Herstellprozess weniger Energie benötigen. "Heute sind bei uns Komponenten bis zu neun Stunden im Härtungsofen, mit den neuen Technologien schaffen wir das in einer Stunde", sagte Machtlinger. Mit Leichtbauteilen werde auch der Flieger leichter und der Treibstoffverbrauch damit geringer. "Und das Material muss als Vorgabe der Kunden ab dem nächsten Jahr voll recyclefähig sein."
Vor dem Hintergrund einer sehr guten Auftragslage habe das Unternehmen den Personalstand über alle Standorte hinweg um 391 auf insgesamt 2.919 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgestockt. Etwa 2.600 Personen davon sind in Österreich angestellt, vor allem am Standort in Oberösterreich. In den nächsten 18 Monaten soll die Belegschaft um weitere 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wachsen. Personal werde dabei nicht nur aus dem unmittelbaren Umfeld rekrutiert sondern auch international. Hochqualifizierte Fachkräfte kämen etwa aus Kanada, den USA oder Brasilien. Im Fertigungsbereich stelle das Unternehmen etwa Menschen aus Kroatien, Serbien oder der Türkei ein.
Die weltweite Erholung des Luftverkehrs lässt den FACC-Vorstand positiv ins Jahr 2023 blicken. Das Management erwartet eine Fortsetzung des Wachstumskurses, konkret soll sich der Umsatz ungefähr um 10 Prozent steigen. Aufgrund der schwierigen Liefersituation sein das Wachstum allerdings schwierig zu beziffern. Auch bei der Ertragskraft seien Vorhersagen derzeit schwer, "wir werden zum Halbjahr bessere Aussagen machen können aber wir gehen von einem positiven Ergebnis aus", so Machtlinger.
Die FACC-Aktie stieg in Wien schlussendlich um 3,98 Prozent auf 7,05 Euro.
cgh/cri
APA
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