30.05.2014 12:30:30

EZB und Bank of England wollen ABS-Markt neues Leben einhauchen

   Von Brian Blackstone

   FRANKFURT--Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of England (BoE) arbeiten an einer Belebung des Markts für Kreditverbriefungen. Diese sogenannten Asset Backed Securities (ABS) standen im Zentrum der Finanzkrise und trugen maßgeblich dazu bei, dass die Krise sich wie ein Lauffeuer ausbreitete. Inzwischen ist der Markt jedoch zu größeren Teilen abgestorben. In einem neuen Papier haben die beiden Zentralbanken nun Optionen aufgezeichnet, mit denen der Markt wiederbelebt werden könnte.

   Ein besser funktionierender Markt für ABS-Papiere könnte die Kreditvergabe an den privaten Sektor und insbesondere an kleine Unternehmen wieder in Gang bringen. Die schwache Kreditvergabe zählt sowohl in der Eurozone als auch in Großbritannien derzeit zu den größten Wirtschaftsproblemen.

   Die Zentralbanken schlagen vor, die Regeln für diese gebündelten Kreditpapiere zu harmonisieren. Um die Transparenz zu erhöhen, sollten auch Prinzipien für deren Zusammenstellung geschaffen werden. Außerdem sollten die Daten zu den Krediten verbessert werden. Diese Maßnahmen könnten den ABS-Markt vertiefen, heißt es in dem gemeinsamen Papier der Notenbanken.

   "Das Bankensystem braucht Zugang zu einer breiteren Palette von Finanzquellen", erklärten die EZB und die BoE. "Die Wiederbelebung des ABS-Markts kann eine nützliche Rolle spielen, wenn sichergestellt ist, dass es keine neue Anhäufung von systemischen Risiken gibt."

   Der ABS-Markt in der Eurozone ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Seit 2009 hat sich das Volumen ausstehender Kreditverbriefungen um ein Drittel auf rund 1.500 Milliarden Euro verringert. In einer früheren Erklärung hatten die beiden Notenbanken bereits vorgeschlagen, künftig zwischen "hochqualitativen" und "weniger hochwertigen" Verbriefungen zu unterscheiden.

   In ihrem neuen Papier stellen die beiden Notenbank in Aussicht, dass bei "sichtbaren Verbesserungen in der Risikostruktur" die Sicherheitsabschläge für ABS, die Zentralbanken bei geldpolitischen Geschäften ansetzen, sinken könnten. Damit würde es für die Geschäftsbanken attraktiver, diese Kreditbündel als Sicherheiten bei den Notenbanken zu hinterlegen.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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   May 30, 2014 06:18 ET (10:18 GMT)

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