Trotz hoher Inflation 14.01.2022 20:14:00

EZB-Direktorin Schnabel warnt vor "zu frühen" Zinserhöhungen

EZB-Direktorin Schnabel warnt vor "zu frühen" Zinserhöhungen

Die Preise sind in der Eurozone im Dezember gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent gestiegen, so stark wie noch nie seit Einführung der Gemeinschaftswährung. Die EZB gehe davon aus, dass die Inflation in ein bis drei Jahren wieder deutlich sinken werde. "Darum dürfen wir die Zinsen nicht zu früh erhöhen", sagte Schnabel der Süddeutschen Zeitung. "Das könnte dazu führen, dass der Aufschwung abgewürgt wird."

An den derzeit rasant steigenden Preisen könne die EZB nichts ändern. "Wenn wir heute Maßnahmen ergreifen, wirken diese erst mit Verzögerung", sagte sie. Die Geldpolitik könne auch den Öl- oder Gaspreis nicht senken.

In Deutschland kritisieren viele die EZB dafür, dass sie an ihrer Nullzinspolitik festhält. Schnabel sieht hier auch ein Kommunikationsproblem: "Wir bemühen uns, komplexe Zusammenhänge möglichst einfach zu erklären. Manchmal gelingt uns das vielleicht nicht." Daraus könne aber nicht folgen, "dass wir eine aus unserer Sicht falsche Geldpolitik betreiben, nur weil wir Sorge haben, dass unsere Maßnahmen schwierig zu erklären sind", sagte sie. "Das würde großen Schaden anrichten."

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/sha/mgo

(END) Dow Jones Newswires

January 14, 2022 13:11 ET (18:11 GMT)

FRANKFURT (Dow Jones)

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