13.12.2013 20:30:31

Etappensieg für Rheinmetall-JV - Scania zieht Beschwerde zurück

   Von Gustav Sandstrom

   STOCKHOLM--Im Streit um einen großen Militär-Auftrag in Schweden und Norwegen hat es eine überraschende Kehrtwende gegeben. Der schwedische Lkw-Hersteller Scania zog seine Beschwerde gegen die Vergabe zurück, wie Scania-Sprecher Hans-Ake Danielsson erklärte. Zuvor hatte ein Gericht den Großauftrag an das Joint-Venture Rheinmetall MAN Military Vehicles GmbH für Lkw-Lieferungen an das schwedische und norwegische Militär zunächst auf Eis gelegt. Scania hatte sich beschwert und von dem Gericht eine Überprüfung gefordert, ob der Vergabeprozess in Einklang mit schwedischem Recht vonstatten gegangen sei. Zudem forderte Scania Informationen, warum der schwedische Lkw-Bauer bei der Vergabe leer ausging.

   "Wir haben inzwischen Informationen von der norwegischen Beschaffungseinheit erhalten", so der Sprecher. Diese hätte erklärt, spezialisierte Militärfahrzeuge auch für schwereres Terrain zu suchen im Gegensatz zu den Zivilfahrzeugen, die Scania angeboten hatte. Das hätte bedeutet, ein völlig neues Fahrzeug zu entwickeln.

   Die Einkäufer für das schwedische und norwegische Militär hatten im November die finalen Verhandlungen mit Rheinmetall MAN Military über ein Rahmenabkommen zur Lieferung von Militärfahrzeugen begonnen. Das Auftragsvolumen wird auf bis zu 10 Milliarden Schwedische Kronen geschätzt, umgerechnet etwa 1,1 Milliarden Euro. Der von den Behörden ausgewählte Hersteller bekäme darüber hinaus einen Wartungsvertrag. Die schwedische Behörde FMV, die den Kontrakt abwickelt, hatte erwartet, die Vereinbarung am 18. Dezember zu unterzeichnen.

   Der Rückzug Scanias bedeutet für das Joint Venture von Rheinmetall und MAN jedoch nicht mehr als einen Etappensieg. Denn die schwedische Wettbewerbsbehörde hinterfragt die Auftragsvergabe. Sie prüft die Vergabepraxis der FMV. Die Untersuchung geschieht dabei unabhängig von der früheren Scania-Beschwerde. "Wir haben keinen speziellen Verdacht, aber wir haben FMV gefragt, wie die Vergabe des Auftrags zustande gekommen ist", sagte der Sprecher der Behörde, Jimmy Dominius. Die Wettbewerbshüter haben FMV nun einige Wochen Zeit gegeben, ihre Fragen zu beantworten und wollen dann entscheiden, ob sie eine tiefere Prüfung einleiten oder das Verfahren einstellen.

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   December 13, 2013 11:53 ET (16:53 GMT)

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