Pioniere der Branche 13.01.2019 22:45:00

Empfehlungen für 2019: Die Prognosen der Top-Cannabis-Analystin

Empfehlungen für 2019: Die Prognosen der Top-Cannabis-Analystin

Vivien Azer, Analystin bei Cowen und gefragte Persönlichkeit der Cannabis-Branche, betrachtet 2019 als Jahr der Möglichkeiten für den Marihuana-Markt. Ihrer Meinung nach wird es wenige Monate nach der Legalisierung vom grünen Gold in Kanada einfacher werden, auch außerhalb der kanadischen Grenzen legales Marihuana zu erwerben. Obwohl der Start für den kanadischen Marihuana-Markt holprig verlief und von einer schwachen Infrastruktur sowie einem nicht ausreichenden Angebot geprägt war, hebt Azer ihre Prognosen für dieses Jahr deutlich an und sagt für drei Unternehmen ein beträchtliches Umsatzwachstum im Jahresverlauf voraus.

Die Hauptakteure der Cannabis-Industrie in 2019

Obwohl nach der kanadischen Legalisierung von Cannabis zunächst die Luft aus dem Sektor raus war, sehen Experten einige Gründe für den Aufschwung der Branche in den kommenden Monaten. Laut Vivien Azer von Cowen gibt es in diesem Jahr vor allem drei große Firmen, die den Ton in der Cannabis-Industrie angeben werden. "Wir erwarten ein anhaltendes Wachstum in den neu gegründeten US-Bundesstaaten und ein robusteres Wachstum in Kanada, da mehr Angebot online gestellt wird und neue Formfaktoren auf den Markt gelangen", schrieb Azer.

Als Outperformer 2019 hat Azer drei Firmen aufgezählt: Canopy Growth ist aus Ontario, Kanada, seit 2014 bestehend und von Azer als Top-Aktie 2019 tituliert. Auch der seit 2013 tätige kanadische Cannabis-Hersteller Tilray sei in diesem Jahr definitiv eine Investition wert. Das amerikanische Unternehmen KushCo, das seit nunmehr neun Jahren aktiv ist, vertreibt Verpackungen, Behälter und andere Hilfsprodukte für die Cannabis-Industrie und ist das dritte von Azer als Outperformer prognostizierte Unternehmen.

Dabei haben die Papiere von Canopy Growth und Tilray in den letzten drei Monaten um die 40 Prozent eingebüßt. Jedoch haben beide Unternehmen die führenden Marktanteile und sind damit in der Cannabis-Branche nicht wirklich zu umgehen. Des Weiteren bestreben die kanadischen Firmen die Erweiterung ihrer Geschäfte. Beispielsweise möchte Tilray eine Partnerschaft mit dem Biergiganten ABU in Kanada eingehen und somit den Schritt in den Markt der auf Cannabis basierenden Getränke wagen. Daneben möchte das Unternehmen im globalen Arzneimarkt expandieren und plant eine Kooperation mit der Novartis-Tochter Sandoz. "Wir betrachten den internationalen Medizinmarkt weiterhin als einen der wichtigsten Investitionshöhepunkte für Tilray, das derzeit in 12 Ländern tätig ist", schrieb Cowen-Analystin Azer dazu. Für Canopy erwartet sie für 2019 eine "wesentliche Steigerung" des Umsatzes. Die Analysten sehen einen Umsatzanstieg von 239 Millionen Kanadischen Dollar im Geschäftsjahr 2019 auf 778 Millionen Kanadische Dollar im Geschäftsjahr 2020 - und somit eine Rally von 225 Prozent.

Auch mit Blick auf den Gesamtmarkt hat die Gras-Analystin eine positive Prognose ausgesprochen. "Da der Markt mit neuen Formfaktoren expandieren soll und der Zugang für den Einzelhandel erweitert wird, bleiben wir im Hinblick auf das Wachstumspotenzial des Marktes im Jahr 2019 ermutigt. Dort erwarten wir einen Umsatz von insgesamt 3,1 Mrd. Kanadischen Dollar (einschließlich Steuern)", sagte Azer in einem CNBC-Interview.

Legaler Konsum von Marihuana bald auch in anderen Ländern?

Laut der Cannabis-Analystin Azer dürfte sich im Jahresverlauf noch einiges bezüglich der Legalisierung in weiteren Ländern tun. Auch die Expansion von kanadischen Cannabis-Herstellern und -Vertreibern könnte dieses Jahr ein wichtiger Impuls für die Märkte sein.

Obwohl der Besitz und Konsum von grünen Substanzen in den USA laut Bundesgesetz weiterhin illegal sind, haben inzwischen neun von 50 Bundesstaaten den Konsum von Marihuana als Arznei- oder Rauschmittel für Erwachsene ab 21 Jahren legalisiert. In 13 weiteren Bundesstaaten wurde der Gebrauch von Gras bis zu einem gewissen Limit dekriminalisiert. Erstaunlich ist dabei aber auch die Situation am Schwarzmarkt für Cannabis. Der derzeitige illegale Markt wird auf etwa 40 bis 50 Milliarden US-Dollar geschätzt. Klar zu erkennen ist also das unheimliche Potenzial der Branche in den USA. Azer stellte fest, dass sich das Umsatzwachstum in Staaten wie Colorado und Washington verlangsamt. Jedoch hoffe sie, dass New York, New Jersey und Illinois den Staaten beitreten werden, die den Gebrauch von Cannabis für Erwachsene ermöglichen. Denn der US-amerikanische Umsatz werde bis 2030 stärker wachsen, so die Cowen-Analystin.

Zudem hatte US-Präsident Donald Trump im Dezember einen Gesetzesentwurf mit einer Regelung für die Legalisierung von Industriehanf verabschiedet. Für Canopy-Chef Bruce Linton sei dies der richtige Weg zur Expansion seines Unternehmens in den USA. Auch andere kanadische Firmen, die sich auf alles rund um Cannabis spezialisiert haben, streben die Expansion in das Nachbarland an.

Demnach dürfte es nicht mehr allzu lange dauern, dass Cannabis auch in anderen Teilen der Welt legalisiert wird, da der Cannabis-Markt in vielen Ländern ein beträchtliches Potenzial hat.



Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Oprea George / Shutterstock.com,Yellowj / Shutterstock.com,Matilde Campodonico/AP

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