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Beschränkung 14.01.2022 11:56:00

EDF-Aktien brechen ein: Frankreich begrenzt Preisanstieg für Strom mit Milliardenaufwand - RWE- und E.ON-Aktien erholt

EDF-Aktien brechen ein: Frankreich begrenzt Preisanstieg für Strom mit Milliardenaufwand - RWE- und E.ON-Aktien erholt

Das hat Wirtschaftsminister Bruno Le Maire am Donnerstagabend in Paris angekündigt. Einerseits senke der Staat dafür eine wichtige Steuer auf Strom erheblich, was Mindereinnahmen von acht Milliarden Euro für die Staatskasse mit sich bringt, sagte Le Maire der Zeitung "Le Parisien".

Außerdem soll der mehrheitlich in Staatshand befindliche Stromversorger EDF (Electricité de France) vorübergehend die Menge an Atomstrom erhöhen, die er an kleinere Wettbewerber verkauft. Mit dem laut Le Maire von der EU-Kommission bereits gebilligten Schritt soll auch die Stromrechnung der Kunden gedeckelt werden, die ihren Strom nicht von EDF beziehen.

Ohne diesen Schritt hätte den Franzosen in zwei Wochen eine Erhöhung der Stromtarife um 35 Prozent gedroht, sagte Le Maire der Zeitung. Der Stromversorger EDF bezifferte in einer Mitteilung seine Mindereinnahmen durch die mit der Regierung in wochenlanger Verhandlung getroffene Regelung auf 7,7 bis 8,4 Milliarden Euro.

Die Entscheidung zur Begrenzung der Stromkosten kündigte die Regierung knapp drei Monate vor der Präsidentenwahl in Frankreich an. Ein wichtiges Thema im Anlauf zur Wahl ist die Kaufkraft der Franzosen, die wegen steigender Preise unter Druck steht.

Über die Wintermonate hatte die Regierung bereits die Tarife für Gas und Strom gedeckelt, um die Kaufkraft zu schützen. Bereits im Herbst war das Vorhaben angekündigt worden, die Strompreise ab Anfang 2022 höchstens um vier Prozent zu erhöhen. Rund sechs Millionen Haushalte in Frankreich mit geringen Einkommen erhielten im Winter außerdem einen sogenannten Energiescheck über 100 Euro.

EDF-Aktien brechen ein - Strompreisbegrenzung belastet

Aktien des französischen Versorgers EDF haben im frühen Handel massive Verluste erlitten. Zuletzt büsste der Wert 15,67 Prozent auf 8,728 Euro ein. Damit markierte EDF (Electricité de France) ein Niveau, das zuletzt im Sommer 2020 erreicht wurde. Auch andere Versorgeraktien wie Engie verloren.

Hintergrund war eine Nachricht vom Donnerstagabend. Angesichts stark gestiegener Energiepreise will Frankreich den Preisanstieg für Strom in diesem Jahr auf vier Prozent beschränken, um die Bevölkerung zu entlasten. Einerseits senke der Staat dafür eine wichtige Steuer auf Strom erheblich, was Mindereinnahmen von acht Milliarden Euro für die Staatskasse mit sich bringt, sagte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire der Zeitung "Le Parisien".

Außerdem soll der mehrheitlich in Staatshand befindliche Stromversorger EDF vorübergehend die Menge an Atomstrom erhöhen, die er an kleinere Wettbewerber verkauft. Mit dem laut Le Maire von der EU-Kommission bereits gebilligten Schritt soll auch die Stromrechnung der Kunden gedeckelt werden, die ihren Strom nicht von EDF beziehen.

Analysten reagierten verschnupft. So stufte Oddo BHF EDF von 'Outperform' auf 'Neutral' ab. Analyst Peter Crompton von Barclays bezeichnete die Verluste allerdings als übertrieben. Angesichts der massiven Abgaben könnte sich bei EDF eine Einstiegschance ergeben. Für andere europäische Versorger könnte sich die Unsicherheit am Strommarkt sogar positiv auswirken. Sie könnten die Lage für Preiserhöhungen nutzen.

RWE- und E.ON-Aktien drehen ins Plus

Nach einem schwachen Start geprägt von einer beschlossenen Strompreisbremse in Frankreich sind die Aktien von RWE und E.ON am Freitag ins Plus gedreht. Zunächst trübte ein Kurseinbruch beim französischen Konkurrenten EDF den ganzen Sektor. Dann kamen aber Stimmen auf, dass Probleme bei den Franzosen die Strompreise sogar erhöhen könnten. E.ON legten mit einem Plus von 1,2 Prozent besonders stark zu. RWE gewannen nach zuletzt mehreren starken Tagen 0,3 Prozent.

Hintergrund war eine Nachricht vom Donnerstagabend. Angesichts stark gestiegener Energiepreise will die Regierung in Frankreich den Preisanstieg für Strom beschränken. Die EDF-Aktie war daraufhin in der Spitze um ein Viertel eingebrochen. Der Barclays-Experte Peter Crampton kommentierte dann aber in einer Studie, dass die Reaktionen vielleicht überzogen ausfallen und so bei EDF eine Kaufgelegenheit entstehe.

Was die europäischen Strompreise betrifft, erwartet Crampton sogar einen kurzfristigen Anstieg, weil EDF wegen Abschaltungen von Kraftwerken parallel seine diesjährige Prognose für den selbst produzierten Atomstrom kürzte. Davon könnten einige 2021 vernachlässigte Branchenwerte wie zum Beispiel RWE profitieren. PARIS / FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquelle: CHARLY TRIBALLEAU/AFP/Getty Images

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