Dt Bank/Fitschen: Ohne Erfolg bei Bankenunion wird Europa leiden

   Von Christian Grimm

   Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen hält die erfolgreiche Umsetzung der Bankenunion für essentiell, damit Europa zu höherem Wachstum zurückkehren kann. "Europa hat keine Chance, wenn das nicht gelingt. Europa wird leiden, und das Wachstum wird nicht so sein, wie wir uns das wünschen", sagte Fitschen beim Neujahrsempfang seines Hauses in Berlin.

   Aus seiner Sicht wäre es kein Weltuntergang, wenn beim bevorstehenden Banken-TÜV der Europäischen Zentralbank Kapitallücken bei dem einen oder anderen Geldhaus entdeckt würden. Es komme dann darauf an, dass der folgende Stresstest glaubwürdig ausfalle, "damit das Vertrauen in die Banken zurückkehrt". In diesem Zusammenhang hält er auch eine Marktbereinigung für unumgänglich, "denn Europas Banken müssen mit den Besten in der Welt konkurrieren können".

   Fitschen nahm nur indirekt Bezug auf die Debatte über mangelnde Bereitschaft der Branche, die schärfere Regulierung zu unterstützen. "Wir haben nichts gegen Regeln. Sie müssen nur intelligent und angemessen sein", erklärte der Spitzenmann der Deutschen Bank. Er bekannte sich zum angestoßenen Kulturwandel im eigenen Haus, bat aber um Zeit dafür.

   Fitschen und die Deutsche Bank kämpfen derzeit an vielen Fronten um ihren Ruf. So bemängelt die Bankenaufsicht BaFin, dass die Frankfurter die Libor-Affäre nicht angemessen aufgeklärt hätten. Die EU-Kommission hatte erst Anfang Dezember gegen sechs Institute - darunter die Deutsche Bank - eine Kartellstrafe in Rekordhöhe von 1,7 Milliarden Euro wegen der Manipulation der Benchmarkzinsen verhängt.

   Die Aufseher stören sich außerdem daran, dass nach wie vor zu hohe Boni gezahlt würden. Die Behörde nannte zwar kein Geldhaus explizit, aber laut einem Insider war die Deutsche Bank neben 13 anderen dabei. Fitschen reagierte auf die niederprasselnde Kritik nicht immer souverän und legte sich öffentlich mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) an. Mittlerweile haben sich beide ausgesprochen.

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   January 15, 2014 14:30 ET (19:30 GMT)

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