Ausschüttungen im Blick |
03.04.2023 22:12:00
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Dividendenrenditen 2023: Das ist für Anleger bei den größten Dividendenzahlern drin
• Verlangsamung des Dividendenwachstums in 2023 erwartet
• "Handelsblatt" berechnet erwartete Dividendenrendite 2023 für weltweit größte Dividendenzahler
Die Investmentgesellschaft Janus Henderson veröffentlicht mit dem Janus Henderson Global Dividend Index (JHGDI) regelmäßig die aktuellen Studienergebnisse zu den globalen Dividendentrends. Laut der aktuellen Ausgabe des JHGDI aus dem März 2023 sind die globalen Dividenden im Jahr 2022 um 8,4 Prozent auf 1,56 Billionen US-Dollar gestiegen, denn satte 88 Prozent der Unternehmen weltweit haben ihre Dividende erhöht oder stabil gehalten. Insgesamt war das weltweite Dividendenwachstum im Jahr 2022 so stark, dass zwölf Länder Rekordausschüttungen in US-Dollar verzeichneten.
Getrieben wurde das Wachstum der globalen Dividenden vor allem durch Öl- und Gasunternehmen, die ihre Ausschüttungen laut Janus Henderson aufgrund des Energiepreisanstiegs in 2022 um zwei Drittel erhöhten. Sie allein waren damit laut der Investmentgesellschaft für ein Viertel des weltweiten Dividendenanstiegs verantwortlich. In Europa wurde das Dividendenwachstum laut der langfristigen Studie hingegen "erheblich von Automobil- und Luxusgüterherstellern sowie von Finanzunternehmen und der Schifffahrt angekurbelt". Dabei verzeichneten europaweit die Dividenden in Dänemark und Deutschland das schnellste Wachstum. "Deutsche Unternehmen trugen 2022 mit einem Plus von 33,5 Prozent auf bereinigter Basis überproportional zum Dividendenwachstum in Europa bei", heißt es in dem Bericht weiter.
Das waren 2022 die größten Dividendenzahler der Welt
Global gesehen, konnten sich allerdings keine deutschen Unternehmen in der Liste der größten Dividendenzahler platzieren, die Janus Henderson gemäß der ausgeschütteten Gesamtsumme ermittelt hat. Dort landete für 2022 der Rohstoffkonzern BHP Billiton mit Ausschüttungen in Höhe von insgesamt 23,5 Milliarden US-Dollar auf Platz eins. Platz zwei sicherte sich das Mineralölunternehmen Petrobras mit 21,8 Milliarden US-Dollar, Rang drei ging an den Software-Giganten Microsoft mit Ausschüttungen in Höhe von 19,0 Milliarden US-Dollar. Zu den zehn größten Dividendenzahlern der Welt gehörten 2022 laut Janus Henderson Global Dividend Index außerdem ExxonMobil, Apple, China Construction Bank, Rio Tinto, China Mobile, JPMorgan Chase und Johnson & Johnson. Insgesamt schütteten diese Konzerne im vergangenen Jahr 155,1 Milliarden US-Dollar an ihre Aktionäre aus. Das entspricht fast zehn Prozent der 2022 weltweit ausgezahlten Dividenden.
Auf den Plätzen elf bis 20 positionierten sich im aktuellen JHGDI außerdem Chevron, CNOOC, Verizon, TotalEnergies, AbbVie, AT&T, TSMC, PetroChina, Pfizer und Procter & Gamble.
Dividenden werden wohl auch 2023 leicht steigen
Für 2023 erwartet Janus Henderson aufgrund des nachlassenden Wirtschaftswachstums auch ein langsameres Dividendenwachstum, da sich eine geringere Nachfrage sowie höhere Kosten für die Bedienung von Krediten negativ auf den Cashflow der Unternehmen auswirken und somit den Spielraum für Dividendenerhöhungen einschränken dürften. Auch sei es "unwahrscheinlich, dass die Energiedividenden den starken Anstieg von 2022 wiederholen werden", schrieb Jane Shoemake, Client Portfolio Manager bei Janus Henderson. "Für 2023 erwarten wir eine Verlangsamung des Dividendenwachstums auf 2,3 Prozent, was einem bereinigten Anstieg von 3,4 Prozent entspricht und die Gesamtsumme auf 1,60 Billionen US-Dollar ansteigen ließe", heißt es in dem Bericht weiter. Damit ergibt sich immerhin ein leichtes Wachstum.
Prognose für Dividendenrendite der Top-Unternehmen in 2023
Da die als Dividende ausgeschüttete Gesamtsumme eines Unternehmens aus einer Investmentperspektive allerdings wenig aussagekräftig ist, hat das "Handelsblatt" die im Janus Henderson Global Dividend Index ermittelten 20 größten Dividendenzahler der Welt genauer unter die Lupe genommen und die erwartete Dividendenrendite für 2023 errechnet. Bei der Dividendenrendite handelt es sich um eine Kennzahl zur Beurteilung einer Aktie, die die Dividendenausschüttung eines Unternehmens ins Verhältnis zum Aktienkurs setzt. Bei seiner Berechnung kommt das "Handelsblatt" bei den betrachteten Konzernen für 2023 auf Dividendenrenditen von bis zu 52 Prozent. Aber bei weitem nicht alle großen Dividendenzahler weisen derart hohe Werte auf.
So erwartet das Magazin bei Microsoft, dem drittgrößten Dividendenzahler 2022, für 2023 nur eine Dividendenrendite in Höhe von 1,0 Prozent. Damit liegt der Tech-Gigant im Ranking der höchsten erwarteten Dividendenrenditen weit hinten - nur bei Apple ist die 2023 erwartete Dividendenrendite mit 0,7 Prozent noch kleiner. Auch der laut JHGDI größte Dividendenzahler BHP liegt mit einer 2023 erwarteten Dividendenrendite von 6,3 Prozent nur im oberen Mittelfeld der Liste.
Eine satte Dividendenrendite von 52,2 Prozent in 2023 dürfte laut dem "Handelsblatt" hingegen die Nummer zwei der Janus Henderson-Liste liefern: Petrobras. Auch bei CNOOC - Nummer zwölf im JHGDI - dürfte die Kennzahl laut dem Magazin für 2023 mit 13,7 Prozent zweistellig ausfallen. Für PetroChina, China Mobile, China Construction Bank und Verizon liegt die 2023 erwartete Dividendenrendite bei Werten zwischen 9,5 und 6,7 Prozent und damit ebenfalls noch recht hoch. Rio Tinto (6,3 Prozent), AT&T (5,8 Prozent), TotalEnergies (5,3 Prozent), AbbVie (3,9 Prozent) und Pfizer (3,9 Prozent) liegen im Mittelfeld der "Handelsblatt"-Liste.
Die geringsten Dividendenrenditen dürften 2023 - neben Microsoft und Apple - Chevron (3,7 Prozent), ExxonMobil (3,3 Prozent), JPMorgan Chase (3,0 Prozent), Johnson & Johnson (3,0 Prozent), Procter & Gamble (2,6 Prozent) sowie TSMC (2,4 Prozent) liefern.
Zwar ist eine hohe Dividendenrendite für Anleger wünschenswert, jedoch kann eine sehr hohe Dividendenrendite auch ein Warnzeichen sein. Denn da die Kennzahl an den Aktienkurs gekoppelt ist, steigt sie bei einem Kurssturz automatisch an, wodurch sich ein falsches Bild von der tatsächlichen wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens ergeben kann. Eine sorgfältige individuelle Prüfung ist daher bei extremen Werten für die Dividendenrendite besonders sinnvoll.
Redaktion finanzen.at
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