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Entertainmentriese 07.05.2024 22:10:00

Disney-Aktie bricht ein: Enttäuschendere Bilanz als erwartet

Disney-Aktie bricht ein: Enttäuschendere Bilanz als erwartet

Walt Disney hat im zweiten Geschäftsquartal 2024 mehr verdient: Das Ergebnis je Aktie sackte ab, und fiel von 0,700 US-Dollar auf -0,01 US-Dollar. Das war deutlich unter den Expertenschätzungen, die sich im Vorfeld auf 1,10 US-Dollar je Aktie belaufen hatten. Auf bereinigter Basis verdiente Disney mit 1,21 US-Dollar nach 0,93 US-Dollar vor Jahresfrist unterdessen mehr.

Zeitgleich setzte Disney mehr um: Die Erlöse stiegen von 21,70 Milliarden US-Dollar auf 22,08 Milliarden US-Dollar, damit erlöste das Unternehmen etwas weniger als erwartet (22,13 Milliarden US-Dollar).

Bei Disney+ erreichte Disney eine Abonnentenzahl von 153,6 Millionen - auch das war weniger als am Markt erhofft, Experten waren von 155,7 Millionen Abonnenten ausgegangen.

Marvel-Fans müssen sich darauf einstellen, die Comic-Superhelden seltener zu sehen. Disney wolle pro Jahr nur noch zwei bis drei Filme und zwei TV-Serien aus dem Marvel-Universum herausbringen, sagte Konzernchef Bob Iger am Dienstag. Bisher seien es zum Teil jeweils vier gewesen. Disney wolle weniger, aber besser produzieren.

Der Konzern hatte zum Start seines Streaming-Dienstes Disney+ sehr stark auf die Anziehungskraft der Marvel-Figuren gesetzt, die im Kino für eine Reihe von Kassenschlager sorgten. Doch zuletzt ließ das Interesse der Zuschauer nach - und auch Kritiker waren von einigen neueren Produktionen nicht begeistert.

In dem Ende März abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal schrieb die Streaming-Sparte mit dem Dienst Disney+ und dem Sportangebot ESPN+ nur noch einen operativen Verlust von 18 Millionen Dollar (16,71 Mio Euro). Ein Jahr zuvor hatte das Minus 659 Millionen Dollar betragen. Disney sieht sich damit weiter auf Kurs, das Streaming-Geschäft zum Ende des Geschäftsjahres in die schwarzen Zahlen zu bringen.

Disney hatte für seinen eigenen Streaming-Dienst hohe Verluste in Kauf genommen. Grund sind die Rückgänge im Geschäft mit dem Kabelfernsehen in den USA, das früher ein verlässlicher Geldbringer war. Vom Sommer an will Disney - wie schon Marktführer Netflix - gegen das Teilen von Passwörtern für den Streaming-Dienst über einen Haushalt hinaus vorgehen.

Weiterhin gut lief es mit Freizeitparks und Kreuzfahrten: Die Sparte steigerte ihren operativen Gewinn um zwölf Prozent auf fast 2,3 Milliarden Dollar. Allerdings sagte Iger in einer Telefonkonferenz mit Analysten, man sehe Anzeichen dafür, dass die Reiselust, die nach der Corona-Pandemie neue Höhepunkte erreichte, wieder etwas nachlasse.

Insgesamt drückten im vergangenen Quartal milliardenschwere Abschreibungen Disney in die roten Zahlen. Unterm Strich stand ein Verlust von 20 Millionen Dollar nach einem Gewinn von fast 1,3 Milliarden ein Jahr zuvor. Die Abschreibungen von gut zwei Milliarden Dollar auf die indische Beteiligung Star India und das Kabelfernsehgeschäft zehrten eine verbesserte Entwicklung im Tagesgeschäft mehr als auf.

Für das laufende Geschäft zeigte sich Iger optimistischer. So soll der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie im laufenden Geschäftsjahr nun um 25 Prozent zulegen. Bisher hatte sich der Manager einen Anstieg um 20 Prozent vorgenommen.

Disney-Aktie auf Dreimonatstief - Abo-Zahlen und Freizeitparks

Trübe Aussichten für das Abonnentenwachstum im Streaminggeschäft haben am Dienstag die Erhöhung der Gewinnziele von Disney überschattet. Zudem dürften sich die Besucherzahlen in den Freizeitparks laut Disney nach den nach der Pandemie erreichten Spitzenwerten nun etwas abschwächen.

Anlegern gefiel das nicht, sie drückten die Papiere des Unterhaltungskonzerns mit einem Minus von zeitweise zehn Prozent auf das tiefste Kursniveau seit Anfang Februar. Am Dienstag fiel der Anteilsschein im US-Handel an der NYSE 9,51 Prozent auf 105,39 US-Dollar. Seit Jahresanfang haben sie aber noch immer mehr als 16 Prozent gewonnen und zählen zu den stärksten Dow-Werten.

Anfang Februar hatte der Kurs noch eine Lücke nach oben gerissen, weil es spürbare Verbesserungen im Streaming-Geschäft gab und deutlich höhere Ausschüttungen an die Aktionäre die Laune hoben.

Redaktion finanzen.at / dpa-AFX

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