20.01.2019 15:50:42

DIHK warnt EU vor zu viel Kompromissbereitschaft gegenüber den Briten

FRANKFURT (Dow Jones)--Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), hat an die EU-Kommission appelliert, sich im Brexit-Streit auf keine weiteren Kompromisse mit den Briten einzulassen. "Wenn wir noch weiter auf die Briten zugehen, steht die Integrität des Binnenmarktes auf dem Spiel und die ist aus Sicht der deutschen Wirtschaft nicht verhandelbar." Einzig bei der Frage, wie lange eine Übergangslösung - der sogenannte Backstop - gelten soll, sehe er noch Spielraum.

Schon jetzt belastet die ungelöste Brexit-Frage die deutsche Wirtschaft. Seit dem Brexit-Referendum sind die deutschen Exporte nach Großbritannien laut DIHK um fünf Prozent zurückgegangen. "Der Schaden, der den Unternehmen entsteht, wird mit jeder weiteren Woche der Ungewissheit größer", sagte Treier. Auch seien längst nicht alle Firmen auf einen harten Brexit vorbereitet. "Einen Notfallplan zu erstellen, sich auf den harten Brexit vorzubereiten, das kostet natürlich", sagte Treier. "Manche Firmen haben deshalb bis zuletzt gehofft, diese Kosten nicht tragen zu müssen."

Käme es tatsächlich zum harten Brexit, wäre das ein Problem: "Es gibt nach unseren Informationen in vielen Gegenden der Insel keine Lagerräume mehr, die man aber zumindest für die erste Zeit bräuchte, um Warenbestände zu erhöhen", so Treier. Dazu kämen im Fall eines harten Brexits die Kosten zum Beispiel für die Abwicklung der Zollformalitäten.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/cbr

(END) Dow Jones Newswires

January 20, 2019 09:51 ET (14:51 GMT)

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