20.10.2023 15:35:43

DIHK fordert mehr Tempo bei Infrastruktur für Wasserstofftransport

BERLIN (Dow Jones)--Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat dringende Verbesserungen bei der Energie-Infrastruktur angemahnt. Besonders beim grünen Wasserstoff gehe es bislang viel zu langsam voran. Notwendig sei eine staatliche Förderung der Wasserstoffnetze. Die DIHK legte zu ihren Forderungen ein 10-Punkte-Positionspapier vor.

"Für eine erfolgreiche Energiewende braucht die Wirtschaft mehr als den Ausbau von Wind- und Sonnenstrom. Erforderlich ist dringend eine Infrastruktur, die diesen Strom richtig transportieren und speichern kann", sagte DIHK- Präsident Peter Adrian. Notwendig seien außerdem neue Infrastrukturen für Wasserstoff- und CO2-Transport. Beide spielen ebenfalls eine wichtige Rolle auf dem Weg zur Klimaneutralität.

Noch fehlten entsprechende Märkte und damit auch Preissignale. Die einschlägigen Genehmigungsverfahren dauerten bislang viel zu lang. "Wir müssen hier dringend beschleunigen", forderte Adrian. Denn die Bundesregierung wolle etwa bis 2030 bei grünem Wasserstoff eine Kapazität von 10 Gigawatt erreichen, mit der ein gutes Viertel des geschätzten Gesamtbedarfs an Wasserstoff produziert würde. Aber Ende vergangenen Jahres hätte Deutschland gerade einmal weniger als 1 Prozent der Zielvorgabe zur Verfügung gehabt.

"Die Zahlen zeigen, dass wir in Deutschland nur einen kleineren Teil des erforderlichen Wasserstoffes selbst erzeugen können. Der Löwenanteil muss aus dem Ausland, bevorzugt von unseren europäischen Partnern kommen. Dieses Potenzial ist zwar vorhanden, aber es fehlen Produktionskapazitäten und die Transportinfrastruktur", kritisierte Adrian.

Die Unternehmen benötigten für Investitionsentscheidungen am Standort Deutschland ein höheres Tempo bei der Wasserstoffproduktion hierzulande wie bei der Sicherung von Importkapazitäten. Der Staat müsse in der Aufbauphase und während des Markthochlaufs die notwendigen Investitionen durch europäische oder nationale Förderungen mitfinanzieren.

"Das gilt auch für die Netzentgelte. Andernfalls schließt sich anfangs aufgrund der hohen Kosten niemand an ein neues Wasserstoffnetz an", so die DIHK.

Nötig sei, dass beim Aufbau des Wasserstoffnetzes von Anfang die regionalen und europäischen Netze mitgedacht würden.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/uxd

(END) Dow Jones Newswires

October 20, 2023 09:36 ET (13:36 GMT)

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