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09.10.2016 17:56:45

DIHK: Deutsche Wirtschaft erwartet wohl massiven Dämpfer durch Brexit

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Die deutschen Unternehmen erwarten als Folge des britischen Votums für einen EU-Austritt einen deutlichen Dämpfer für die Handelsbeziehungen mit Großbritannien. Das geht aus einer Umfrage unter rund 5.600 Firmen durch den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hervor, über den die Tageszeitung Welt berichtet. Erste Auswirkungen der Entscheidung der Briten seien demnach bereits spürbar, obwohl der Fahrplan für einen Brexit noch gar nicht steht.

   "Schon heute belastet das Thema Brexit die deutsche Wirtschaft. Angesichts des Verfalls des britischen Pfund werden deutsche Produkte im Königreich erheblich teurer, unser Exportwachstum nach Großbritannien wird auch deshalb in diesem Jahr unter die Nulllinie zurückfallen", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben der Zeitung.

   Zwei Drittel der befragten Unternehmen rechneten danach während der voraussichtlich zweijährigen Verhandlungsphase zumindest noch mit einem konstanten bilateralen Handel. Nach einem vollzogenen Austritt aus der EU erwarte jedoch mittelfristig rund die Hälfte der Unternehmen sinkende Ausfuhren und einen Rückgang der Importe aus dem Vereinigten Königreich. Der DIHK rechnet konkret mit einem Rückgang der deutschen Exporte ins Vereinigte Königreich von 1 Prozent 2016 und 5 Prozent im Jahr darauf.

   Laut DIHK sinkt bei deutschen Unternehmen schon jetzt die Bereitschaft, in Großbritannien zu investieren. Anders als bei ihren Ein- und Ausfuhren würden die Unternehmen bei Investitionsentscheidungen bereits jetzt reagieren, fasst der Verband das Ergebnis der Umfrage zusammen. "Immerhin sechs von zehn Unternehmen würden ihre Investitionen auf der Insel im Fall eines EU-Austritts herunterfahren", so Wansleben. Bis klar sei, wie der Brexit vollzogen werde und welchen Status Großbritannien anschließend habe, sei das Land "als Investitionsstandort für ausländische Unternehmen unattraktiv".

   Mit Vollzug des EU-Austritts befürchten die meisten deutschen Unternehmen den Angaben zufolge neue sogenannte nicht-tarifäre Handelshemmnisse. 73 Prozent der befragten Unternehmen erwarteten mehr Bürokratie, weil zum Beispiel vereinheitlichte Ursprungsregeln nicht mehr gelten. Unterschiede in der Rechtssetzung könnten ebenfalls zu höheren Kosten und Lieferverzögerungen führen.

   Immerhin fast ein Viertel sehe ein grundsätzliches und EU-weites Problem auf die Wirtschaft zukommen und gehe davon aus, dass sich im Zuge eines Brexit das Wirtschaftswachstum in der Europäischen Union (EU) für mehrere Jahre verlangsamt.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/smh

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   October 09, 2016 11:25 ET (15:25 GMT)

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