DHL Group Aktie
WKN: 555200 / ISIN: DE0005552004
Jahresziele bestätigt |
30.04.2025 15:13:00
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DHL-Aktie im Plus: Operativen Gewinn leicht gesteigert
Im ersten Quartal schnitten die Bonner derweil überraschend gut ab. Wenngleich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur ein kleines Plus geschafft wurde, fielen die Ergebnisse etwas besser aus, als die vom Unternehmen erfassten Analysten im Mittel erwartet hatten. Die Aktie zog auf die Nachrichten hin an.
Am Nachmittag gehörte sie mit 2,5 Prozent Plus weiterhin zu den Top-Werten im deutschen Leitindex. Das Auf und Ab in diesem Jahr setzt sich damit fort: Bis Anfang März war die Aktie zunächst aufwärts geklettert; dann entwickelte sich im Gleichklang mit den allgemeinen Marktverwerfungen ein Abwärtstrend, der vor drei Wochen in dem niedrigsten Niveau des laufenden Jahres mündete. Von diesem Tief aus geht es seitdem wieder aufwärts, und seit dem Jahreswechsel steht so momentan ein Plus von gut 11 Prozent zu Buche.
Analyst Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler hob hervor, dass das operative Ergebnis (Ebit) vor allem dank der besser als erwartet ausgefallenen Geschäftsentwicklung in den zwei Bereichen Post & Paket Deutschland (P&P) sowie Express die Konsensschätzung übertroffen habe. Es wurden allerdings auch Schwachstellen im Quartalsbericht ausgemacht.
So verwiesen Warburg-Analyst Christian Cohrs und JPMorgan-Analystin Alexia Dogani auf die überraschende und auch sehr deutliche Ergebnisverschlechterung im Speditionsbereich (GFF). Alles in allem wurde dem Unternehmen aber eine gute Geschäftsentwicklung in einem stark herausforderndem Marktumfeld bescheinigt.
Im ersten Quartal stiegen die Erlöse um 2,8 Prozent auf gut 20,8 Milliarden Euro. Davon blieben vor Zinsen und Steuern (Ebit) fast 1,4 Milliarden Euro hängen, was 4,5 Prozent mehr war als ein Jahr zuvor. Der freie Barmittelzufluss legte um gut 17 Prozent auf 732 Millionen Euro zu und fiel damit ebenfalls höher aus, als am Markt geschätzt worden war. Gleiches galt für den auf die Aktionäre entfallenden Gewinn, der mit 786 Millionen Euro um gut 6 Prozent stieg.
Konzernchef Tobias Meyer verwies bei der Zahlenvorlage auf das schwierige konjunkturelle Umfeld. Dieses sei zum Jahresstart von einer allgemeinen wirtschaftlichen Zurückhaltung sowie der US-Zoll- und Handelspolitik geprägt gewesen.
Selbige stand auch bei den Telefonkonferenzen mit dem Konzern-Management im Fokus. Meyer und Finanzchefin Melanie Kreis berichteten von einer großen Vielzahl und Varianz an Fällen und Sondersituationen, mit deren Abwicklung der Logistikkonzern konfrontiert sei, seitdem US-Präsident Donald Trump vor rund vier weitreichende Zölle verkündet hatte. Diese unterliegen wiederum seitdem bereits zahlreichen Änderungen und Ausnahmen.
Die Verzollung sei komplex, kommentierte Managerin Kreis, und der Teufel stecke im Detail. Die Kunden bräuchten umso mehr Unterstützung. Sie und Konzernchef Meyer zeigten sich zuversichtlich, dass viele Kunden in diesen volatilen Zeiten für den Warentransport verstärkt auf Premiumanbieter im Markt setzen. Auch eine mögliche Neuordnung der Welthandelsrouten könnte der DHL zugutekommen.
Dennoch spüren die Bonner auch die negativen Folgen des Zoll-Chaos. So hätten sich die Handelsströme insbesondere zwischen China und den USA bereits merklich verringert. Außerdem seien viele Kunden verunsichert und würden sich angesichts der sich ständig ändernden Regeln momentan zurückhalten, berichtete das Management. Ob am Ende die positiven oder negativen Auswirkungen überwiegen werden, müsse abgewartet werden.
Zugleich bereitet die DHL sich auch auf eine mögliche rapide Erholung der Sendungsmengen und Handelsströme vor. Diese könnte aufkommen, sollten im Handelskrieg, speziell zwischen den USA und China, überraschend schnell Einigungen erzielt werden.
Die Jahresziele von DHL sehen momentan einen operativen Gewinn von mindestens 6 Milliarden Euro sowie einen freien Barmittelzufluss von rund 3 Milliarden Euro vor. Am Dienstag hatte der US-Konkurrent UPS (United Parcel Service) seine Jahresprognose ausgesetzt, und im März hatte Konkurrent FedEx mit Verweis auf die unsichere US-Wirtschaftslage seine Jahresziele gesenkt.
DHL hat derweil einen verhältnismäßig kleinen Fußabdruck in den USA. Allerdings würde ein Rückgang der globalen Wirtschaft und ein erlahmender Welthandel als Folge des US-Handelskriegs den Konzern beeinträchtigen, der in über 220 Ländern und Territorien aktiv ist. Das Gros der Analysten rechnet damit, dass die Fracht- und Logistikmärkte in einen Abschwung übergehen dürften, wenn die US-Regierung ihren Kurs nicht ändert.
DHL-CEO: Schenker-Übernahme durch DSV für Industriestruktur gut
DHL-CEO Tobias Meyer glaubt nicht, dass die Übernahme der Deutsche-Bahn-Tochter Schenker durch die dänische DSV zu "großen Veränderungen" im europäischen Speditions- und Logistikmarkt führen wird, für die Branchenentwicklung sei das aber ein guter Schritt. "DSV wird das sicherlich gut machen. Für die Industriestruktur ist das nicht schlecht", sagte Meyer auf eine Frage in der Medientelefonkonferenz zu den 1Q-Ergebnissen.
"Wir respektieren DSV, es ist ein sehr potenter Wettbewerber, wir wünschen ihnen auch viel Erfolg." Möglicherweise ergebe sich für DHL die Möglichkeit für Zukäufe, falls im Zuge des Zusammengehens der eine oder andere Geschäftsbereich abgestoßen werde, sagte Meyer. DHL selbst sei nie an Schenker interessiert gewesen. "Ich glaube nicht, dass es Skaleneffekte jenseits der ungefähr 10 Milliarden Euro Größe für einen Spediteur gibt, da haben Sie keine Vorteile im Einkauf, die Konzentration auf der Kundenseite wird teilweise zu groß." Außerdem wäre die Überlappung bei den Kunden zwischen DHL und Schenker größer gewesen als das bei DSV der Fall sei.
Die Deutsche Bahn hat am Mittwoch bekanntgegeben, dass sie den Verkauf der Logistiktochter DB Schenker an die dänische Transport- und Logistik-Gruppe DSV für einen Unternehmenswert (Enterprise Value) von 14,3 Milliarden Euro abgeschlossen hat.
Die DHL-Aktie notiert via XETRA zeitweise 1,24 Prozent höher bei 37,49 Euro.
BONN (dpa-AFX) / DOW JONES

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