Deutsche Wirtschaft bedauert Putins Ausschluss vom G7-Treffen

   FRANKFURT (Dow Jones)--Wenige Tage vor dem Beginn des Treffens der Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten Industrienationen im bayerischen Elmau wird aus den Reihen der deutschen Wirtschaft Kritik laut am Ausschluss des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft bezeichnet den G7-Gipfel daher schon jetzt als eine "verpasste Chance."

   "Ein Treffen der G7 plus Russland könnte einen Beitrag zur Krisenlösung leisten und Russland zu konstruktiven Schritten im Ukraine-Konflikt bewegen", sagte der Vorsitzende des Ost-Ausschusses, Eckhard Cordes, der Welt am Sonntag. Es sei immer besser, miteinander statt übereinander zu reden. Auch Matthias Platzeck, Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums, fordert eine Rückkehr Putins in den Kreis der führenden Industrienationen. Die Zerfallsprozesse im Nahen und Mittleren Osten, im Iran, in Afghanistan und in Syrien, könnten nur gemeinsam mit Russland gelöst werden.

   Das Interesse der deutschen Wirtschaft an einem ungetrübten Verhältnis zu Russland ist dabei klar. Durch die Sanktionen westlicher Staaten gegen Russland , den Verfall des Rubel und den Niedergang der russischen Wirtschaft sind die deutschen Exporte nach Russland eingebrochen.

   Schon vor der Verhängung der Sanktionen war der bilaterale Handel in den ersten sieben Monaten des Jahres 2014 nach Angaben des deutschen Wirtschaftsministeriums um etwa 7,6 Prozent zurückgegangen. Die deutschen Exporte brachen dabei um 15,3 Prozent ein. Die Sanktionen haben den Einbruch nach Schätzungen der Bundesregierung ab August des letzten Jahres weiter verstärkt.

   Daneben versorgt Russland Deutschland mit einem Drittel des deutschen Gas- und Ölbedarfs und liefert in erheblichem Umfang Nichteisen-Metalle sowie Eisen- und Stahlprodukte.

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   May 31, 2015 05:48 ET (09:48 GMT)

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