19.01.2014 23:09:35

Deutsche Bank schreibt Milliardenverlust und bleibt pessimistisch

   Von Madeleine Nissen

   Die Deutsche Bank ist im vierten Quartal tief in die Verlustzone gerutscht. Erneut hohe Kosten für Rechtsstreitigkeiten, gesunkene Kreditbewertungen sowie Aufwendungen für das laufende Sparprogramm verursachten einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro vor Steuern. Damit fiel das Ergebnis immerhin besser aus als im Vorjahreszeitraum: Damals hatte der Verlust 3,2 Milliarden Euro betragen.

   Ein Ende der Durststrecke ist aber nicht in Sicht. "Wir erwarten, dass 2014 ein Jahr mit weiteren Herausforderungen und ihrer disziplinierten Bewältigung sein wird, sagten die Vorstandschefs Jürgen Fitschen und Anshu Jain. An den für 2015 gesetzten Zielen halten sie fest.

   Das ehemalige Zugpferd, das Investmentbanking, macht der Bank derzeit mehr Sorgen als Freude. Vor allem aus diesem Geschäft rühren die hohen Prozesskosten. Der Bank machte zudem im vierten Quartal ein schwaches Anleihengeschäft zu schaffen, das schon früher unter Druck geraten war, nachdem die US-Notenbank im Frühsommer begonnen hatte, Anleger auf einen Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik vorzubereiten.

   Weiterhin stellen zudem die massiven Rückstellungen für Rechtsrisiken eine starke Belastung für die Deutsche Bank dar. Kurz vor Jahresende war es schon richtig teuer für das Geldhaus geworden. Innerhalb weniger Wochen waren auf die Frankfurter Bank Zahlungen von mehr als zwei Milliarden Euro zugekommen.

   Allein für die Beilegung des größten Hypothekenstreits in den USA musste die Bank 1,4 Milliarden Euro berappen. Die zweithöchste Rechnung musste die Deutsche Bank in Brüssel begleichen: Als Strafe für die Manipulation von Referenzzinssätzen wurde die Bank Anfang Dezember zu einer Strafe von 725 Millionen Euro verdonnert.

   Damit sind die Prozessbaustellen allerdings noch lange nicht geschlossen. Unter anderem schiebt die Bank den schon seit mehr als zehn Jahre andauernden Kirch-Streit vor sich her. Bereits im dritten Quartal hatten zusätzliche Rückstellungen für Prozesskosten für einen Gewinneinbruch bei der Deutschen Bank gesorgt.

   In dieser Woche hatten bereits große US-Banken wie Citigroup und Goldman Sachs schwache Geschäftszahlen vorgelegt. Auch hier hatten teils die hohen Kosten für Rechtsstreitigkeiten belastet.

   Kontakt zur Autorin: madeleine.nissen@wsj.com

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   January 19, 2014 16:35 ET (21:35 GMT)

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