Trennung fix |
25.04.2015 16:50:48
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Deutsche Bank bringt Postbank wieder an die Börse
In einer Marathonsitzung hatte der Aufsichtsrat der Deutschen Bank am Freitag den Vorschlägen des Vorstands für eine neue Strategie einstimmig zugestimmt. Federn lassen muss auch das Investmentbanking, wenn auch der Umfang unklar ist. Wie das Wall Street Journal berichtet hatte, will eine Mehrheit im Vorstand das Investmentbanking um rund 200 Milliarden Euro eindampfen.
Gewinner sind dagegen der Zahlungsverkehr, das Vermögensmanagement und das Privatkundengeschäft der Deutschen Bank. Hier wollen die Frankfurter Geld investieren.
Eine weitere wichtige Ankündigung: Die Bank will die Umgestaltung der Führungs- und Aufsichtsstrukturen fortsetzen. Was das konkret heißt, wollte die Bank nicht kommentieren. Auch die Betriebsmodelle werden ummodelliert. Ziel der Maßnahmen ist eine effizientere Aufstellung der Bank und ein "stabilerer Kontrollrahmen".
Die Deutsche Bank wird zudem stärker in die Digitalisierung investieren und sich stärker auf bestimmte Länder konzentrieren. Auch hier gab es noch keine weiteren Details. Spekuliert wird über den Rückzug aus einigen europäischen Ländern und sowie aus China. Allein der Verkauf des Anteils an der chinesischen Bank Hua Xia würde Milliarden in die Kassen spülen.
Die Bank braucht dringend das Geld, um ihre die Strafen in ihren Rechtsstreitigkeiten begleichen zu können. In den vergangenen Jahren hat sie bereits mehr als 5 Milliarden Euro an Strafzahlungen berappen müssen, die im Zusammenhang mit der Finanzkrise stehen. Das schlug kräftig auf die Ertragslage durch. Allein für den Skandal um den Referenzzinssatz Libor wurden bis heute drei Milliarden Dollar fällig. Zum Vergleich: Der Schweizer Konkurrent UBS musste die Hälfte bezahlen. Und trotz der Milliardenstrafen - die Analysten von Morgan Stanley rechnen in den nächsten drei Jahren mit weiteren Kosten für die Deutsche Bank in Höhe von 4,5 Milliarden Euro.
Diese hohen Rechtskosten hat weitgehend das Investmentbanking zu verantworten. Ein Ärgernis für die Postbank-Mitarbeiter, die sich laut Bankinsidern nun als Buhmänner sehen, obwohl die ihrer Meinung nach schwerwiegenderen Rechtsprobleme von den Investmentbankern verursacht worden sind. Analysten hatten allerdings die niedrige Eigenkapitalrendite der Postbank mehrfach kritisiert. Diese betrug im vergangenen Jahr nach Steuern 4,4 Prozent und vor Steuern 7,2 Prozent. Die Postbank hofft auf eine Wiederbelebung des Geschäfts, wenn die Zinsen wieder steigen. Das kann aber noch dauern.
Die Deutsche Bank hatte die Postbank ab 2008 in mehreren Schritten erworben. Auch wenn die Erträge der Postbank nicht sprudelten, waren sie gleichwohl eine stabile Einnahmequelle. Vor Steuern trug die Postbank im vergangenen Jahr ein Zehntel zum Gesamtgewinn bei. Eine Trennung wird der Deutschen Bank allerdings helfen, ihre Verschuldungsquote zu verbessern. Ihre Leverage Ratio ist mit 3,5 Prozent unterdurchschnittlich. Für die Regulierer gewinnt diese Kennziffer zunehmend an Bedeutung. Je mehr sich eine Bank verschuldet, desto instabiler ist sie. Die Bank zieht die Veröffentlichung ihrer Quartalszahlen auf Sonntag gegen 15 Uhr vor und will dann weitere Details bekannt geben.
DJG/mln/ros
(END) Dow Jones Newswires
Von Madeleine Nissen
FRANKFURT (Dow Jones)
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