26.05.2009 13:33:00

Deutsche-Bank-Aktionäre stellen Ackermann gutes Zeugnis aus - Kritik an Börsig

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktionäre der Deutschen Bank <DBK.ETR> haben Vorstandschef Josef Ackermann auf der Hauptversammlung ein gutes Zeugnis ausgestellt. Dafür, dass die Deutsche Bank in der Finanzkrise bislang mit einem blauen Auge davongekommen sei, gebühre Ackermann Dank und Respekt, sagte Klaus Nieding, Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Dem Institut sei es gelungen, die "Schwarze-Peter-Karten" in den Büchern rechtzeitig an andere Spieler weiterzureichen. Zu Jahresbeginn hatte Deutschland größtes Geldhaus 1,2 Milliarden Euro verdient.

    Kritik übte Nieding indes an Ackermanns selbstbewusstem Auftreten, mit dem er immer aneckt: "Es wäre sicher klüger gewesen, die eine oder andere Bemerkung hinunterzuschlucken, anstatt sie auszusprechen, aber da stehen Sie mittlerweile ja in einer gewissen Tradition." Trotzdem sei er froh, dass Ackermann überraschend seinen Vertrag als Vorstandschef bis 2013 verlängert habe. Es sei zum einen schlecht, "mitten im Sturm den erfahrenen  Kapitän auf der Brücke auszutauschen. Zum anderen würden Sie sicher auch dem einen oder anderen als 'Watschenmann' der Nation fehlen."

'WIR SIND STOLZ AUF DIESEN VORSTAND'

    Hans-Martin Buhlmann von der Vereinigung institutioneller Privatanleger schlug in die gleiche Kerbe: "Wir sind stolz, auch auf diesen Vorstand." Das gesamte Gremium habe eine Finanz- und eine Vertrauenskrise durchgestanden, wenn auch mit blauen Flecken. "Die Deutsche Bank ist mit das Beste, was Deutschland hat", sagte er, mahnte aber gleichzeitig: "Benehmen Sie sich auch wie das Beste, was Deutschland hat." Er forderte mehr Zurückhaltung bei der Entlohnung und mehr Information in der Datenaffäre.

    Kein gutes Haar ließen die Aktionärsschützer an Aufsichtsratschef Clemens Börsig, der dem Vernehmen nach jüngst selbst Vorstandschef hatte werden wollen, aber angeblich am Widerstand seiner Aufsichtsratskollegen gescheitert war. "Vielleicht geben Sie uns eine Erklärung darüber ab, wie lange Sie noch vorhaben, Ihr Amt weiter auszuüben", stichelte DSW-Geschäftsführer Nieding. Und Buhlmann forderte Klarheit: "Es ist in der Tat schwer vorstellbar, dass man nach den Diskussion der vergangenen Tage nun einfach so weiterarbeitet." Der Aufsichtsrat hatte Börsig zuvor ausdrücklich in Schutz genommen: Er habe keinerlei Ambitionen auf den Posten des Vorstandschef gehabt./das/sb/jb

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