09.03.2015 16:20:33
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De-Mail bekommt durchgehende Verschlüsselung
BERLIN (AFP)--Privatpersonen, Unternehmen und Ämter sollen künftig leichter Dokumente voll verschlüsselt versenden können. Die sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung des E-Mail-Systems De-Mail werde erleichtert, teilte das Bundesinnenministerium am Montag in Berlin mit. Bislang ist die Technik für viele Laien zu kompliziert. De-Mail ist eine rechtsverbindliche Möglichkeit, vertrauliche Dokumente zu verschicken.
Ohne Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sind die Nachrichten des Dienstes nur auf dem Transportweg verschlüsselt, nicht aber bei Sender und Empfänger. Die neue Technik soll ab April für De-Mail-Nutzer verfügbar sein. Kunden können dann auf den Internetseiten ihrer Anbieter - Deutsche Telekom, Francotyp-Postalia sowie United Internet mit 1&1, Web.de und GMX - ein kleines Zusatzprogramm herunterladen. Das Programm, ein sogenanntes Plugin, ist allerdings nur für die Internet-Browser Firefox und Chrome erhältlich.
Die Verschlüsselung basiert laut Innenministerium auf dem weltweit anerkannten Pretty Good Privacy-Verfahren. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) erklärte, De-Mail biete nun "für alle Anwendungsfälle auf den verschiedenen Schutzniveaus ein einfaches und nutzerfreundliches Verfahren" an.
Neben der Einführung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung beabsichtigen die De-Mail-Anbieter weitere Vereinfachungen für die Nutzer: Künftig solle auch der "Identifikationsprozess" für die Anmeldung schneller erfolgen können, heißt es in der Mitteilung. Kunden mit einem Online-Bankkonto sollen sich in Zukunft darüber identifizieren können.
Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Andrea Voßhoff, begrüßte die Ankündigung: Wenn "jedermann auch ohne Spezialistenwissen" die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung anwenden könne, fördere dies "hoffentlich die weite Verbreitung von De-Mail".
Der De-Mail-Dienst startete 2012 in Deutschland und ist bislang mäßig erfolgreich. Erst "mehrere hunderttausend Kunden" verfügen laut Innenministerium über ein "aktives Postfach". Einige große Behörden wie die Deutsche Rentenversicherung oder die Bundesagentur für Arbeit nutzen den Dienst bereits. Das Bundesinnenministerium geht davon aus, dass bis Ende 2015 bis zu 200 weitere Behörden und Einrichtungen des Bundes über De-Mail kommunizieren werden. Ab August 2016 sollen in Sachsen beispielsweise Landesbehörden und Kommunen über De-Mail erreichbar sein.
Ziel des Dienstes ist es, dass Teile der rund 16 Milliarden verschickten Papierbriefe pro Jahr sicher elektronisch verschickt werden können und Behörden, Unternehmen und Privatpersonen Geld sparen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/smh
(END) Dow Jones Newswires
March 09, 2015 10:49 ET (14:49 GMT)- - 10 49 AM EDT 03-09-15
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