23.11.2007 18:01:00

DAX Schluss: Freundlicher Wochenausklang, Deutsche Postbank im Aufwind, Versorger bremsen

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die deutschen Standardwerte haben sich zumeist fester in das Wochenende verabschiedet. Bis Handelsschluss kletterte der Dax um 0,62 Prozent auf 7.608,96 Punkte, während es für den MDAX um 2,20 Prozent auf 9.286,80 Zähler gen Norden ging. Die Wall Street ist nach dem gestrigen Feiertag freundlich in den verkürzten Handel gestartet. Angesichts der heute eingeläuteten Weihnachtssaison stehen in New York insbesondere Einzelhandelswerte im Blick. Experten erwarten aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten und der hohen Energiepreise ein insgesamt schwaches Geschäft.

Gestützt von positiven Analystenstimmen und den anhaltenden Übernahmespekulationen gewann die Aktie der Deutschen Postbank als Spitzenreiter 4,1 Prozent. Titel der Deutschen Post legten auf dem dritten Platz 3,7 Prozent zu. Kräftig im Plus schlossen außerdem die Deutsche Börse, Continental und MAN. Der Nutzfahrzeughersteller will laut einem Medienbericht neue Geschäftsfelder erschließen. Ferner profitierte der Titel von starken Absatzzahlen des schwedischen Konkurrenten Volvo.

Die Aktie der Deutschen Lufthansa gewann 1,6 Prozent. Einem Pressebericht zufolge sind die Gespräche hinsichtlich einer Fusion von Germanwings und TUIfly offenbar weit fortgeschritten. Angedacht sei eine vergleichsweise komplexe Lösung, wobei die unternehmerische Führung bei der Lufthansa verbleiben dürfte. Das TUI-Papier tendierte leicht positiv.

Bremsend wirkten die beiden Energieriesen RWE und E.ON mit Abschlägen von jeweils 1,1 Prozent. Letztere wollen laut einem Zeitungsartikel bei der Lieferung von Erdgas mit Nigeria ins Geschäft kommen, um sich unabhängiger von russischem Gas zu machen. SAP kamen ebenfalls auf keinen grünen Ast. Einem Pressebericht zufolge gibt es für die angeschlagene Servicetochter TomorrowNow mit dem Rivalen Rimini Street einen ersten Interessenten.

Deutlich erholt zeigte sich das Papier der IKB mit einem Plus von rund 11 Prozent, obwohl die angeschlagene Mittelstandsbank laut einem Pressebericht nicht auf weitere Finanzspritzen hoffen kann. Kräftige Kursgewinne fuhren außerdem GEA, die Norddeutsche Affinerie und HeidelbergCement ein. Mit einem satten Minus von 4,1 Prozent stach das Papier K+S ins Auge. Zuvor gab der Düngemittel- und Salzhersteller bekannt, dass die Abschwächung des US-Dollar zum Euro das operative Ergebnis belasten wird.

Schlusskurse (17:36 Uhr):

DAX: 7.608,96 (+0,62 Prozent)

MDAX: 9.286,80 (+2,20 Prozent)

Tagesgewinner: Deutsche Postbank, MAN, Deutsche Post

Tagesverlierer: Henkel, RWE, Bayer

Unternehmensmeldungen:

Wie die "Financial Times Deutschland" heute berichtet, gibt es für die angeschlagene Servicetochter TomorrowNow der Walldorfer Software-Schmiede SAP AG einen ersten Interessenten. Dem Artikel zufolge könnte sich der Chef des Rivalen Rimini Street vorstellen, das Unternehmen zu kaufen. "Ich bin interessiert, aber wir gehen sehr vorsichtig vor und müssen die Sache erst einmal analysieren", sagte Seth Ravin der Zeitung. Ob bereits Gespräche mit SAP stattfinden blieb unklar. Wie der Walldorfer Software-Konzern am Montag erklärte, werden derzeit verschiedene Zukunftsszenarien für das TomorrowNow-Geschäft geprüft, darunter auch ein möglicher Verkauf.

Der Industriegase- und Engineering-Konzern Linde AG (ISIN DE0006483001/ WKN 648300) hat sich vom Pharmaceutical Systems-Geschäft von BOC Edwards getrennt. Wie der Konzern heute erklärte, wurde die Geschäftssparte im Rahmen des heute unterzeichneten Vertrags zu einem Enterprise Value von 36 Mio. Euro an das italienische Unternehmen IMA (Industria Macchine Automatiche) veräußert.

Die zur Bayer AG (ISIN DE0005752000/ WKN 575200) gehörende Bayer CropScience AG kündigte heute ein millionenschweres Investitionspaket für den Chemiepark Knapsack bei Köln an. Demnach wird Bayer CropScience eine neue Anlage zur Produktion von MPE (Methanphosphonigsäure-n-butylester) errichten. "Mit der Investition von rund 60 Mio. Euro in unseren erfolgreichsten Herbizid-Wirkstoff wollen wir das Wachstumspotenzial dieses wichtigen Marktsegments langfristig nutzen", sagte der Vorstandsvorsitzende von Bayer CropScience, Professor Dr. Dr. h.c. Friedrich Berschauer anlässlich der offiziellen Grundsteinlegung am Freitag in Knapsack.

Die Verhandlungen zwischen der zur Deutsche Lufthansa AG (ISIN DE0008232125/ WKN 823212) gehörenden Billigfluglinie Germanwings und dem zur TUI AG (ISIN DE000TUAG000/ WKN TUAG00) gehörenden Hannoveraner Ferienflieger TUIfly nehmen offenbar konkrete Formen an. Laut einem Bericht der "Süddeutsche Zeitung" wird im Rahmen der geplanten Fusion eine komplexe Lösung angestrebt, die jedoch die operative Führung bei der Lufthansa belässt. Den Informationen zufolge sind die Gespräche beider Konzerne bereits "weit fortgeschritten".

Der Nutzfahrzeughersteller MAN AG (ISIN DE0005937007/ WKN 593700) will nach Aussage seines Vorstandsvorsitzenden Hakan Samuelsson neue Geschäftsfelder für den im DAX30 notierten Nutzfahrzeughersteller erschließen. "Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir uns innerhalb unserer Kernkompetenzen ausdehnen. Bei unserer Dienstleistungstochter Ferrostaal gibt es neue Geschäftsfelder, in denen wir mitspielen wollen, etwa bei Biokraftstoffen und Solarstrom. Das sind für uns interessante Technologien", erklärte der Manager in einem Interview mit der Tageszeitung "DIE WELT" auf die Frage, ob MAN nach dem Verkauf einiger Geschäftsbereiche auch neue eröffnen wolle. Gleichzeitig bekräftigte Samuelsson die Notwendigkeit weiterer Zusammenschlüsse, um auf dem weltweiten Nutzfahrzeugmarkt weiter bestehen zu können.

Die E.ON AG (ISIN DE0007614406/ WKN 761440) will bei der Lieferung von Erdgas mit Nigeria ins Geschäft kommen. Dabei handelt es sich laut einem Bericht der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ) (Freitagausgabe) um so genanntes verflüssigtes Erdgas (LNG), das die E.ON-Tochter Ruhrgas mit Tankschiffen nach Deutschland transportieren will. Nigeria und die gesamte Region Westafrikas sei für E.ON Ruhrgas in Zukunft vielleicht einer der wichtigsten LNG-Märkte, sagte Dietrich Gerstein, Leiter der LNG-Einkaufsdirektion. Der Energieversorger ist aber auch daran interessiert, seine Präsenz in Staaten mit hohen Erdgasvorkommen weiter auszubauen. So steht der Iran laut dem Bericht auf der Prioritätenliste ebenfalls oben. Wegen der politischen Umstände ist es derzeit aber unmöglich, mit dem Iran über Erdgas-Lieferungen zu verhandeln.

Die angeschlagene Mittelstandsbank IKB Deutsche Industriebank AG (ISIN DE0008063306/ WKN 806330) kann laut einem Pressebericht nicht auf weitere Finanzspritzen hoffen. Laut einem Bericht der "Börsen-Zeitung" zeichnet sich im Kreis der an der Stützung der angeschlagenen IKB beteiligten Banken und Sparkassen derzeit keinerlei Bereitschaft ab, den Mittelstandsfinanzierer über den vereinbarten Risikoschirm hinaus mit zusätzlichen Maßnahmen zu unterstützen. Ein weiterer Finanzbedarf sei beim gestrigen Treffen der Poolbanken aber auch nicht nachgewiesen worden, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Teilnehmerkreise.

Der Düngemittel- und Salzhersteller K+S AG (ISIN DE0007162000/ WKN 716200) gab heute bekannt, dass die Abschwächung des US-Dollar zum Euro sein operative Ergebnis belasten wird. Den Angaben zufolge hat die fortschreitende Abwertung des US-Dollar/Euro-Wechselkurses bis knapp unter 1,50 US-Dollar/Euro eine Anpassung des auf Bandbreitenoptionen basierenden US-Dollar-Hedgings der K+S Gruppe erforderlich gemacht. Zudem dürfte der gegenwärtige US-Dollar/Euro-Kurs am Jahresende zu einer höheren Abwertung ausstehender US-Dollar-Forderungen führen. Insgesamt erwartet der Konzern aus diesen beiden Effekten eine operative Ergebnisbelastung von etwa 25 Mio. Euro. (23.11.2007/ac/n/m)

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