Medizinisches Marihuana 06.06.2019 22:17:00

Das unterscheidet Aurora Cannabis von konkurrierenden Unternehmen

Das unterscheidet Aurora Cannabis von konkurrierenden Unternehmen

Der Cannabis-Produzent mit Sitz im kanadischen Edmonton ist einer der heißbegehrten Rauschmittel-Hersteller. Bei einem derzeitigen Aktienkurs von 8 US-Dollar an der NYSE beträgt die Marktkapitalisierung von Aurora Cannabis 8,2 Milliarden US-Dollar, ein Beweis dafür, dass im Cannabis-Geschäft viel zu holen ist. Um gegen Konkurrenten wie Tilray, Canopy Growth oder Aphria auch auf Dauer zu bestehen, ist es unabdingbar, sein Geschäftsmodell möglichst einzigartig zu machen.

Mehr als die Hälfte der Verkäufe sind medizinische Produkte

Aurora Cannabis versucht genau das. Im Gegensatz zur namhaften Konkurrenz auf dem Markt, fokussiert sich das Unternehmen nicht hauptsächlich auf die Freizeit-Konsumenten. Der Freizeit-Konsum-Markt umfasst all jene, die in Ländern, in denen der Cannabis-Konsum legal ist, privat Marihuana zu sich nehmen.

Stattdessen liegt ein Hauptaugenmerk des kanadischen Cannabis-Produzenten auf dem medizinischen Marihuana. Denn hier sieht der Hersteller eine noch größere Geldquelle als auf dem Freizeit-Markt. In vielen Ländern, wie beispielsweise Deutschland, ist der private Cannabis-Konsum nämlich verboten. Erlaubt aber ist medizinisches Marihuana, das Patienten etwa bei Rheuma, Grünem Star oder chronischen Schmerzen von ihren Ärzten verschrieben werden kann.

Im letzten Quartal machte medizinisches Marihuana 54,6 Prozent von Aurora Cannabis Verkäufen aus, Gras für Freizeitnutzer trug demnach nur 45,4 Prozent zu den Verkaufszahlen bei. Zum Vergleich: Canopy Growth verkaufte im vergangenen Quartal 80 Prozent seiner Produkte auf dem Freizeitmarkt.

Wenig Konkurrenz auf dem europäischen Markt

Das größte Potenzial für medizinisches Marihuana sieht CCO Cam Battley auf dem europäischen Markt. "Lassen Sie mich damit beginnen zu sagen, wie sehr wir Europa lieben. Europa ist ein Markt, auf dem es wenig Konkurrenz gibt, es gibt momentan nur einen europäischen Produzenten.", so Batley in einem Interview nach dem Earnings Call zu den letzten Quartalszahlen.

Auch Aurora-Cannabis-CEO Terry Booth ist überzeugt davon, dass es in Europa "nirgendwo anders hin als bergauf" gehe. Er habe vor, sein Unternehmen als eines der ersten in Europa zu positionieren, "wir sind die ersten, die hochwertige Produkte in Deutschland verkaufen, die dort von Ärzten bezuschusst werden […], die werden nehmen, was immer wir ihnen geben", wie es im letzten Earnings Call hieß.

Viel Konkurrenz schmälert den Gewinn

Die wenige Konkurrenz auf dem europäischen Markt für medizinisches Marihuana ist für Aurora Cannabis ein guter Grund, sich verstärkt auf diesen zu fokussieren. Denn je mehr Konkurrenten sich auf einem Feld tummeln, desto kleiner wird das Stück vom Kuchen, das einzelne Hersteller bekommen, Aurora Cannabis möchte aber ein möglichst großes Stück abbekommen.

Es bleibt abzuwarten, welcher Teil des Cannabis-Marktes auf Dauer die meisten Gewinne generieren kann: Der Freizeit- oder der medizinische Markt. Das hängt natürlich auch an den gesetzlichen Regelungen, denn sollte der Freizeit-Konsum von Cannabis auch in weiteren Ländern legalisiert werden, wird auch hier wieder viel zu holen zu sein. Mit seiner Fokussierung auf den Markt des medizinischen Marihuanas trifft Aurora Cannabis aber eine Entscheidung, die sich auszahlen könnte.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Jarretera / Shutterstock.com,Yellowj / Shutterstock.com

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