Neue Einschätzung |
04.07.2024 17:51:00
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Continental-Aktie deutlich im Plus: China-Geschäft soll Conti antreiben - Europäischer Markt mit Schwächephase
Ein Marktteilnehmer zeigte sich am Morgen positiv überrascht: Die Aussagen des Managements signalisierten ein unerwartet starkes zweites Quartal, nachdem das erste Jahresviertel wohl das schlechteste seit langem gewesen sei.
JPMorgan-Analyst Jose Asumendi rechnet damit, dass Conti mit der Autozulieferung im Tagesgeschäft im ersten Halbjahr fast wieder schwarze Zahlen geschrieben hat. Experte Michael Aspinall von Jefferies geht ebenso davon aus - und dies impliziere nach der negativen operativen Marge von 4,3 Prozent im ersten Quartal ein weit besseres zweites Jahresviertel. Dies dürfte dem Markt viel Erleichterung verschaffen in einem schwierigen operativen Umfeld angesichts einer schwankungsanfälligen Autoproduktion.
Bei der Preisentwicklung sei der Konzern im zweiten Quartal gegenüber dem Jahresbeginn wie erwartet vorangekommen, hieß es vom Konzern am Vorabend. Conti spricht mit den Auto- und Lkw-Bauern wegen der schwachen eigenen Profitabilität über Preiserhöhungen für die gelieferten Teile. Im zweiten Quartal dürften zudem erste Effekte des eingeleiteten Sparprogramms in der Autosparte sichtbar werden. Der Effekt soll über das Jahr anwachsen. Conti peilt dann 2025 Einsparungen von rund 400 Millionen Euro an. Dafür streicht der Konzern in Verwaltung und bei Forschung und Entwicklung zusammen weltweit 7150 Stellen.
Im Reifengeschäft habe sich in der Erstausstattung der Markt bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen gegenüber dem Vorjahreszeitraum weiter schwach entwickelt. Die Reifenersatzmärkte hätten im zweiten Quartal allerdings schon wie erwartet erste Anzeichen der Besserung aufgewiesen. Für Contis Reifensparte blieb die Entwicklung von Preisen und Absatzmix aber wohl erst einmal leicht negativ - das soll sich laut Conti in der zweiten Jahreshälfte normalisieren.
Der Konzern hält für Finanzexperten vor der üblichen wochenlangen Ruheperiode vor der Mitteilung von Quartalsergebnissen eine zusammenfassende Schalte zu den jüngsten Entwicklungen ab, einen sogenannten "pre-close call". In den letzten Wochen vor den Quartalszahlen - der sogenannten "Quiet Period" - soll die Kommunikation mit Interessenten auf dem Kapitalmarkt dann nur noch sehr eingeschränkt stattfinden. In jüngster Zeit hatten solche Veranstaltungen des Öfteren für Ausschläge bei den Aktienkursen mehrerer Firmen gesorgt. Conti will mit der Veröffentlichung der Inhalte nach eigenen Angaben die Transparenz am Markt erhöhen.
Continental-Kurssprung - Hoffnung nach Analystenkonferenz
Die Aktien von Continental haben am Donnerstag mit einem Kurssprung auf Aussagen bei einer Analystenkonferenz reagiert. Via XETRA schnellten die Papiere des Autozulieferers und Reifenherstellers letztlich um 9,54 Prozent auf 59,04 Euro nach oben. Zeitweise erreichten sie den höchsten Stand seit Mitte Juni.
Damit knüpften die Papiere an ihre Vortageserholung an, nachdem sie am Dienstag bis auf knapp 52 Euro - und damit auf ein Tief seit November 2022 abgesackt waren.
Conti rechnet in diesem Jahr in Europa zwar weiter mit einem schwierigen Geschäft in der Autozulieferung, auf dem chinesischen Markt aber mit Wachstum. Bei der Preisentwicklung sei der Konzern im zweiten Quartal gegenüber dem Jahresbeginn wie erwartet vorangekommen, hieß es in einer Zusammenfassung des sogenannten "pre-close calls" mit Analysten und Investoren vor der wochenlangen Schweigeperiode, die den Quartalszahlen vorausgeht. Zudem dürften erste Effekte des eingeleiteten Sparprogramms in der Autosparte sichtbar werden, hieß es vom Konzern. Der Effekt soll über das Jahr noch anwachsen und sich dann wie bekannt kommendes Jahr voll entfalten.
Ein Marktteilnehmer zeigte sich am Morgen positiv überrascht: Die Aussagen des Managements signalisierten ein unerwartet starkes zweites Quartal, nachdem das erste Jahresviertel wohl das schlechteste seit langem gewesen sei. Die wichtigste Nachricht sei, dass Conti im Bereich Automotive im abgelaufenen Quartal fast den Break-even erreicht habe und damit viel stärker als befürchtet abgeschnitten habe.
Seit Mitte Februar hatte die Conti-Aktie - auch wegen eher trister Erwartungen nicht weniger Investoren - rund ein Drittel an Wert eingebüßt. Im bisherigen Jahresverlauf ist sie mit einem Minus von zuletzt rund 23 Prozent unter den drei schwächsten Dax-Werten.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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