Pessimismus 28.10.2022 16:10:00

CompuGroup wird für Gesamtjahr pessimistischer - CompuGroup-Aktie unter Druck

CompuGroup wird für Gesamtjahr pessimistischer - CompuGroup-Aktie unter Druck

Grund sei die Verschiebung von Projekten in das Jahr 2023.

Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) dürfte im Gesamtjahr nur noch 220 bis 240 Millionen Euro erreichen, hatte das Unternehmen bereits am Donnerstagabend in Koblenz mitgeteilt. Anfang August hatte CompuGroup die Prognose sogar noch erhöht und 240 bis 260 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Das bereinigte Ergebnis je Aktie sieht der Softwarekonzern noch bei 1,70 bis 1,90 Euro anstelle von 1,90 bis 2,10 Euro.

Der Umsatz soll sich auf 1,1 bis 1,13 Milliarden Euro belaufen, wobei CompuGroup das obere Ende der Spanne leicht kappte. Außerdem rechnet das Management nur noch mit einem freien Mittelzufluss zwischen 40 und 70 Millionen Euro. Bisher war die Unternehmensführung von über 100 Millionen Euro ausgegangen.

Die Compugroup-Aktie geriet daraufhin am Freitag heftig unter Druck und landete am Ende des Nebenwerteindex SDAX.

Die Aktien von Compugroup haben sich auch am frühen Freitagnachmittag von ihrem Kurseinbruch nicht erholt. Das Minus belief sich zuletzt auf mehr als elf Prozent, womit sie der größte Verlierer im MDAX waren.

Mit einem Tagestief bei 31,62 Euro und einem Abschlag von 14,5 Prozent hatten die Titel des auf Arztpraxen und Krankenhäuser spezialisierten Softwareanbieters am Vormittag den tiefsten Stand seit 2015 erreicht. Als Grund für die neue Prognose nannte Compugroup die Verschiebung von Projekten in das Jahr 2023.

Für Analyst Knut Woller von der Baader Bank ist deshalb die Kürzung der Prognose rein technischer Natur und somit kein Grund zur Sorge, wenngleich sie zunächst am Markt negativ aufgenommen werde,

Analyst Andreas Wolf von Warburg Research sieht in der Kursschwäche eine Kaufgelegenheit für ein Geschäftsmodell, das konjunkturresistent sei und mit einer hohen Berechenbarkeit einhergehe. Seit Jahresbeginn hat das Papier mehr als die Hälfte an Wert verloren und sich damit wesentlich schlechter entwickelt als der SDAX.

Analyst Alexander Thiel vom Investmenthaus Jefferies zeigte sich von einer starken Kursreaktion nicht überrascht. Schließlich hatte das CompuGroup-Management seine ursprüngliche Prognose gerade erst auf dem Kapitalmarkttag im September bestätigt. Der nun gekappte Ausblick bereitet Knut Woller von der Baader Bank allerdings keine Sorgen. Die Kürzung sei rein technischer Natur, der fehlende Umsatz im Restjahr werde 2023 Rückenwind liefern. CompuGroup habe außerdem seine Mittelfristziele nicht anpassen müssen, ergänzte Woller.

Für die ersten neun Monate wies das Unternehmen vorläufigen Zahlen zufolge einen Umsatz von 802 Millionen Euro sowie ein bereinigtes operatives Ergebnis von 166 Millionen Euro aus. Weitere Details zu den Zahlen sollen am 3. November veröffentlicht werden.

KOBLENZ (dpa-AFX)

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Bildquelle: Compugroup,CompuGroup Medical

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