Uplisting mit Folgen |
22.10.2018 21:53:00
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Cannabis-Aktie bald an US-Börse: Kann Aurora Cannabis den Börsenerfolg von Tilray wiederholen?
Kursexplosion voraus?
Seit dem Uplisting an der NYSE hat Tilray seinen Kurs vervielfachen können. Viele Anleger hoffen auch bei Aurora Cannabis auf den "Tilray-Effekt", doch ein solches Szenario ist wenig wahrscheinlich. Zwar dürfte der bessere Handelszugang für US-Investoren dem Anteilsschein tatsächlich zu Kursaufschlägen verhelfen, eine Verfünffachung des Aktienwertes, wie bei Tilray ist aber nicht zu erwarten.
Denn bei Aurora Cannabis befinden sich deutlich mehr Aktien im Streubesitz. Tilray gehört zu 76 Prozent der Private-Equity-Gesellschaft Privateer Holdings, zu deren Unterstützern auch der Silicon Valley-Investor Peter Thiel gehört. Aurora Cannabis hingegen hat mit rund 96 Prozent einen deutlich größeren Freefloat. Die unterschiedliche Aktionärsstruktur bei Tilray und Aurora dürften auch die Aktienkurse beeinflussen. Denn zwar lässt sich eine Aktie mit höherem Freefloat leichter handeln, da Anleger aufgrund der höheren Liquidität die Papiere schneller kaufen und verkaufen können. Doch ein Unternehmen mit einem Großinvestor bietet per se eine größere Sicherheit. Dass Privateer einen großen Teil seiner Tilray-Aktien auf den Markt wirft, dürfte zum derzeitigen Zeitpunkt wenig wahrscheinlich sein.
Darüber hinaus startet Aurora bereits von einem anderen Ausgangspunkt an der NYSE als Tilray. Denn das Unternehmen hat an der kanadischen Börse bereits eine Marktkapitalisierung im zweistelligen Milliarden-Dollar-Bereich - Tilray kommt auf 13,8 Milliarden US-Dollar Börsenwert, allerdings nach einer Verfünffachung des Aktienkurses.
Kursanstieg ja - Kursfeuerwerk nein
Dass die Aktie im derzeit überaus positiven Börsenumfeld für Cannabis-Titel durch ihr Listing an der NYSE einen Kursaufschwung erfahren könnte, ist nicht von der Hand zu weisen, auch wenn eine Kursexplosion à la Tilray wohl eher nicht zu erwarten ist.
Doch Anleger haben Marihuana-Titel als neuen Trend für sich entdeckt. FOMO, die Angst, etwas zu verpassen, treibt viele Investoren zu einem Einstieg in Pot-Aktien - auch wenn die Geschäftszahlen der Unternehmen oftmals in Gegensatz zu ihren hohen Börsenbewertungen stehen. Das gilt auch für Aurora Cannabis: Der Konzern hat im vergangenen Jahr 17 Millionen Kanadische Dollar umgesetzt. Im vierten Quartal schaffte Aurora den Sprung in die Gewinnzone und hat 79,9 Millionen Kanadische Dollar verdient, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 4,8 Millionen CAD angefallen war. Als Grund für das starke Nettoergebnis sind aber nicht die eigenen Geschäft zu sehen, sondern die Beteiligungen von Aurora, die in den vergangenen Monaten teils deutliche Wertsteigerungen erfahren haben. Die Kanadier agieren als eine Art Beteiligungsgesellschaft und werden in diesem Zusammenhang häufig mit Warren Buffetts Investmentvehikel Berkshire Hathaway verglichen.
Ein Gang an die US-Börse ist aus Unternehmenssicht ein wichtiger und möglicherweise auch richtiger Schritt. Aurora-Chef Terry Booth freut sich auf das Uplisting: "Durch unsere Notierung an der NYSE schließt sich Aurora einer etablierten Gruppe von etablierten globalen Marken an, die einen verbesserten Zugang und eine bessere Präsenz bei einem engagierten internationalen Anlegerpublikum bieten", so der CEO.
Redaktion finanzen.at
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