26.04.2014 12:30:31

Bundesregierung will Einführung eines "Neuer Markt 2.0" -Zeitung

   Mehr als zehn Jahre nach dem Niedergang des Neuen Markts erwägt die Bundesregierung, ein neues Börsensegment für junge Wachstumsfirmen einzuführen. "Die Bundesregierung prüft die Einführung eines neuen Börsensegments Markt 2.0, um Börsengänge für junge, innovative und wachstumsstarke Unternehmen wieder zu beleben", sagte die neue Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Iris Gleicke (SPD), in der Samstagsausgabe der "Süddeutschen Zeitung". Dies sei auch im Koalitionsvertrag verankert. Junge Unternehmen sollten so Zugang zu zusätzlichem Kapital bekommen, "das sie für ihre weitere Entwicklung und Expansion dringend benötigen".

   Passend dazu hält die Deutsche Börse AG bereits kommenden Dienstag einen Workshop in Frankfurt ab. Er soll Start-Up-Firmen, mögliche Investoren und Regierungsvertreter zu einer Diskussion über das Thema zusammenbringen, wie ein Sprecher des Börsenbetreibers sagte.

   Gleicke geht dabei davon aus, dass "mit konkreten Ergebnissen frühestens im Spätherbst dieses Jahres, möglicherweise auch erst nächstes Jahr zu rechnen" sei. Die Gespräche der Deutschen Börse mit Start und Investoren stünden aber "kurz vor dem Abschluss". Ein neues attraktives Börsensegment für junge, innovative Wachstumsfirmen würde die Rahmenbedingungen für Wagniskapital insgesamt verbessern und somit den Standort Deutschland auch für Investoren attraktiver machen. "Denn der Exit an der Börse verbessert die Renditen, verkürzt die Haltedauer und erleichtert den Fondsgesellschaften in der Folge die Einwerbung von Geldern für einen neuen Fonds", sagte Gleicke, die Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium ist.

   Nach ihren Worten ist der Entry Standard der Deutschen Börse, der weniger stark reguliert ist und sogar neben Aktien auch Unternehmensanleihen einschließt, in seiner heutigen Form offensichtlich nicht attraktiv genug für junge Wachstumsunternehmen. "Wir beobachten stattdessen, dass erfolgreiche deutsche Unternehmen den Gang an die amerikanische Börse vorziehen". Somit bestehe die Gefahr, dass Gründer und junge innovative Unternehmen "Deutschland den Rücken kehren". Dies schwäche den Wirtschaftsstandort Deutschland, warnte die Mittelstandsbeauftragte.

   Sollte es ein neues Börsensegment geben, gilt als sicher, dass der Begriff "Neuer Markt" nicht wiederverwendet wird. "Ein neuer Anlauf zur Stärkung von Börsengängen hat ja nur dann eine dauerhafte Chance, wenn er am Markt auf Vertrauen stößt", sagte Gleicke. Es müsse sichergestellt werden, dass möglichst keine Anlageskandale und Betrugsfälle wieder passieren. Private Anleger hatten am Neuen Markt, an dem bis zu 300 Unternehmen investiert waren, viel Geld investiert und verloren.

DJG/mod (END) Dow Jones Newswires

   April 26, 2014 05:58 ET (09:58 GMT)

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