21.02.2018 22:43:42
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Börsen-Zeitung: Bayern oder Besiktas - Kommentar von Claus Döring zum verkündeten Neuanfang der Deutschen Börse unter ihrem Vorstandsvorsitzenden Theodor Weimer
In dem angesprochenen Umfeld wird man mit Genugtuung registrieren, dass Weimer als Konsequenz aus dem Brexit das Euro-Clearing nach Frankfurt ziehen will und die "einmalige Chance" sieht, eine glaubwürdige Alternative zum Standort London aufzubauen. Die ersten Erfolge des sogenannten Partnerschaftsprogramms für das Clearing von Zinsswaps lassen hoffen, auch wenn der Marktanteil von nunmehr 4% noch mickrig wirkt.
So klar Weimer nach der gescheiterten Fusion mit London weiteren "transformatorischen Deals" eine Absage erteilt, so deutlich verweist er auf die Notwendigkeit, nicht nur strukturell aus eigener Kraft, sondern auch durch Zukäufe zu wachsen. Ohne Gefährdung der Ratings steht hierfür immerhin eine finanzielle Feuerkraft von 1,3 Mrd. Euro zur Verfügung, zusätzlich zur höheren Ausschüttung und den fortgesetzten Aktienrückkäufen. Damit will Weimer mit der Deutschen Börse als weltweit viertgrößtem Börsenbetreiber Anschluss halten an die im Marktwert enteilten deutlich größeren CME und ICE und die Börse in Hongkong. Das sei wie mit Bayern München und Besiktas Instanbul, bemüht Fußballfreund Weimer vor der Presse, noch beeindruckt vom 5:0-Sieg der Münchener am Vorabend, den Vergleich mit der Champions League - und lässt offen, in welcher Rolle er derzeit die Deutsche Börse sieht.
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