06.03.2008 14:23:00

Börsen in Europa: Verluste, EZB bestätigt Zinsniveau, Carrefour nach Zahlen gesucht

Paris (aktiencheck.de AG) - Belastet von den Rekordmarken bei Öl und Euro geht es für die europäischen Börsen am Donnerstag nach unten. Der Dow Jones Euro Stoxx 50 verliert aktuell 0,70 Prozent auf 3.658,73 Punkte. Der auch britische und schweizerische Titel umfassende Dow Jones STOXX 50 büßt 0,66 Prozent ein auf 3.120,10 Zähler. Der in Paris berechnete EURONEXT 100 gibt daneben 0,47 Prozent auf 842,34 Indexpunkte ab. Die europäischen Länderbörsen melden überwiegend rote Vorzeichen.

Der Geldpolitische Rat der Europäischen Zentralbank beschloss auf seiner heutigen turnusmäßigen Sitzung, das Zinsniveau unverändert zu belassen. Marktbeobachter hatten diesen Beschluss angesichts der hohen Inflationsrate erwartet. Gleichzeitig gehen sie jedoch davon aus, dass die EZB durch die konjunkturelle Abkühlung in der Eurozone bis zum Sommer zu einer ersten Zinssenkung gezwungen sein wird, weil sie davon ausgehen, dass sich die Euro-Konjunktur nicht auf Dauer von der kriselnden US-Wirtschaft abkoppeln kann. Gespannt warten die Marktteilnehmer auf die Pressekonferenz am Nachmittag, von der sie sich Signale über den weiteren Kurs der EZB erhoffen. Zuvor hat bereits die Bank of England das Leitzinsniveau bestätigt.

Titel des Anbieters von Finanznachrichten Reuters gewinnen an der Londoner Börse nach der Vorlage der Geschäftszahlen für das abgelaufene Fiskaljahr 0,3 Prozent. Bei Kazakhmys schlägt ein Plus von 2,6 Prozent zu Buche. Der Kupferminenbetreiber konnte im abgelaufenen Fiskaljahr dank der deutlich gestiegenen Kupfernotierungen einen leichten Ergebnisanstieg vorweisen.

Für Carrefour geht es in Paris um rund 4 Prozent nach oben. Der Einzelhandelskonzern hat seinen Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr dank eines stärkeren Wachstums in den Emerging Markets gesteigert. Der Umsatz erhöhte sich dabei recht deutlich. Die Aktie der Bankgesellschaft Natixis, die für das vierte Quartal einen Rekordverlust ausweisen musste, was mit hohen Abschreibungen als Folge der weltweiten Kreditmarktkrise zusammenhängt, verliert indes annähernd 3 Prozent.

Akzo Nobel stechen in Amsterdam mit einem Zuwachs von gut 8 Prozent aus der Masse hervor. Der Chemie- und Pharmakonzern konnte im vierten Quartal 2007 einen kräftigen Zuwachs beim Ergebnis einfahren. AEGON verlieren hingegen rund 4 Prozent. Aufgrund von positiven Einmaleffekten im Vorjahresquartal musste der Versicherer im vierten Quartal einen Ergebnisrückgang ausweisen. Ahold geben nach der Vorlage von Geschäftszahlen rund 1 Prozent ab.

Indexstände (14:04 Uhr):

Dow Jones EURO STOXX 50: 3.658,73 (-0,70 Prozent)

Dow Jones STOXX 50: 3.120,10 (-0,66 Prozent)

EURONEXT 100: 842,34 (-0,47 Prozent)

FTSE 100 (London): 5.828,20 (-0,43 Prozent)

CAC40 (Paris): 4.725,66 (+0,65 Prozent)

MIB 30 (Mailand): 33.126,00 (-0,95 Prozent)

IBEX 35 (Madrid): 12.941,10 (-0,05 Prozent)

SMI (Zürich): 7.304,48 (-0,47 Prozent)

ATX (Wien): 3.779,82 (+0,21 Prozent)

Unternehmensmeldungen:

Die britische Reuters Group plc verbuchte im abgelaufenen Fiskaljahr einen Anstieg bei Umsatz und operativem Gewinn. Wie der weltweit führende börsennotierte Anbieter von Finanznachrichten heute erklärte, wuchsen die Umsatzerlöse um 1,5 Prozent. Der Umsatz aus dem fortgeführten Geschäft verzeichnete dabei ein Plus von 7 Prozent. Ferner erhöhte sich der operative Gewinn um 14,8 Prozent. Der Nettogewinn sank hingegen um 26 Prozent.

Der Kupferminenbetreiber Kazakhmys plc (ISIN GB00B0HZPV38/ WKN A0HFWR) konnte im abgelaufenen Fiskaljahr dank der deutlich gestiegenen Kupfernotierungen einen Ergebnisanstieg vorweisen. Wie der Konzern heute erkläre, stieg der Konzernumsatz um 4 Prozent. Das Nettoergebnis konnte leicht zulegen. Für das laufende Fiskaljahr geht man dank der weiterhin starken Nachfrage nach Kupfer aus den Emerging Markets von einer weiterhin positiven operativen Entwicklung aus.

Der französische Einzelhandelskonzern Carrefour S.A. (ISIN FR0000120172/ WKN 852362), die Nummer eins in Europa und die Nummer zwei weltweit, gab heute bekannt, dass sein Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr um 1,4 Prozent gestiegen ist, was auf ein stärkeres Wachstum in Emerging Markets zurückzuführen ist. Der Gewinn aus dem laufenden Geschäft nahm um 0,7 Prozent zu. Der Umsatz erhöhte sich um 6,8 Prozent. Das EBIT nahm um 2,1 Prozent zu, das Ergebnis vor Steuern um 0,6 Prozent.

Die französische Bankgesellschaft Natixis S.A. (ISIN FR0000120685/ WKN 853760) gab heute bekannt, dass sie für das vierte Quartal einen Rekordverlust ausweisen musste, was mit hohen Abschreibungen als Folge der weltweiten Kreditmarktkrise zusammenhängt. Im Gesamtjahr ging der Gewinn um 48 Prozent zurück. Das Jahresergebnis 2007 beinhaltet dabei Abschreibungen in Höhe von 1,22 Mrd. Euro in Zusammenhang mit Verlusten bei US-Subprime-Hypotheken. Das operative Ergebnis brach im Gesamtjahr um 71 Prozent ein.

Der niederländische Chemie- und Pharmakonzern Akzo Nobel N.V. (ISIN NL0000009132/ WKN 914188) konnte im vierten Quartal 2007 einen Zuwachs bei Umsatz und Ergebnis einfahren. Unternehmensangaben von heute zufolge wuchsen die Umsatzerlöse leicht um 2 Prozent. Dank guter Umsätze in der Chemiesparte kletterte das operative Ergebnis im fortgeführten Geschäft um 43 Prozent. Euro. Das Nettoergebnis aus dem fortgeführten Geschäft legte ebenfalls kräftig zu.

Der niederländische Versicherer AEGON N.V. (ISIN NL0000303709/ WKN A0JL2Y) musste im vierten Quartal aufgrund von positiven Einmaleffekten im Vorjahresquartal einen Ergebnisrückgang ausweisen. Wie aus einer heute veröffentlichten Pressemitteilung hervorgeht, wurde beim Nettoergebnis ein Rückgang um 26 Prozent verbucht. Wie AEGON weiter erklärte, musste man im Zuge der Subprime-Krise in den USA keine Wertberichtigungen auf ein entsprechendes Portfolio mit einem Gesamtvolumen von 2,9 Mrd. Euro vornehmen.

Der niederländische Einzelhandelskonzern Ahold N.V. (ISIN NL0006033250/ WKN A0MZBE) meldete heute, dass er seinen Gewinn im vierten Quartal um 8,8 Prozent steigern konnte. Im Gesamtjahr wurde der Gewinn mehr als verdreifacht. Der Umsatz lag im vierten Quartal auf Vorjahresniveau.

Der belgische Einzelhandelskonzern Delhaize Group S.A. (ISIN BE0003562700/ WKN 853151) meldete heute, dass sein Gewinn im vierten Quartal leicht gesunken ist, während er im Gesamtjahr zulegen konnte. Der Umsatz sank um 3,4 Prozent, wobei bei konstanten Währungen ein Wachstum von 5,0 Prozent erzielt wurde. Im Gesamtjahr stieg der Nettogewinn nach Abzug von Minderheitsanteilen um 16,5 Prozent. Der operative Gewinn fiel um 1,0 Prozent. Der Umsatz ging um 1,4 Prozent zurück, wobei bei konstanten Währungen ein Zuwachs von 4,9 Prozent ausgewiesen wurde. (06.03.2008/ac/n/m)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Indizes in diesem Artikel

EURO STOXX 50 5 017,91 0,43%
FTSE 100 8 319,69 0,83%
CAC 40 7 490,28 0,51%
AEX 895,83 0,77%
BEL 20 4 301,84 0,06%
EURONEXT 100 1 487,58 0,51%
FTSE Allshare 4 517,93 0,75%
NYSE International 100 7 487,97 0,72%
EURO STOXX 515,52 0,41%