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29.01.2009 13:26:00
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Börsen in Europa: Gewinnmitnahmen auf breiter Front, Finanzwerte auf dem Rückzug
In Zusammenhang mit den niedrigeren Ölpreisen musste der Ölkonzern Royal Dutch Shell im vierten Quartal einen Verlust ausweisen. Der um Bestandswertveränderungen bereinigte Gewinn sank um 28 Prozent. Der Umsatz des Konzerns war ebenfalls rückläufig. Insgesamt kommen die Ergebnisse aber gut bei den Anlegern an. Der Titel kann in London leicht zulegen. AstraZeneca geben dagegen rund 4 Prozent ab. Der Pharmakonzern meldete heute, dass er im vierten Quartal nahezu einen Gewinn auf Vorjahresniveau erzielt hat. Wie der Konzern weiter mitteilte, wird er bis 2013 insgesamt 15.000 Stellen abbauen.
Daneben brechen Papiere von Xstrata um fast 9 Prozent ein. Der Minen- und Rohstoffkonzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz- und Gewinnrückgang erlitten. Um den hohen Schuldenstand abzubauen, plant der Konzern zudem eine Kapitalerhöhung. Durch die Ausgabe neuer Aktien sollen dem Unternehmen etwa 4,1 Mrd. Britische Pfund zufließen. Rio Tinto verlieren daneben fast 6 Prozent, Kazakhmys ebenso wie Anglo American 5 Prozent und BHP Billiton 3,7 Prozent.
Die gestern noch hoch favorisierten Finanzwerte kommen ebenfalls deutlich zurück. Unter anderem geben Barclays 8,4 Prozent, RBS 6,1 Prozent und Lloyds 12 Prozent ab. In Zürich fallen UBS und Credit Suisse um über 12 bzw. um gut 4 Prozent zurück. Für Swatch geht es hier um 3,3 Prozent nach unten. Der Konzern hat im abgelaufenen Jahr trotz der zuletzt rückläufigen Konsumnachfrage einen Umsatzanstieg verzeichnet. Im Zuge der allgemein schwierigen konjunkturellen Gesamtsituation erwartet man für 2009 lediglich ein moderates Umsatzwachstum gegenüber 2008.
An der Pariser Börse verlieren BNP Paribas 4,1 Prozent, Crédit Agricole 4,7 Prozent und Société Générale 3,5 Prozent. Papiere der schwedischen Bekleidungskette H&M, die Umsatz und Ergebnis im vierten Quartal steigern konnte, liegen mit einem Minus von knapp 3 Prozent im Handel.
Indexstände (13:15 Uhr):
Dow Jones EURO STOXX 50: 2.293,03 (-1,28 Prozent)
Dow Jones STOXX 50: 1.996,44 (-1,19 Prozent)
EURONEXT 100: 528,51 (-1,01 Prozent)
FTSE 100 (London): 4.212,22 (-1,93 Prozent)
CAC40 (Paris): 3.036,59 (-1,28 Prozent)
MIB 30 (Mailand): 18.136,00 (-1,12 Prozent)
IBEX 35 (Madrid): 8.567,50 (-1,54 Prozent)
SMI (Zürich): 5.307,93 (-2,03 Prozent)
ATX (Wien): 1.702,63 (-0,63 Prozent)
Unternehmensmeldungen:
Der britische Pharmakonzern AstraZeneca plc meldete heute, dass er im vierten Quartal nahezu einen Gewinn auf Vorjahresniveau erzielt hat. Wie der Konzern weiter mitteilte, wird er bis 2013 insgesamt 15.000 Stellen abbauen. Ursprünglich war die Streichung von 7.600 Arbeitsplätzen geplant. Die Kosten hierfür liegen bei insgesamt 2,95 Mrd. Dollar. Dadurch will man jährlich 2,5 Mrd. Dollar an Kosten einsparen.
Die britisch-niederländische Royal Dutch Shell plc (ISIN GB00B03MLX29/ WKN A0D94M), der größte Ölkonzern in Europa, teilte heute mit, dass sie im vierten Quartal einen Verlust ausweisen musste, was mit niedrigeren Ölpreisen zusammenhängt, welche wiederum das E&P-Ergebnis beeinträchtigt haben. Der um Bestandswertveränderungen bereinigte Gewinn (CCS) sank um 28 Prozent. Der Umsatz des Konzerns war ebenfalls rückläufig.
Der britisch-schweizerische Minen- und Rohstoffkonzern Xstrata plc (ISIN GB0031411001/ WKN 552834) musste im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz- und Gewinnrückgang ausweisen. Unternehmensangaben von heute zufolge verringerten sich die Umsatzerlöse leicht. Gleichzeitig schrumpfte der Überschuss nach Minderheitsanteilen um 35 Prozent. Der Betriebsgewinn (EBIT) sank um 17 Prozent. Um den hohen Schuldenstand abzubauen, plant der Konzern eine Kapitalerhöhung. Durch die Ausgabe von rund 1,96 Milliarden neuen Aktien sollen dem Unternehmen etwa 4,1 Mrd. Britische Pfund zufließen. Den weiteren Angaben zufolge will Xstrata für 2 Mrd. Dollar das Prodeco-Kohle-Geschäft in Kolumbien von Glencore übernehmen.
Die schweizerische Swatch Group AG (ISIN CH0012255151/ WKN 865126) konnte im abgelaufenen Jahr trotz der zuletzt rückläufigen Konsumnachfrage einen Umsatzanstieg vorweisen. Wie der Konzern heute erklärte, stieg der Gesamtumsatz um 0,4 Prozent. Ohne die Berücksichtigung von Wechselkurseffekten lag das Umsatzplus bei 4,3 Prozent. Im Zuge der allgemein schwierigen konjunkturellen Gesamtsituation erwartet der schweizerische Konzern für 2009 lediglich ein moderates Umsatzwachstum gegenüber dem Jahr 2008. Dabei gehe man vor allem in den ersten Monaten des laufenden Jahres von einer schwierigen Entwicklung aus, wobei man erst für die zweite Jahreshälfte von einer Erholung ausgeht.
Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk A/S (ISIN DK0010280817/ WKN 862934) verbuchte im vierten Quartal einen Ergebnisanstieg. Wesentlichen Anteil an der deutlichen Ergebnisverbesserung hatten vor allem Zuwächse bei Insulinpräparaten. Für das Fiskaljahr 2009 erwartet der Konzern einen Anstieg beim wechselkursbereinigten operativen Gewinn von 10 Prozent.
Die schwedische Bekleidungskette Hennes & Mauritz AB (H&M) (ISIN SE0000106270/ WKN 872318) konnte Umsatz und Ergebnis im vierten Quartal steigern. Wie der Konzern heute erklärte, stieg der Umsatz um 15,3 Prozent. In lokaler Währung stand ein Plus von 8 Prozent zu Buche. Beim Nachsteuerergebnis verzeichnete Hennes & Mauritz ebenfalls einen deutlichen Anstieg. Wie der Konzern weiter mitteilte, wird er in diesem Jahr voraussichtlich 6.000 bis 7.000 neue Arbeitsplätze schaffen, was mit günstigen Wachstums- und Entwicklungsmöglichkeiten zusammenhängt. (29.01.2009/ac/n/m)
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Indizes in diesem Artikel
STOXX 50 | 4 404,82 | 0,39% | |
FTSE 100 | 8 304,29 | 0,65% | |
SMI | 11 927,52 | 0,43% | |
SPI | 15 878,29 | 0,30% | |
OMXS PI | 967,25 | -0,36% | |
OMXS30 | 2 541,29 | -0,07% | |
AEX | 893,68 | 0,53% | |
FTSE Allshare | 4 507,64 | 0,52% | |
NYSE International 100 | 7 487,97 | 0,72% |