DAX 40
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17.07.2013 18:11:31
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Börse Frankfurt/Marktsentiment: Wenig Angst vor -2-
Zusammenfassung der Analyse
Von einer Flucht aus Aktien kann man angesichts des Ergebnisses der heutigen Sentiment-Erhebung durchaus sprechen. 10 Prozent der befragten professionellen und 7 Prozent der privaten Anleger haben ihre Aktien verkauft. 7 bzw. 9 Prozent sind short gegangen. Der Bull/Bear-Index als Messlatte für den Optimismus im Markt fällt um knapp 10 Punkte (respektive 9 Punkte bei den Privaten) auf nahezu neutrales Niveau nahe der 50-Punkte-Linie. Dabei hat der Index im gleichen Zeitraum 150 Punkte gut gemacht.
Joachim Goldberg vermutet, dass sich "unter den mittelfristig orientierten Marktteilnehmern mehr und mehr der Glaube an eine Trading-Range, eine Konsolidierung, beim Dax zu verfestigen scheint, deren oberes Ende wir während des Berichtszeitraums zu sehen bekommen haben." Ein günstiges Szenario für Anleger mit Long-Engagements, denn wenn langfristiges Kapital wieder vermehrt in den deutschen Aktienmarkt fließen würde, könnte eine so angeschobene Aufwärtsbewegung durch zusätzliche Käufe kräftigen Antrieb erhalten.
Im Hinblick auf die Punkteprognose vermutet der Analyst allerdings, dass erste Gewinnmitnahmen der heutigen Bullen schon bei 8.280 Zähler zu erwarten seien. Bei den Gewinner- und Verliereraktien scheiden sich inzwischen nicht nur über die Commerzbank sondern auch über ThyssenKrupp die Geister.
· DAX-Sentiment · Detailanalyse
Bull/Bear-Index: 53,9 Punkte
Vorwoche: 63,3 Punkte. Oberhalb 50 Punkte ist der Markt optimistisch, unterhalb pessimistisch.
Goldberg
17. Juli 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Seit der Rede Ben Bernankes in der vergangenen Woche im Anschluss an das veröffentlichte Protokoll des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC), standen die Börsenampeln eigentlich auf grün. Nicht weil der Fed-Chef etwas nachhaltig Neues geäußert hätte. Aber die Wahrnehmung der Börsianer hatte sich doch deutlich geändert: Demnach wird mit dem so genannten Tapering, dem schrittweisen Zurückfahren der Anleihekäufe durch die Notenbank, zwar über kurz oder lang begonnen werden, doch sollen damit nicht zwangsläufig wie von einigen Akteuren erwartet automatische Zinserhöhungen verbunden sein. In der Folge markierte der US-Aktienmarkt auf Basis der Schlusskurse immerhin neue historische Hochs, während der DAX zwar auch profitieren, aber am Ende nicht überzeugen konnte. Diesen Eindruck müssen auch die von der Börse Frankfurt allwöchentlich befragten institutionellen Akteure gehabt haben, deren Optimismus, gemessen am Bull/Bear-Index, sogar unter den Stand von vor zwei Wochen zurückgegangen ist und sich, aufs Jahr gesehen, sogar in negativem Terrain befindet.
Sicherlich waren die Erwartungen im Bullenlager für steigende Kurse nicht allzu hochgesteckt, wie auch die Detailanalyse zeigt, aber es ist bemerkenswert, dass nicht nur die in der Vorwoche hinzugekommenen Optimisten ihre Meinung geändert haben, sondern mehr als noch einmal so viele dem DAX in der näheren Zukunft wenig zutrauen mögen. Dabei handelte es sich nicht nur um Gewinnmitnahmen. Vielmehr setzen gut zwei Drittel dieser abgewanderten Optimisten sogar auf fallende Kurse. Auf den ersten Blick mag für diese Risikoaversion die bevorstehende Anhörung Ben Bernankes vor Ausschüssen des US-Kongresses, die auch unter dem Namen "Humphrey Hawkins Testimony" bekannt ist, ausschlaggebend gewesen sein. Dass der Fed-Chef seine Argumentationsrichtung indes dramatisch verändern wird, ist kaum zu erwarten - andernfalls wäre das Durcheinander perfekt. Vielmehr dürfte einige institutionelle Anleger das offenbar immer noch ausbleibende langfristige Kapital verstören, von dem das Börsenbarometer in der Vergangenheit immer wieder profitiert hatte.
Private Optimisten stabiler
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Auch bei den Privatanlegern hat es Gewinnmitnahmen in der vergangenen Woche gegeben, wobei deren Optimismus sogar noch etwas niedriger, auf einen Bull/Bear-Index von 51,1 Punkte, gefallen ist. Bei den Privaten haben sich sowohl alle Bullen der Vorwoche als auch ehemals "Neutrale" ins Lager der Pessimisten begeben. Interessant in diesem Zusammenhang: Der Kern der verbliebenen Optimisten wirkt dennoch stabiler als beim institutionellen Pendant.
Per Saldo scheint sich unter den mittelfristig orientierten Marktteilnehmern mehr und mehr der Glaube an eine Trading-Range, eine Konsolidierung, beim DAX zu verfestigen, deren oberes Ende wir während des Berichtszeitraums zu sehen bekommen haben. Die vergleichsweise negative Grundhaltung der Akteure zeigt jedoch, dass etwaiges Überraschungspotenzial eher an der Oberseite zu finden sein sollten. Insbesondere, wenn langfristiges Kapital wieder vermehrt in den deutschen Aktienmarkt fließt, dürfte eine so angeschobene Aufwärtsbewegung durch zusätzliche Käufe, auch von Teilnehmern unseres Panels, kräftigen Antrieb erhalten.
© 17. Juli 2013/Joachim Goldberg, cognitrend
· Instutionelle Anleger · Private Anleger
Verhältnis Optimisten zu Pessimisten =========================================
Bullish Bearish Neutral
Total 38 % 31 % 31 % ggü. letzter Erhebung -10 % +7 % +3 %
*Institutionelle Anleger: Stimmungs- und DAX-Verlauf *
· Stand DAX (17. Juli): 8.200 Punkte (+1,83 % gegenüber der letzten Erhebung) · Stand Bull/Bear-Index: 53,9 Punkte
Verhältnis Optimisten zu Pessimisten =========================================
*Mit Unterstützung von*
Bullish Bearish Neutral
Total 42 % 40 % 18 % ggü. letzter Erhebung -7 % +9 % -2 %
*Private Anleger: Stimmungs- und DAX-Verlauf *
· Stand DAX (17. Juni): 8.200 Punkte (+1,83 % gegenüber der letzten Erhebung) · Stand Bull/Bear-Index: 53,9 Punkte
Weiterführende Links =========================
· Erhebungsregeln für Stimmungsindikatoren · Alle Analysen des DAX- und TecDAX-Sentiment · Zur Homepage von cognitrend (www.cognitrend.com) [1]
Zittrige Hände verlassen Bullenlager
Goldberg
Der Anstieg des DAX während des Berichtszeitraums hat zwar nicht an den Mittelwert der bullishen Prognosen vor Wochenfrist bei 8.300 DAX-Zählern geführt. Aber immerhin haben die Kursgewinne für ein gutes Fünftel der Optimisten unseres Panels ausgereicht, um während der vergangenen beiden Handelstage schnell realisiert zu werden. Wie bereits im Hauptbericht erwähnt, sind unter den Gewinnern jedoch nicht mehrheitlich Optimisten der vergangenen Woche, sondern auch Bullen, die schon länger auf höhere Kurse gewartet, aber zuletzt offenbar die Geduld verloren haben dürften - trotz der positiven Entwicklung des US-Aktienmarkts traut man dem DAX offensichtlich nicht mehr allzu viel zu.
Dies wird auch an der Median-Prognose der verbliebenen Optimisten von 8.400 Punkten deutlich - die Mehrheit der Befragten rechnet offenbar noch nicht einmal mehr mit neuen historischen Hochs. Auch wenn sich die Streubreite der Vorhersagen gegenüber der vergangenen Befragung deutlich reduziert hat - ein Indiz, dass die zittrigen Hände diese Gruppe verlassen haben - fällt die asymmetrische Verteilung der Prognosen um ihren Zentralwert auf. Letzterer hat den 1,9-prozentigen Anstieg des DAX im Wochenvergleich übrigens nicht vollumfänglich mitgemacht. Erste Gewinnmitnahmen der Bullen erwarten wir übrigens bereits bei 8.280 Zählern, nur unwesentlich höher als das obere Ende der Vorhersagen aus dem neutralen Lager.
... aber auch bei den Bären ist die Erwartungshaltung nicht sonderlich hoch
Dass die mittlere pessimistische Prognose mit 7.880 Zählern den Anstieg des Börsenbarometers fast eins zu eins mitgemacht hat, ist wohl vor allen Dingen den neu hinzugekommenen Bären zu verdanken, deren Einstandspreise vergleichsweise hoch liegen dürften. Die Bandbreite der Vorhersagen hat sich unterdessen geringfügig vergrößert, wobei sich eine gewisse Unsicherheit der Akteure in den ersten Gewinnmitnahmen widerspiegelt, die interessanterweise mit 8.050 DAX Punkten bereits oberhalb des runden Kursniveaus von 8.000 einsetzen dürften.
Obgleich die jüngere Kursgeschichte beim DAX das Gegenteil vermittelt, bleibt die Streuung der neutral gestimmten Akteure mit insgesamt 110 Zählern, gemessen an der ersten Standardabweichung, immer noch auffallend niedrig - offensichtlich erwartet man in dieser Gruppe nicht allzu viel Volatilität in den kommenden Tagen.
Median höchster Wert* tiefster Wert* Streuung
Bullen 8.400 / +100 8.575 8.280 145 / -80 Bären 7.880 / +180 8.050 7.650 200 / +25 Neutrale 8.200 / +150 8.265 8.160 55 / +/-0
* = eine Standardabweichung vom Mittelwert aller Kursprognosen.
DAX-Gewinner und -Verlierer: Auch ThyssenKrupp polarisiert
Einzelwertanalyse
Untersucht werden die Aktien, die für Bullen und Bären derzeit die größten Favoriten darstellen, also die mit der besten erwarteten Entwicklung und die mit der schlechtesten.
Bei den institutionellen Marktteilnehmern scheinen sich nicht nur an der Commerzbank die Geister zu scheiden. Wie in der Vorwoche polarisiert dieses Papier, wobei zuletzt die Spekulationen um weitere Interessenten für den Staatsanteil der Bank bei möglichen Aktienkäufern etwas mehr Interesse hervorgerufen haben mögen. Immerhin vereinigt die Commerzbank (MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 17, 2013 11:41 ET (15:41 GMT)- - 11 41 AM EDT 07-17-13
-2 of 2- 17 Jul 2013 15:41:00 UTC DJ Börse Frankfurt/Marktsentiment: Wenig Angst vor -2-
auf der Gewinnerliste 15 Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich -
wie immer mit der Einschränkung verbunden, dass der Titel auf der
Verkaufsliste noch mehr Anleger gefunden hat. Die zweite Aktie, die die
Befragten auseinander treibt, ist ThyssenKrupp. Sie belegt mit 5 Prozent
Stimmenanteil den dritten Platz bei den Tops und mit dem gleichen Votum
Platz vier bei den Flops. Der zweite Platz geht übrigens an Daimler,
die jetzt so positiv wie seit Jahresanfang nicht mehr gesehen werden.
Immerhin scheint der unrühmliche Vorsprung der Commerzbank-Aktie auf der Hitliste der bevorzugten Verkäufe etwas zu schmelzen. Leicht reduziert auf 23 Prozent der Stimmen, müssen wir allerdings auf den Tabellenzweiten, Fresenius Medical Care, immer noch eine Distanz von 15 Prozentpunkten feststellen. Damit bringt es letzterer Wert - in den vergangenen 16 Wochen von den Investoren völlig unbeachtet - auf satte 8 Prozent der Verliererwetten. Platz drei nimmt nunmehr K+S ein, die in der vergangenen Woche noch als einer der Favoriten bei den Käufen gehandelt wurden.
© 17. Juli 2013/Joachim Goldberg, cognitrend
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[1] http://www.cognitrend.de/de/index.php
(END) Dow Jones Newswires
July 17, 2013 11:41 ET (15:41 GMT)- - 11 41 AM EDT 07-17-13

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