Geändert am: 22.03.2019 22:49:10

ATX geht deutlich tiefer ins Wochenende -- US-Börsen verlassen Handel deutlich schwächer -- DAX schließt unter 11.400 Punkten -- Aktienmärkte in Fernost verabschieden sich kaum verändert

AUSTRIA

Der ATX zeigte sich zum Handelsstart noch marginal im Plus, fiel im Anschluss jedoch tief ins Minus und schloss 1,3 Prozent leichter bei 3.040,41 Zählern.

Nachdem auch die US-Einkaufsmanagerindizes schwächer als erwartet ausgefallen sind, bauten die Börsen in Europa am Freitag ihre Verluste noch weiter aus. Am Vormittag hatten bereits schwache Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und vor allem aus Deutschland verschreckt. Das Eurozone-Wachstum hat im März weiter an Fahrt verloren, da die Industrie noch tiefer in den kontraktiven Bereich abrutschte und auf das tiefste Niveau seit sechs Jahren fiel.

Kritisch merkten die Helaba-Marktstrategen an, dass der Einkaufsmanagerindex im deutschen Verarbeitenden Gewerbe mit 44,7 auf den tiefsten Stand seit über sechseinhalb Jahren gefallen ist. Volkswirte hatten hier mit einer leichten Erholung gerechnet. Negativ sei zudem, dass in Frankreich beide Indikatoren unterhalb der Wachstumsschwelle liegen.

Bei den Einzelwerten gab es Bewegungen bei den Semperit-Aktien. Der Gummi- und Kautschukkonzern Semperit hat im Jahr 2018 seinen Nettoverlust verdreifacht.

DEUTSCHLAND

Der DAX begann den Handel vor dem Wochenende mit einem kleinen Aufschlag, rutschte jedoch schon bald in die Verlustzone, wo er auch unter die 11.400-Punkte-Linie fiel. Zum Börsenschluss stand der deutsche Leitindex 1,61 Prozent tiefer bei 11.364,17 Punkten.

Eine deutlich eingetrübte Stimmung in der deutschen Industrie hat den DAX vor dem Wochenende ins Minus befördert. Nach der Erholung der vergangenen Monate bremsten die Wachstumsunsicherheiten den Risikoappetit an den Finanzmärkten, schrieben die Experten der Helaba.

In Deutschland war der Einkaufsmanagerindex für die Industrie im März auf den tiefsten Stand seit sechseinhalb Jahren gefallen. Die Unsicherheit hinsichtlich des Brexits und der Handelsbeziehungen zwischen den USA und China, die Schwäche der Autoindustrie und die generell nachlassende weltweite Nachfrage hätten in erheblichem Ausmaß belastet, sagte Experte Phil Smith vom Forschungsinstitut Markit.

WALL STREET

Am Freitag rutschten die grössten Indizes in den USA deutlich ins Minus.

Der Dow Jones rutschte nach dem Handelsstart sukzessive bergab und schloss mit 25.502,32 Punkten 1,77 Prozent tiefer. Noch stärker tendierte der Techwerte-Index NASDAQ Composite bergab, der vor dem Wochenende um 2,5 Prozent auf 7.642,67 Punkte regelrecht einbrach.

Angst um die Konjunkturentwicklung hat zum Wochenausklang das Geschehen an den US-Finanzmärkten bestimmt und für starke Aktienverkäufe gesorgt. Auslöser der Sorgen waren unerwartet schwache Einkaufsmanagerindizes aus Europa, die teilweise noch weiter in den Rezession signalisierenden Bereich abgesackt sind. Die neuesten Einkaufsmanagerdaten aus den USA fielen zwar nicht ganz so schlecht aus - sie liegen immerhin noch im Expansionsbereich -, aber auch sie waren rückläufig und verfehlten die Schätzungen.

Marktteilnehmer sprachen von Alarmglocken, nicht nur für Europa, sondern auch für die Weltwirtschaft. Die Zahlen seien weitere Belege für eine globale Verlangsamung der Konjunktur.

ASIEN

In Asiens tendierten die Börsen am Freitag überwiegend seitwärts.

In Japan gewann der Leitindex Nikkei 225 nach der Feiertagspause letztlich 0,09 Prozent auf 21'627,34 Punkte.

Der Shanghai Composite legte zur Schlussglocke 0,09 Prozent auf 3'104,15 Zähler zu. Der Hang Seng verzeichnete zum Sitzungsende einen kleinen Aufschlag von 0,14 Prozent auf 29'113,36 Einheiten.

Die Börsianer verarbeiteten noch die von einigen als "taubenhafter als gedacht" bewerteten Aussagen der US-Notenbank. Zudem richteten sich die Blicke nun auf die in der kommenden Woche beginnende nächste Runde von Handelsgesprächen zwischen den USA und China. Die zuletzt aus Washington kommenden widersprüchlichen Signale dämpfen die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Konfliktes.

Einerseits sagte US-Präsident Donald Trump, dass der Deal "gut vorankomme", andererseits werde in der US-Administration darüber diskutiert, die Zölle auf chinesische Waren auch bei Abschluss eines Abkommens für einen "längeren Zeitraum" beizubehalten.

Bis Ende April soll ein Abkommen zwischen beiden Ländern erzielt werden, hieß es zuletzt. Wie das chinesische Handelsministerium am Vortag mitteilte, werden der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und US-Finanzminister Steven Mnuchin vom 28. bis 29. März in Peking weilen, um die Verhandlungen fortzusetzen.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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