TecDAX
Geändert am: 17.01.2024 22:02:33
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Zinssenkungsfantasie wird ausgepreist: US-Handel endet mit Verlusten -- ATX schließt mit kräftigen Abgaben -- DAX beendet Handel verlustreich -- Asiatische Börsen letztlich in Rot
AUSTRIA
Der Wiener Aktienmarkt setzte seine Talfahrt am Mittwoch fort.
Der ATX gab bereits kurz nach Handelsbeginn merklich nach und vergrößerte seine Verluste im weiteren Verlauf noch deutlich. Letztendlich schloss der Index 1,68 Prozent tiefer bei 3.327,04 Punkten.
Wie bereits am Dienstag lasteten die gedämpften Zinssenkungserwartungen in den USA weiter auf der Stimmung der Aktienanleger. In Europa rückten Aussagen aus der EZB in den Mittelpunkt. Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte in einigen Monaten eine erste Zinssenkung vornehmen. Ein solcher Schritt sei im Sommer durchaus wahrscheinlich, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde der Nachrichtenagentur Bloomberg auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Zugleich dämpfte die Französin etwas die Erwartungen mit Verweis auf die Konjunkturabhängigkeit der EZB-Geldpolitik. Sie nannte auch ein gewisses Maß an Unsicherheit und einige Frühindikatoren, die noch nicht das gewünschte Niveau erreicht hätten.
DEUTSCHLAND
Am deutschen Aktienmarkt ging es am Mittwoch weiter bergab.
Der DAX verlor zur Eröffnung bereits deutlich und blieb auch anschließend schwach. Zum Handelsschluss stand ein Minus von 0,84 Prozent auf 16.431,69 Punkte an der Kurstafel.
Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt blieb zur Wochenmitte angeschlagen, der DAX rutschte zeitweise auf den tiefsten Stand seit Anfang Dezember. Gedämpfte Hoffnungen auf schon baldige Leitzinssenkungen in den USA belasteten. Die Vorgaben aus den USA und auch aus Asien waren negativ. In Asien stand das chinesische Wirtschaftswachstum im Fokus, das im abgelaufenen Jahr 5,2 Prozent betrug und damit die Zielvorgaben leicht übertraf. Der Immobilienmarkt bleibt aber unter Druck und die Konsumlaune der Menschen angeschlagen.
WALL STREET
An der Wall Street war die Stimmung am Mittwoch angespannt.
Der Dow Jones Index schloss mit einem Minus von 0,25 Prozent bei 37.266,80 Punkten. Die Verluste verringerten sich hier zuletzt aber merklich. Der NASDAQ Composite gab unterdessen 0,59 Prozent auf 14.855,62 Punkte nach.
Zinssenkungsfantasien wurden weiter ausgepreist. Auf der Stimmung lasteten nach Angaben aus dem Handel auch Daten zum chinesischen Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Zweifel an einer Erholung der dortigen Wirtschaft nicht ganz ausgeräumt hätten.
US-Notenbank-Gouverneur Christopher Waller hatte am Dienstag gesagt, die Federal Reserve habe es nicht eilig, die Zinsen zu senken. Seine Aussagen passen ins Bild eher falkenhafter Aussagen anderer Fed-Vertreter in jüngster Zeit.
ASIEN
Die asiatischen Aktienmärkte gaben am Mittwoch nach.
In Tokio schloss der Nikkei 225 um 0,40 Prozent tiefer bei 35.477,75 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland fiel der Shanghai Composite bis zur Schlussglocke um 2,09 Prozent auf 2.833,62 Zähler. Der Hang Seng in Hongkong brach kräftig ein: Er ging um 3,71 Prozent tiefer bei 15.276,90 Einheiten aus der Sitzung.
Die japanische Börse erhielt am Mittwoch zeitweise erneut Unterstützung vom Yen, der seine Talfahrt dynamisch fortsetzt und so billig war wie zuletzt Anfang Dezember. Ein billiger Yen verbessert die Exportaussichten japanischer Unternehmen. Nach anfänglichen Gewinnen drehte jedoch auch der japanische Markt ins Minus. Teilnehmer sprachen von Gewinnmitnahmen und verwiesen auf ein enttäuschendes Wachstum in China.
Die Börsen der Region folgten zum einen der leichteren Vorgabe der Wall Street. Dort wurde weiter Zinssenkungsfantasie ausgepreist, die zum Ende des Vorjahres sehr weit gelaufen war und die zuletzt auch aus Kreisen der US-Notenbank Dämpfer erhalten hatte. Nun sagte Fed-Gouverneur Christopher Waller, dass die Notenbank einen methodischen und vorsichtigen Ansatz verfolgen solle, wenn sie im Laufe des Jahres die Zinsen senke. Das kam am Markt als Signal dafür an, dass es mit den Senkungen nicht allzu schnell und dynamisch vonstattengehen dürfte.
Gedrückt wurde die Stimmung in Asien aber auch von BIP-Daten aus China, die während des Handelsverlaufs veröffentlich wurden. Demnach wuchs die chinesische Wirtschaft 2023 um 5,2 Prozent, was zwar über dem offiziell ausgegeben Zielwerte Pekings von "rund 5 Prozent" liegt, Ökonomen hatten aber mit einem Anstieg um 5,6 Prozent gerechnet. Ein BIP-Anstieg um 5,2 Prozent käme nicht überraschend angesichts des Basiseffekts, hatte Gary Ng, Ökonom bei Natixis bereits vor der BIP-Zahlenvorlage gesagt. Der Markt setze weiter auf nachfrageseitige Unterstützung durch Peking.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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DAX | 19 848,77 | -0,18% | |
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Dow Jones | 42 822,25 | -0,04% | |
NASDAQ Comp. | 19 734,94 | 0,83% | |
NASDAQ 100 | 21 474,22 | 0,87% | |
NIKKEI 225 | 39 161,34 | 1,19% | |
Hang Seng | 19 883,13 | 0,82% | |
ATX | 3 607,43 | 0,50% | |
Shanghai Composite | 3 368,07 | -0,06% |