Geändert am: 14.08.2020 22:21:59

ATX verabschiedet sich mit Minus ins Wochenende -- US-Börsen letztendlich kaum bewegt -- DAX schließt leichter -- Asiens Märkte letztlich überwiegend im Plus

AUSTRIA

Der heimische Aktienmarkt gab am Freitag nach.

Der ATX wies kurz nach dem Ertönen der Startglocke ein Minus aus, welches er bis zuletzt um 0,99 Prozent auf 2.246,32 Punkte ausbaute.

Der ATX weitete seine Kursverluste im Einklang mit dem europäischen Umfeld deutlich aus. Die Übersee-Börsen hatten zuvor eher verhaltene Vorgaben geliefert. Zudem agierten die Anleger vor dem Wochenende vorsichtig, kommentierte ein Marktbeobachter. Auch auf die wieder wachsenden Corona-Sorgen angesichts steigender Infektionszahlen in Europa wurde verwiesen.

Neben aktuellen Unternehmensergebnissen und Analystenkommentaren fanden auch Konjunkturdaten Beachtung: In der Eurozone ist die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal wegen der Corona-Krise drastisch eingebrochen. In den Monaten April bis Juni sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im gemeinsamen Währungsraum im Quartalsvergleich um 12,1 Prozent geschrumpft, teilte die Statistikbehörde Eurostat nach einer zweiten Schätzung mit.

DEUTSCHLAND

Am deutschen Aktienmarkt waren die Anleger vor dem Wochenende in Verkaufslaune.

Der DAX ging mit Verlusten in den letzten Handelstag der Woche und schloss um 0,71 Prozent tiefer bei 12.901,34 Zählern.

Im Laufe der Woche hatte der deutsche Leitindex den Kampf um die Marke von 13.000 Punkten wieder aufgenommen, nun mangelte es ihm aber an Impulsen, um diese nachhaltig zu überwinden. Laut Marktbeobachter Jeffrey Halley vom Broker Oanda konnten aktuelle Wirtschaftsdaten aus China die Anleger schon an den asiatischen Börsen nicht so richtig zum Zugreifen ermutigen.

Für die chinesische Industrieproduktion ging es zwar auch im Juli weiter aufwärts, aber nicht ganz so stark wie von Experten erwartet. Auch der von der Corona-Krise teils schwer getroffene chinesische Einzelhandel erholt sich nur langsam.

"Um wirklich neues Aufwärtspotenzial zu eröffnen, müsste der DAX zunächst die 13.000 Punkte und dann sein Juli-Hoch bei 13.313 Punkten überwinden", sagte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.

WALL STREET

Vor dem Wochenende kamen die US-Börsen kaum vom Fleck.

Der Dow Jones zeigte sich vor dem Wochenende ohne klare Richtung und beendete den Handelstag 0,12 Prozent höher auf 27.931,02 Punkten. Der Techwerteindex NASDAQ Composite bewegte sich meist im roten Bereich und schloss zum Sitzungsende 0,21 Prozent tiefer auf 11.019,30 Zählern.

Wenig verändert hat die Wall Street am letzten Handelstag der Woche geschlossen. Im Vorfeld der am Wochenende stattfindenden Gespräche zwischen Delegationen aus China und den USA herrschte Zurückhaltung, wenngleich die Erwartungen an wirkliche Fortschritte zur Beilegung des Streits eher gering sind. Dazu kamen die weiter festgefahrenen Gespräche zwischen Republikanern und Demokraten um ein neues Konjunkturprogramm. Der Markt geht hier immer noch von einer Einigung aus.

Der US-Einzelhandelsumsatz stieg im Juli zwar den dritten Monat in Folge, doch blieb er unter der Erwartung. Allerdings wurde der Juni nach oben revidiert. Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist dagegen im zweiten Quartal viel stärker gestiegen als erwartet. Auch die Industrieproduktion hat sich im Juli gegenüber dem Vormonat etwas stärker erhöht als prognostiziert. Und schließlich fiel auch der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan für August etwas besser aus als erwartet. Gute Daten werden von den Investoren als zweischneidig gesehen, da sie die Chance auf Stimuli durch Politik und Notenbank verringern.

ASIEN

Am Freitag notierten die asiatischen Börsen überwiegend in der Gewinnzone.

In Tokio schloss der Leitindex Nikkei am Freitag 0,17 Prozent fester mit 23.289,36 Punkten.

Auf dem chinesischen Festland notierte der Shanghai Composite mit 3.360,10 Punkten schlussendlich 1,19 Prozent fester. In Hongkong ging der Hang Seng bei 25.183,01 Zählern 0,19 Prozent leichter ins Wochenende.

Die unentschiedene Bewegung der US-Börsen habe sich in Asien fortgesetzt und das Geschäft sei vor dem Wochenende zurückhaltend gewesen, erklärte Marktanalyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda. Nach den Gewinnen zur Wochenmitte war den US-Märkten am Donnerstag etwas die Dynamik ausgegangen.

Auch mässige Konjunkturdaten aus China dämpften das Kaufinteresse der Anleger. Die chinesische Industrieproduktion hatte zwar im Juli weiter zugelegt. Die Zuwächse fielen aber nicht ganz so hoch aus, wie Experten es sich erhofft hatten. Der von der Corona-Krise teils schwer getroffene chinesische Einzelhandel erholt sich zudem nur langsam. Es brauche wohl mehr als geldpolitische Impulse und starke Preisnachlässe auf Luxusgüter, um die Konsumfreude der Verbraucher neu zu entfachen, merkte Marktstratege Stephen Innes vom Broker AxiCorp dazu an.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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NIKKEI 225 39 190,40 -1,05%
Hang Seng 19 064,29 -0,92%
ATX 3 651,51 0,11%
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