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Geändert am: 12.03.2020 21:40:45

Wall Street stürzt fast zweistellig ab -- ATX schließt unter 2.000-Punkte-Marke -- DAX bricht letztlich um mehr als 10 Prozent ein -- Asiatische Börsen auf Talfahrt

AUSTRIA

In Wien befand sich der ATX am Donnerstag im freien Fall.

Der Leitindex ATX war bereits kurz nach Börsenstart um fast vier Prozent abgesackt, weitete seine Verluste jedoch noch enorm aus und schloss 13,65 Prozent im Minus bei 1.991,22 Punkten.

Nach einer äußerst schwachen Eröffnung der Wall Street waren die internationalen Börsenbarometer am Donnerstagnachmittag weltweit deutlich eingebrochen. Das alles bestimmende Thema war weiter die Ausbreitung des Corona-Virus.

Als Belastungsfaktor erwies sich am Donnerstag, dass am Vorabend US-Präsident Donald Trump ein Einreiseverbot auf Europäer erlassen hatte und die Weltgesundheitsorganisation WHO die Ausbreitung des Coronavirus als Pandemie eingestuft hatte.

Der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank konnte die Anleger nicht beruhigen. Zwar ergriffen die Währungshüter Massnahmen, um die wegen des Coronavirus angeschlagene Wirtschaft zu stützen. Analysten hatten aber bereits zuvor Befürchtungen geäußert, dass diese Schritte an den Märkten - wie zuvor schon in den USA und in Grossbritannien - wirkungslos verpuffen.

Die Verkaufswelle erfasste Aktien aus allen Branchen. Zahlenvorlagen von der Post und von Lenzing rückten im aktuellen Umfeld etwas in den Hintergrund. Im Fokus stand Flughafen Wien mit einer Gewinnwarnung, aufgrund der Belastungen durch das Coronavirus. Der Konzern bereite sich auf Kurzarbeit vor.

DEUTSCHLAND

Am deutschen Aktienmarkt kam es am Donnerstag zu einem erneuten Crash.

Der DAX war bereits rund fünf Prozent tiefer in den Handel gegangen - damit war der deutsche Leitindex erstmals seit 2016 unter die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Zählern gerutscht. Sein Minus musste er im Verlauf sogar mehr als verdoppeln. Letztlich brach er um 12,24 Prozent ein auf 9.161,13 Zähler.

Der Ausverkauf am deutschen Aktienmarkt hatte sich am Donnerstag fortgesetzt. Der DAX büßte gleich zum Handelsstart mehr als 500 Punkte ein und sackte unter 10.000 Punkte. Die bereits strapazierten Nerven der Anleger lagen blank. Die Weltgesundheitsorganisation stufte die sich weltweit verbreitende Virusseuche als Pandemie ein. Außerdem verhängten die USA einen Einreisestopp für einen Großteil der Europäer.

In nicht einmal einer Handelswoche hat der DAX bereits 16 Prozent eingebüßt. Seit Mitte Februar geht die Angst vor den wirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Folgen des neuartigen Coronavirus an den Finanzmärkten um. Der DAX hat in dieser Zeit inzwischen rund 30 Prozent an Wert verloren. Das keine vier Wochen zurückliegende Rekordhoch bei knapp unter 13'800 Punkten ist meilenweit entfernt.

"Die Aktienmärkte bleiben im Panikmodus. Die gestrigen Ankündigungen aus dem Weißen Haus schürten mehr Angst, als dass sie die Investoren beruhigen konnten", sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Broker AxiTrader.

Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners sprach angesichts der von US-Präsident Donald Trump angekündigten Reisebeschränkungen für Europäer von einem "massiven Eingriff". Beim Konjunkturpaket sehe es zugleich so aus, als würden die Anleger Trump erst glauben, wenn er Fakten auf den Tisch legt, ergänzte er.

Maßnahmen der Europäischen Zentralbank, die die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise abmildern sollten, verpufften am Markt nicht nur, sondern trieben die Börsen sogar noch tiefer ins Minus. Die EZB hatte am Donnerstag bekannt gegeben, ein umfassendes Maßnahmenpaket verabschiedet zu haben. Unter anderem soll es neue Notkredite für Banken und höhere Anleihenkäufe geben.

WALL STREET

An den US-Börsen kam es am Donnerstag zu einem neuerlichen Kursrutsch.

Der US-amerikanische Leitindex Dow Jones eröffnete den Handel mit einem satten Minus und fiel anschließend weiter. Er verabschiedete sich mit einem fast zweistelligen Verlust von 9,99 Prozent bei 21.200,47 Indexpunkten aus dem Handel. Damit verbuchte er den größten Tagesverlust seit dem Börsencrash im Jahr 1987. Auch der Techwerte-Index Nasdaq-Composite gab weiter kräftig ab, nachdem er schon zum Start knapp sieben Prozentverloren hatte. Er verließ den Handel letztlich 9,43 Prozent leichter bei 7.201,80 Einheiten.

Nachdem sich der Verlust beim S&P 500 im frühen Handel auf 7 Prozent belief, wurde der US-Handel den US-Börsen-Regeln entsprechend für 15 Minuten unterbrochen um etwas Druck von den Märkten zu nehmen. Nach Ablauf dieser Pause wurde wieder gehandelt, wobei sich die Indizes auch nach der Zwangspause im freien Fall befanden.

Die Anleger sorgten sich um die Corona-Pandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen. Denn Donald Trump hat ein 30-tägiges Einreiseverbot für Europäer in die USA verfügt, was erhebliche wirtschaftliche Einbußen nach sich ziehen dürfte. Außerdem konnte der US-Präsident noch immer keine Details liefern, wie er der Wirtschaft unter die Arme greifen will.

Am Mittwoch war die Wall Street in einen sogenannten Bärenmarkt übergegangen. Von einem solchen spricht man, wenn sich das Minus seit dem letzten Hoch auf 20 Prozent beläuft. Um dem massiven Abschwung entgegenzugehen, kündigte die New Yorker Fed im Handelsverlauf neue Liquiditätsspritzen in Höhe von 500 Milliarden Dollar an.

ASIEN

Die kräftigen Verluste in Asien setzten sich auch am Donnerstag fort.

In Japan fiel der Nikkei bis zum Handelsschluss um 4,41 Prozent auf 18.559,63 Punkte.

Auf dem chinesischen Festland ging es für den Shanghai Composite um 1,52 Prozent nach unten auf 2.923,49 Stellen. Der Hang Seng in Hongkong zeigte sich ebenfalls tiefrot: Er büßte 3,66 Prozent ein bei einem Schlussstand von 24.309,07 Einheiten.

Die Rezessionsängste wegen der Coronavirusausbreitung ließen Anleger aus Aktien fliehen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Ausbruch des neuartigen Coronavirus nun auch offiziell als Pandemie eingestuft. Angesichts der weltweiten Verbreitung des Erregers sei er "tief besorgt" über das "alarmierende Niveau der Untätigkeit" im Kampf gegen das Virus, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Da die globale Wirtschaft ohnehin schon am Stock gehe, dürften weitergehende Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie die Konjunktur weiter abwürgen, hieß es im Handel.

Die USA haben postwendend reagiert und für 30 Tage ein allgemeines Einreiseverbot für Menschen aus Europa verhängt. Diese Maßnahmen dürften der globalen Konjunktur einen schweren Schlag versetzen, mutmaßten Händler nicht nur mit Blick auf das Geschäft der Fluggesellschaften. Derweil beeilen sich immer mehr Staaten mit der Verkündung von Wirtschaftshilfen für die einbrechende Konjunktur. China will zum Beispiel die Banken des Landes zu mehr Kreditvergabe für die von der Coronakrise gebeutelten Privatunternehmen anregen. Der Mindestreservesatz soll weiter sinken und damit Liquidität ins Bankensystem fließen. Doch überzeugen diese Schritte Händler nicht. "Wenn man nach massiv negativen Vorgaben aus dem US-Handel noch mehr Argumente benötigt, um zu verkaufen, dann fallen diese einem förmlich in den Schoß", kritisierte Chefmarktstratege Stephen Innes von AxiTrader.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa - AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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