Erholung nach dem Börsenbeben: ATX und DAX schließen mit kräftigen Gewinnen

Nach dem jüngsten Kursrutsch war zur Wochenmitte Durchatmen angesagt. Der ATX legte bereits zu Handelsbeginn deutlich zu und baute die Gewinne bis zum Börsenschluss auf 2,94 Prozent aus. Sein Schlussstand lag bei 3.508,42 Punkten.

Beflügelt von starken US-Börsenvorgaben vom Vorabend und einer fortgesetzten Erholung der Wall Street am Mittwoch ging es europaweit mit den Aktienkursen nach der jüngsten Talfahrt nach oben. Der ATX hat seine jüngste Pechsträhne damit beendet, nachdem er zuletzt sieben Verlusttage in Folge absolviert hatte. Alleine am Vortag war der heimische Leitindex um 2,8 Prozent abgerutscht, nachdem zum Wochenstart die Wall Street extrem eingebrochen war. Der Dow Jones hatte am Montag im Verlauf seinen stärksten Punkteverlust in seiner Geschichte hinnehmen müssen.

Auf Unternehmensseite hat am heimischen Markt die Raiffeisen Bank International (RBI) vorläufige Zahlen vorgelegt. Sie wies für 2017 einen mehr als doppelt so hohen Konzerngewinn aus. Erstmals seit 2013 wird es auch eine Dividende geben.

DAX schließt stark

Auch der deutsche Aktienmarkt konnte am Mittwoch Gewinne verbuchen. Der DAX schloss mit einem kräftigen Plus von 1,60 Prozent bei 12.590,43 Punkten. Damit folgte auch der deutsche Leitindex den guten Vorgaben aus den USA und Asien.

Experten zufolge würden die hiesigen Aktienmärkte derzeit sehr stark an der Kursentwicklung auf der anderen Seite des Atlantiks hängen. Die Nervosität unter den Anlegern blieb allerdings hoch. Die als Angstbarometer angesehenen Volatilitätsindizes wie der VIX, der die Schwankungsbreite am breiten US-Markt ausdrückt, verblieben auf einem außerordentlich hohen Niveau. Wie die Postbank betonte, haben sich "die nervösen Hände noch nicht aus den Börsensälen verabschiedet". Es sei deshalb "zu früh, um jetzt schon das Ende der Korrektur auszurufen."

Die Einigung zwischen CDU/CSU und SPD auf eine neue Große Koalition ließ die Aktienmärkte indes weitgehend kalt, und das obgleich die SPD überraschenderweise mit dem Außen- und Finanzministerium gleich zwei Schlüsselressorts für sich verbuchen konnte. "Wenigstens ist eine Lösung da", sagte ein Händler. Besonders ausländische Anleger hätten eine andauernde Hängepartie negativ gesehen. Doch muss der Koalitionsvertrag noch von der SPD-Basis bewilligt werden.

Redaktion finanzen.at / dpa-AFX / APA / Dow Jones