DAX
Geändert am: 06.09.2023 22:03:38
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Stimmung weiter eingetrübt: US-Börsen zum Handelsende in Rot -- ATX letztlich schwächer -- DAX schließt knapp im Minus -- Asiens Börsen beenden Handel mehrheitlich höher
AUSTRIA
Am heimischen Aktienmarkt kam es zur Wochenmitte zu Abgaben.
Der ATX startete den Handelstag im Minus und verzeichnete auch im weiteren Sitzungsverlauf Verluste. Schließlich beendete der heimische Leitindex den Handelstag 0,55 Prozent schwächer bei 3.175,66 Punkten.
Damit wurde vorerst die jüngste Gewinnstrecke am heimische Markt mit drei Plustagen in Folge beendet. Auch an den europäischen Leitbörsen ging es nach negativen Vorgaben von den US-Börsen mit den Aktienkursen abwärts.
Der jüngste Höhenflug der Ölpreise hat die Inflations- und damit Konjunktursorgen wieder angeheizt und belastete damit international die Aktienkurse. Die Ölpreise notieren aktuell in der Nähe ihrer zehnmonatigen Höchststände.
Schwache Nachrichten gab es zudem in der Früh aus der führenden europäischen Volkswirtschaft Deutschland. Der deutschen Industrie sind zu Beginn der zweiten Jahreshälfte die Aufträge so stark weggebrochen wie seit über drei Jahren nicht mehr. Das Neugeschäft schrumpfte im Juli um 11,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Einen kräftigeren Rückgang gab es zuletzt zu Beginn der Coronakrise im April 2020.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt notierte am Mittwoch mit leichten Verlusten.
Der DAX gab bereits zum Handelsstart nach und bewegte sich auch danach weiterhin im Minus. Letztendlich beendete er die Sitzung 0,19 Prozent leichter bei 15.741,37 Punkten.
Der DAX knüpfte somit an seine jüngsten Verluste an. Tags zuvor war der DAX wieder unter seine exponentielle 100-Tage-Linie gerutscht. Das Barometer für den mittelfristigen Trend läuft seitwärts.
Die Stimmung galt als etwas verhagelt nach der überraschenden Verlängerung der Förderkürzung durch Saudi-Arabien. Dies hat die Energiepreise und damit auch die Bond-Renditen am langen Ende nach oben getrieben. Die Bewertungen am Aktienmarkt kamen dadurch unter Druck.
Im Fokus standen vor allem Daten aus den USA. Am Abend legt die US-Notenbank ihr Beige Book zur wirtschaftlichen Entwicklung im Lande vor. Davor wurde auf den wichtigen ISM-Index für den Service-Bereich geblickt. Die Indikationen der regionalen Stimmungsbarometer des Servicesektors lieferten ein uneinheitliches Bild und eine Stimmungseintrübung. Die Helaba betont daher, es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Zinserwartungen in den USA angeheizt werden.
Der Absturz der Auftragseingänge in Deutschland um 11,7 Prozent im Juli zum Vormonat lässt Volkswirte kalt. Die schwankungsanfälligen Großaufträge "wirbeln das Zahlenwerk mächtig durcheinander", betonte Thomas Gitzel von der VP Bank. Diese hatten den Vormonat umgekehrt nach oben verzerrt. Ohne diese Großaufträge sei es dagegen im Juli sogar leicht nach oben gegangen um 0,3 Prozent, unter anderem dank der Autohersteller. Diese sammelten 2,7 Prozent mehr Aufträge als im Juni ein. Die Daten des Monats Juni waren durch die einmalige Verbuchung von über 900 Flugzeugen bei Airbus verzerrt worden.
WALL STREET
Die US-Börsen verbuchten zur Wochenmitte Verluste.
Der Dow Jones Index eröffnete die Sitzung etwas leichter und gab anschließend weiter nach. Letztendlich gab er um 0,57 Prozent auf 34.444,38 Punkte nach. Der NASDAQ Composite verlor zum Start ebenfalls und vergrößerte seine Verluste im Verlauf deutlich, bevor er die Sitzung 1,06 Prozent tiefer bei 13.872,47 Zählern hinter sich ließ.
An der Wall Street setzte sich zur Wochenmitte die negative Tendenz fort. Als Belastungsfaktor galten die zuletzt gestiegenen Anleiherenditen, die ihre erhöhten Niveaus aktuell behaupteten, und der kräftige Ölpreisanstieg vom Vortag, der die Inflationssorgen wieder aufleben ließ. Auslöser waren Berichte, wonach Saudi-Arabien und Russland ihre Förderkürzungen verlängern wollen. Brent war erstmals seit November wieder über die Marke von 90 Dollar je Barrel geklettert.
"Die gedrückte Stimmung an den Märkten hält an, und es ist kaum ein Stimmungsaufheller in Sicht, da die Ölpreise hoch bleiben und die Inflationsängste wieder zunehmen", sagte Susannah Streeter, Head of Money and Markets bei Hargreaves Lansdown.
Für einen Impuls sorgten auch US-Konjunkturdaten. Hier wurde vorbörslich die Handelsbilanz für Juli veröffentlicht. Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im Juli gestiegen. Nach der Eröffnung standen dann noch der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungsbereich August in der zweiten Lesung und der ISM-Index für das Nicht-verarbeitende Gewerbe, ebenfalls für August, auf der Agenda. Laut einer Umfrage von S&P Global hat sich die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche im August abgeschwächt. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen ist ebenfalls gefallen. Zudem folgte am Abend (MESZ) dann noch das Beige Book der US-Notenbank.
ASIEN
Die wichtigsten Börsen in Asien konnten am Mittwoch mehrheitlich zulegen.
In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei um 0,62 Prozent stärker bei 33.241,02 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland drehte der Shanghai Composite ins Plus und stand zum Handelsende schließlich bei 3.158,08 Einheiten um 0,12 Prozent höher. In Hongkong gab der Hang Seng zum Handelsschluss noch um minimale 0,04 Prozent auf 18.449,89 Zähler nach.
Die Stimmung an den asiatischen Börsen blieb eingetrübt, nachdem am Dienstag der jüngste Einkaufsmanagerindex deutlich rückläufig ausgefallen war und die maue Lage der chinesischen Konjunktur unterstrichen hatte. Dazu kam am Mittwoch eine etwas leichtere Vorgabe der Wall Street. Daneben wirkte auch der Ölpreis eher bremsend. Er stieg am Dienstag auf ein Zehnmonatshoch, nachdem Saudi-Arabien und Russland ihre Förderkürzung bis Ende des Jahres verlängert hatten.
Unter den Einzelwerten zeigten sich Immobilienaktien in Hongkong sehr fest. Marktteilnehmer verwiesen auf mehr als verdoppelte Immobilienverkäufe in Schanghai und Peking am vergangenen Wochenende, nachdem in der Vorwoche weitere Erleichterungen für Immobilienkäufer beschlossen worden waren. Dazu kursierte ein Bericht, wonach Peking neue Maßnahmen zur Stützung des Sektors ergreifen könnte. Wie die staatliche "Securities Times" schrieb, sind die Maßnahmen zur Beschränkung des Erwerbs von Wohneigentum und der Vergabe von Immobilienkrediten "veraltet".
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 324,19 | 0,38% | |
TecDAX | 3 505,23 | 0,46% | |
Dow Jones | 43 449,90 | -0,61% | |
NASDAQ Comp. | 20 109,06 | -0,32% | |
NASDAQ 100 | 22 001,08 | -0,43% | |
NIKKEI 225 | 39 081,71 | -0,72% | |
Hang Seng | 19 700,48 | -0,48% | |
ATX | 3 601,91 | 0,34% | |
Shanghai Composite | 3 361,49 | -0,73% |