Dow Jones
Geändert am: 05.03.2024 22:03:40
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"Super Tuesday" in den USA: Wall Street schließt tiefrot -- ATX schlussendlich stabil -- DAX letztlich knapp im Minus -- Märkte in Fernost uneinig
AUSTRIA
Anleger an der Wiener Börse blieben am Dienstag in Deckung.
Der ATX gab kurz nach Handelseröffnung nach und verlor anschließend weiter. Am Nachmittag drehte er zwar zeitweise die Richtung, letztendlich verlor der Leitindex jedoch 0,04 Prozent auf 3.370,51 Punkte.
Die Blicke richteten sich am Berichtstag auf wichtige Konjunkturdaten aus den USA. Darüber hinaus standen der jährliche chinesische Volkskongress und die US-Vorwahlen im Zentrum. Zuletzt hätten Marktteilnehmer laut Helaba wieder verstärkt auf Zinssenkungen gesetzt. Die Wahrscheinlichkeit einer geldpolitischen Lockerung der Federal Reserve im Juni wird wieder bei über 80 Prozent gesehen. Ausschlaggebend sei der unerwartet schwache ISM-Index des Verarbeitenden Gewerbes gewesen. Vor diesem Hintergrund richtete sich die Aufmerksamkeit auf den ISM-Index des Servicesektors, der am heutigen Nachmittag veröffentlicht wurde.
Die Aktivität im Dienstleistungssektor der USA ist im Februar rückläufig gewesen. Der vom Institute für Supply Management (ISM) in diesem Sektor erhobene Index fiel auf 52,6.
Auch China stand im Blick: So soll die chinesische Wirtschaft nach dem Willen der Regierung heuer um "rund fünf Prozent" wachsen. Dieses Wachstumsziel ging aus dem Rechenschaftsbericht von Ministerpräsident Li Qiang hervor, der am Dienstag zum Auftakt der diesjährigen Tagung des chinesischen Volkskongresses in Peking veröffentlicht wurde.
Der politische Fokus richtete sich zudem auch zunehmend auf die Vorwahlen in den USA. Am sogenannten "Super Tuesday" wird in 15 US-Bundesstaaten über den republikanischen Präsidentschaftskandidaten abgestimmt. Gegenüber stehen sich bei den Republikanern Donald Trump und Nikki Haley.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Leitindex tendierte am Dienstag im Verlauf schwächer.
Der DAX verlor zum Auftakt und hielt sich weiter nahe der Nulllinie auf. Letztendlich verlor er 0,10 Prozent auf 17.698,40 Zähler.
Die Anleger blieben auch am Dienstag vorsichtig. Nach der Rekordrally in der vergangenen Woche bröckelten die Gewinne am deutschen Aktienmarkt etwas ab. Die Marktteilnehmer hielten sich zurück, nachdem die Börsen in den USA am Vortag ihrem starken Lauf Tribut zollten und die asiatischen Aktienmärkte derzeit nun ebenfalls überwiegend nachgaben. Nachdem der DAX am Freitag mit einer Höchstmarke von gut 17.800 Punkten geglänzt und seinen bisherigen Jahresgewinn auf gut sechs Prozent ausgedehnt hatte, gab er am Dienstag nach.
Aus Sicht von Experten der Helaba bleibt das Gesamtbild für den DAX jedoch positiv. Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners sprach von einer schwindenden Kaufbereitschaft, sieht aber ebenfalls keine Gewinnmitnahmen "im größeren Stil" oder verstärkte Absicherungsaktivitäten. Im Fokus stehe ihm zufolge bereits der Sitzungstermin der Europäischen Zentralbank am Donnerstag. Enttäuscht könnten Anleger zudem vom chinesischen Wachstumsziel von 5 Prozent für dieses Jahr sein, das damit lediglich im Bereich des Vorjahres liege.
In den Vereinigten Staaten stehe an diesem Handelstag außerdem noch der "Super Tuesday" im Präsidentschaftswahlkampf an, also parteiinterne Vorwahlen in mehr als einem Dutzend Bundesstaaten der USA, was für eine abwartende Haltung an den Börsen sorge.
WALL STREET
An der Wall Street ging es am Dienstag bergab.
Der Dow Jones Index notierte zum Handelsstart bereits etwas tiefer und gab dann weiter nach. Zum Handelsschluss ging es 1,04 Prozent auf 38.585,19 Punkte nach unten. Der NASDAQ Composite startete ebenso im Minus. Auch anschließend waren rote Vorzeichen zu beobachten. Er beendete den Handel letztlich 1,65 Prozent schwächer bei 15.939,59 Zählern.
Die Konsolidierung nach der jüngsten Rally hat sich an den New Yorker Börsen am Dienstag verstärkt. Wie sich schon zu Wochenbeginn abzeichnete, gingen die Anleger vor den in dieser Woche anstehenden Arbeitsmarktdaten und den Auftritten des Notenbankchefs Jerome Powell vor dem US-Kongress in die Defensive. Marktbeobachter sprachen von einem "kleinen Ausverkauf" vor möglichen Hinweisen zur künftigen Geldpolitik, die in den kommenden Tagen kommen könnten. Laut dem CMC-Markets-Experten Konstantin Oldenburger spielt auch die Angst mit, dass Fed-Chef Powell bei der Anhörung vor dem Kongress "plötzlich gar nichts mehr von einer Zinswende noch in diesem Jahr wissen will". Dann wäre fraglich, ob Wachstumswerte weiter die richtigen Aktien sind. Im Fokus standen am Dienstag auch Wirtschaftsdaten. Der stark beachtete ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor verschlechterte sich im Februar deutlicher als erwartet. Der Indikator signalisiert jedoch weiter ein Wachstum, was die Auswertung erschwerte. "Gründe für schnelle und deutliche Zinssenkungen lassen sich aus den Stimmungsdaten nicht ableiten", sagte Ulrich Wortberg von der Helaba.
ASIEN
An den Börsen in Fernost war am Dienstag keine einheitliche Stimmung auszumachen.
In Tokio notierte der Nikkei 225 zum Schluss marginale 0,03 Prozent tiefer bei 40.097,63 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland legte der Shanghai Composite letztlich um 0,28 Prozent zu auf 3.047,79 Einheiten, während der Hang Seng in Hongkong um 2,61 Prozent einbrach auf 16.162,64 Stellen. Nach der KI-induzierten Rally sei es hier vereinzelt zu Gewinnmitnahmen gekommen, hieß es.
Die asiatischen Börsen haben am Dienstag großteils im Zeichen der neuen Wachstumsziele der chinesischen Regierung gestanden. Auf dem Nationalen Volkskongress wurde beschlossen, für das laufende Jahr ein BIP-Wachstum von 5 Prozent anzustreben. Nach Einschätzung von Natixis-Stratege Gary Ng entspricht die Ankündigung zwar den Erwartungen, biete aber "keinen Überraschungsspielraum für die Märkte". Und die Marktexperten von ING bemängelten, dass es weiter keine Klarheit gebe, wie es für den angeschlagenen chinesischen Immobiliensektor weitergehen solle. Seit der Pleite von Evergrande ist der Immobiliensektor zu einem der größten Belastungsfaktoren für die dortige Wirtschaft geworden.
Für Enttäuschung sorgte auch, dass keine weiteren Stimuli für die Wirtschaft auf den Weg gebracht wurden, auf die der Markt schon lange wartet. Zugleich halten Ökonomen das Erreichen des ausgegebenen Wachstumsziels aber nur mit unterstützenden Maßnahmen Pekings für machbar.
Keine Unterstützung lieferte zudem der von Caixin ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor. Mit 52,5 Punkten lag er im Februar knapp unter dem Januar-Wert von 52,7 und auch unter der Markterwartung von 52,9.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 848,77 | -0,18% | |
TecDAX | 3 427,73 | 0,41% | |
Dow Jones | 42 779,81 | -0,14% | |
NASDAQ Comp. | 19 741,72 | 0,86% | |
NASDAQ 100 | 21 477,24 | 0,88% | |
NIKKEI 225 | 39 161,34 | 1,19% | |
Hang Seng | 19 883,13 | 0,82% | |
ATX | 3 607,43 | 0,50% | |
Shanghai Composite | 3 351,26 | -0,50% |