Geändert am: 05.01.2024 22:04:54

Nach wichtigen Konjunkturdaten: ATX geht höher ins Wochenende -- DAX letztlich etwas tiefer -- US-Märkte schließen minimal stärker -- Asiens Börsen schlussendlich mehrheitlich schwächer

AUSTRIA

Der Wiener Aktienmarkt zeigte sich am Freitag höher.

Der ATX notierte kurz nach Handelsstart noch tiefer und bewegte sich auch anschließend in der Verlustzone. Im späten Handel konnte er jedoch ins Plus aufschließen, wo er die Woche letztlich 0,29 Prozent fester bei 3.430,08 Punkten beendete.

Datenseitig waren die Blicke am Vormittag auf die Eurozone gerichtet, wo die vorläufigen Verbraucherpreise für Dezember veröffentlicht wurden. Diese sind im Dezember wie erwartet gestiegen, wobei die Kernteuerung unerwartet deutlich zurückging. "An der Erwartung eines Anstiegs der Teuerungsrate ist nicht zu zweifeln, nachdem aus Deutschland, Frankreich sowie Belgien höhere Jahresraten gemeldet wurden und diese in Spanien konstant geblieben ist", schrieben die Experten der Helaba im Vorfeld der Datenvorlage. Sie glauben nicht, dass eine frühe Senkung der Leitzinsen durch die EZB wahrscheinlicher wird.

Als weiterhin "ambitioniert" bezeichnete die Helaba die Zinserwartungen der Marktteilnehmer in den USA. "Eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im März sowie eine Reihe weiterer Zinssenkungsschritte sind noch immer eskomptiert. Für einen regelrechten Zinssenkungszyklus bedarf es unseres Erachtens aber einer massiven Abkühlung des US-Arbeitsmarktes", so die Analysten.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Markt konnte seine zwischenzeitlichen Gewinne am Freitag nicht verteidigen.

Der DAX ging etwas tiefer in die Sitzung und zeigte sich auch im weiteren Verlauf in Rot. Zwar schaffte er es am Nachmittag ins Plus, fiel letztlich jedoch wieder ins Minus, wo er den Tag 0,14 Prozent niedriger bei 16.594,21 Punkten beendete.

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt sind am Freitag nach Inflationsdaten aus der Eurozone sowie angesichts eines überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht verunsichert geblieben. Die zuletzt aufgekommenen Zweifel, ob die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank die Leitzinsen schon bald senken werden, haben Bestand. Die Jahresendrally an den Aktienbörsen, die dem DAX Mitte Dezember ein Rekordhoch knapp über 17.000 Punkten bescherte - hatte von der Hoffnung auf baldige Zinssenkungen profitiert. Vor allem mit Blick auf die Fed waren jüngst aber einige Zweifel aufgekommen, ob die Währungshüter wirklich schon früh im Jahr 2024 eine erste Leitzinssenkung vornehmen werden. Diese zunehmende Vorsicht wurde vor dem Wochenende untermauert.

"Die US-Beschäftigung steigt unerwartet stark und das Lohnwachstum bleibt kräftig", konstatierte Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba. Daher dürften die Zinssenkungserwartungen bezüglich der Fed weiter gedämpft werden. Es gebe also keine Gründe für einen schnellen Zins-Lockerungszyklus der Fed bereits ab dem Frühjahr.

WALL STREET

Die US-Börsen notierten am Freitag minimal fester.

Der Dow Jones Index hatte marginal höher eröffnet und schloss letztlich auch marginal fester - plus 0,07 Prozent bei 37.466,11 Punkten. Beim NASDAQ Composite zeigten sich zum Sitzungsauftakt minimale Verluste. Er beendete den Tag schließlich 0,09 Prozent höher bei 14.524,07 Zählern.

Der Stellenaufbau im Dezember lag mit 216.000 über den erwarteten 170.000, was für einen weiterhin sehr robusten Arbeitsmarkt spricht. Statt eines Anstiegs verharrte die Arbeitslosenquote bei 3,7 Prozent. Und zudem sind die durchschnittlichen Stundenlöhne mit 0,44 Prozent stärker als die erwarteten 0,3 Prozent gestiegen. Die Daten zeichnen das Bild eines weiterhin soliden Arbeitsmarktes. Die Erwartungen an eine Zinssenkung im März durch die Fed dürften nach den Daten weiter fallen. Zuletzt lagen sie bei 69 Prozent. Bereits die im Wochenverlauf veröffentlichten Daten zu den neuen geschaffenen Stellen in der Privatwirtschaft, die wöchentlichen Erstanträge und die offenen Stellen hatten auf einen weiter starken Arbeitsmarkt hingedeutet.

ASIEN

An den wichtigsten Börsen in Asien übernahmen am Freitag überwiegend die Bären das Ruder.

In Tokio gewann der Nikkei 225 am Freitag letztlich 0,27 Prozent auf 33.377,42 Punkte.

Auf dem chinesischen Festland fiel der Shanghai Composite dagegen schließlich um 0,85 Prozent zurück auf 2.929,18 Zähler, während der Hang Seng in Hongkong letztlich 0,66 Prozent auf 16.535,33 Einheiten verlor.

Die asiatischen Aktienmärkte haben am Freitag keine einheitliche Richtung eingeschlagen. Dabei hielten sich die Veränderungen in Grenzen. Auf Wochensicht lagen die Märkte der Region Asien-Pazifik im Minus.

Angesichts mässiger US-Vorgaben und den am Nachmittag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten hielten sich Anleger zurück. Ob die Zahlen die erhofften Signale für Zinssenkungen geben, ist fraglich. "Für einen regelrechten Zinssenkungszyklus bedarf es unseres Erachtens einer massiven Abkühlung des US-Arbeitsmarktes", betonten die Volkswirte der Landesbank Helaba. "Diese ist bisweilen nicht eingetreten, auch wenn die Dynamik des Stellenaufbaus im Trend schwächer geworden ist und die Zahl der fortgesetzt arbeitslos Gemeldeten wieder gestiegen ist." Druck für die US-Notenbank, schon bald die Zinsen zu senken, lasse sich aus dem derzeitigen Zustand des US-Arbeitsmarktes nicht ableiten.

Vergleichsweise gut entwickelten sich japanische Aktien. Sie profitierten damit von der Schwäche des Yen. Zudem war das Verbrauchervertrauen im Dezember besser als erwartet ausgefallen und den dritten Monat in Folge gestiegen.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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